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| 3.12.2005 - Rubrik: Backwaren & Confiserie
| Druckansicht | Pralinés-Kunst und Kommerz
Im internationalen Vergleich gehören Schweizer Confiseriewaren zu den besten. Aber bei der Handwerkskunst haben unsere Confiseure noch Verbesserungspotenzial.
Stephan Schiesser, Inhaber der gleichnamigen Basler Confiserie mit Kundschaft aus der Schweiz, Deutschland und Frankreich stellt Pralinés aus Schweizer Couverture her und konstatiert, dass «sie gegenüber deutschen Produkten einen qualitativen Vorsprung besitzen, aber gegenüber den französischen verkleinert sich der Abstand, weil die Chocolatiers von Paris bis Strassburg Fortschritte machen. Doch bei der Pralinéfertigung hat die Schweiz ihre Nase vorn».
Bei der Pralinéfertigung muss man zwei Aspekte unterscheiden: Zum Einen kommerziell erfolgreiche, rationell gefertigte Spitzenprodukte von schlichtem Aussehen wie Kirschstängeli oder die «Rägetröpfli»-Pralinés der Luzerner Confiserie Heini (Bild).
Zum Andern gibt es kunstvolle Einzelstücke (Bild: Schaustück der Confiserie Schuh, Interlaken): Bei dieser Handwerkskunst liegen andere Länder an der Spitze: Am diesjährigen «World chocolate masters», organisiert von «Barry Callebaut», gewann ein Belgier den ersten Preis, ein Italiener den zweiten und ein Japaner den dritten. Für die besten Pralinés geehrt wurden Wettkämpfer aus Frankreich und Italien – der Schweizer Teilnehmer schaffte es nicht unter die Preisgewinner.
Kirschstängeli kontra Kitkat
Weltweit kommerziell erfolgreich sind auch die haltbaren Pralinés von Schokoladefabriken. In der Schweiz dagegen dominieren im Luxus- und Geschenkartikel-Markt handwerkliche Pralinés. Dabei spielen den Kunden die Kosten eine zweitrangige Rolle, aber wenn es um Selbstkonsum geht, stehen die gewerblichen Confiserien im harten Wettbwerb mit industriellen und sogar mit importierten Industrieprodukten.
Beispiele für etablierte Importprodukte sind «Mon Chérie» und Rocher (beide von Ferrero) sowie «Chocolat Pavot» (Storck). Auch die meisten Schokoladeconfiserie-Riegel wie Mars oder Kitkat sind importiert.
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