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5.8.2006 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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BRC- oder IFS-Zertifizierung?



Die GFSI-Standards BRC und IFS führen zu einer höheren Professionalisierung und veranlassen altväterische Betriebe, Hygiene-Fachleute zu beschäftigen. Und «sie bewirken ein stärkeres Umdenken als ISO», meint Franz Gasser, Auditor bei der Berner Zertifizierungsfirma ProCert.

Ein grundsätzlicher Unterschied zu ISO liegt im Freiheitsgrad der Umsetzung: Bei BRC oder IFS kann der Betrieb die selbst auferlegten Regeln nicht beliebig auf dem Niveau des geringsten Widerstandes festlegen, was bei ISO theoretisch möglich ist.

Er muss sie auf Gefahrenanalysen stützen. Ausserdem muss der BRC- im Gegensatz zum ISO-Auditor produktkundig sein, und er ist verpflichtet, die im Betrieb geltenden Vorgaben kritisch zu hinterfragen.

Ein professioneller BRC-Auditor verlangt zu jeder Produktart eine fundierte Gefahrenanalyse und überprüft sie. Seine Aufgabe ist, die richtigen Fragen zu stellen und die Antworten zu bewerten. Keineswegs darf er willkürliche Entscheidungen fällen und dem Betrieb Massnahmen auferlegen, die nicht auf Gefahrenanalysen beruhen.

Zertifizierungen erfolgen selten zum Selbstzweck. Coop, Migros sowie Denner forderten von ihren Lieferanten wie etwa Frigemo eine GFSI-Zertifizierung ultimativ bis Ende 2004 für ihre Eigenmarken. Frigemo entschied sich für BRC, weil dieser Standard besser etabliert ist, und obwohl die Firma ihre Produkte vor allem nach Deutschland exportiert.

Gegen IFS sprach ausserdem das dort geltende Punktesystem, welches zu einem Interpretationsmissbrauch führen könnte. Die Migros verlangt BRC auch von ihren eigenen Lieferanten. Von den unabhängigen Firmen zertifiziert sind beispielsweise Bigler sowie Suttero (beide Fleisch), Optigal, Dyhrberg, Lüchinger+Schmid, Kadi, Hilcona, Fredag, Spavetti (Gemüse) und Strähl (Käse).


Notabene: GFSI stammt zwar aus dem Köpfen der Detailhändler, aber diese sehen «den Splitter im Auge des Bruders statt den Balken im eigenen»: Nicht nur in Herstell- sondern auch in Detailhandels-Betrieben lagert und rüstet man leicht verderbliche offene Produkte wie Fleisch, Fisch, oder stellt solche her wie Sandwiches oder Softeis. In diesem Sektor macht man ebenfalls unter dem Spardruck Kompromisse bei der Hygiene, wenn kein Druck von aussen wirkt. Auch den Detailhändlern kann also ihre eigene «Medizin» nicht schaden.

Was verlangen BRC und IFS?

British Retail Consortium (BRC) wie auch International Food Standard (IFS) sind einheitliche Anforderungskataloge für die Umsetzung der Sorgfaltspflicht bei der Herstellung von Handelsmarken.

Bei Handelsmarken hat der Handel ein wichtiges Druckmittel, um vom Produkthersteller die Zertifizierung zu verlangen. Bei Herstellermarken dagegen hat er weniger Macht aber auch weniger Risiken: Berichtet etwa die Presse über Schadstoffe in Coca-Cola, entsteht der Imageschaden nicht beim Supermarkt sondern beim Markeninhaber, Hersteller oder Abfüller.

BRC und IFS gehen weiter als die LGV (früher: LMV), welche zwar das Vorhandensein eines HACCP-Konzepts verlangt, welches aber nur stichprobenweise inspiziert wird. Die BRC/IFS-Standards verlangen, dass GHP sowie die HACCP-Methodik gemäss Codex Alimentarius in allen zwölf Schritten angewandt wird.

BRC und IFS unterscheiden sich in der Vorgehensweise. Auffallend ist das detaillierte Punktsystem von IFS: Dieses erlaubt eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse aus verschiedenen Berichten, kann aber missverstanden werden: Bei einer Lieferantenevaluation könnte der Kunde einem marginalen Punkte-Unterschied zu viel Gewicht geben. Bei BRC hingegen gibt es «erfüllt» und «nicht erfüllt», wobei im letzteren Fall ebenfalls abgestufte Urteile möglich.

Weiterlesen: Erfahrungen mit BRC-Zertifizierung
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