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Beiträge im Archiv

9.9.2006 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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Who is Who bei den Fleischrindern

Die Ausstellung beef.06 am letzten Wochenende, organisiert von der Schweizerischen Vereinigung der Ammen- und Mutterkuhhalter SVAMH war ein grosser Erfolg. Rund 25'000 Besucher kamen an die Mutterkuh-Show. Gezeigt wurden die wichtigsten Fleisch- und Zweinutzungs-Rinderrassen. Fotoreportage mit Rassenbeschrieb.



Höhepunkte der beef.06 mit Hauptsponsor Traitafina (2. und 3.Sept. 2006 in Sempach) waren das Forum über die Zukunft der Landwirtschaft, die Ausstellung von fünfzehn Mutterkuhrassen, der Eringer-Kuhkampf und das Barbecue mit zartem SwissPrimGourmet-Rindshals. Ausserdem die Feierlichkeiten zum 10-jährigen Jubiläum vom SVAMH-Label SwissPrimGourmet, das Traitafina exklusiv vermarktet.

Den Besuchern wurde eine moderne, natürliche und zukunftsgerichtete Fleischproduktion präsentiert. Mutterkühe entwickeln sich zum Sympathieträger der Landwirtschaft, sie pflegen unsere Wiesen und liefern das Fleisch für SwissPrimGourmet und Natura-Beef. Im Kanton Luzern halten knapp 600 Landwirtschaftsbetriebe Mutterkühe. Einige Beispiele mit Rassenmerkmalen von Zucht-Faktoren bis zur Fleischqualität:


Dexter ist eine kleinrahmige, robuste Zweinutzungsrasse (Fleisch und Milch). Typisch ist ein kurzer, breiter Kopf, das Haarkleid in den Farben schwarz, rot oder braun-grau und die weissen Hörner mit schwarzer Spitze. Diese Tiere zeichnen sich durch Frühreife und Langlebigkeit aus. Sie kalben leicht und haben sehr gute Muttereigenschaften. Dexter haben für ihre Grösse eine erstaunliche Milchleistung. Die Genügsamkeit der Tiere erlaubt eine ganzjährige Weidehaltung, auch auf extremen Standorten. Dexter stammen ursprünglich aus Irland.



Blonde d`Aquitaine ist eine grossrahmige, im langen Rechteckformat stehende französische Fleischrasse. Die Tiere haben robuste und klare Gelenke. Insgesamt sind sie durch einen feinen Knochenbau gekennzeichnet. Das ausgeprägte Becken sowie die anatomische Gestaltung der Kälber bei der Geburt (langgliedrig und flach bei leichtem Knochenbau) fördern die Leichtkalbigkeit dieser Rasse. Dennoch haben die Kälber ein relativ hohes Geburtsgewicht (männliche Kälber 45 kg). Das Fleisch der ausgemästeten Tiere ist feinfasrig und hat wenig Bindegewebe.

Diese Fleischrasse ist im Südwesten Frankreichs beheimatet. Die Ausgangsrassen wurden ursprünglich als Arbeitsrinder gehalten und später auf Fleischrassen umgezüchtet, vor allem für die Kalbfleischproduktion.



Das Braunvieh gehört zu den milchbetonten Zweinutzungsrassen. Auf hohe Fruchtbarkeit, Langlebigkeit, gesundes Fundament sowie gute Masteigenschaften der Kälber wird besonders geachtet (hohe Schlachtausbeute). Braunvieh-Mutterkühe werden in der Schweiz hauptsächlich in der Kreuzung eingesetzt.

Durch die hohe Milchleistung eignen sie sich hervorragend zur Produktion von schlachtreifen Absetzern. Sehr positiv für die Mutter- und Ammenkuhhaltung wirkt sich auch das ruhige Temperament und der hohe Anteil an Leichtgeburten aus. Die Zuchtarbeit begann vor etwa 600 Jahren in den Klöstern der Zentralschweiz.



Charolais ist eine grossrahmige Fleischrasse aus Frankreich, mit weissem bis crèmefarbigem Haarkleid. Sie zeichnet sich aus durch hohe tägliche Gewichtszunahmen, ein gutes Schlachtergebnis, eine sehr geringe Neigung zur Fettbildung sowie durch eine gute Futterverwertung. Die Bemuskelung ist sehr gut entwickelt und ausgeprägt. Ausserdem wird auf die Eignung für die Mutterkuhhaltung geachtet.

Durch ihr grosses Futteraufnahmevermögen sind die Charolais in der Lage, in starkem Masse günstiges betriebseigenes Grundfutter in Fleisch umzusetzen. Die Charolais-Rasse hat ihren Ursprung im Südosten Frankreichs. Die Rasse selbst zählt zu den Jura-Rassen.



Galloway ist eine klein- bis mittelrahmige, hornlose Rasse. Die Tiere besitzen ein gekraustes Haarkleid in verschiedenen Farbschlägen: schwarz-braun (black), blond (dun), weiss (white) oder teilweise auch gegürtelte (belted) Tiere. Die Tiere zeichnen sich besonders durch Widerstandsfähigkeit und Genügsamkeit aus. Somit eignen sie sich für die ganzjährige Freilandhaltung.

Eine besondere Bedeutung haben die Galloways als Landschaftspfleger. Ausserdem eignen sie sich besonders zur Nachweide oder gemeinsamen Weide mit Pferden ("ausputzen"). Wegen ihrer sehr guten Futterverwertung können die Tiere bei kargem Nährstoffangebot Fleisch von höchster Qualität produzieren. Der Ursprung dieser Rasse liegt in der Region Galloway im Südwesten Schottlands.



Hereford ist eine mittelrahmige Fleischrasse, wobei die Vorhand stärker bemuskelt ist als die Hinterhand. Die Haarfarbe ist rotbraun, aber Kopf, Hals, Beine, Schwanzquaste und Nacken sind weiss. Die Tiere sind sehr anpassungsfähig an extreme Klimaverhältnisse, so dass ganzjährige Freilandhaltung möglich ist. Deshalb ist diese Rasse auch auf extensiven Standorten im Rahmen der Landschaftspflege problemlos einsetzbar.

Weitere für die Hereford-Rasse charakteristische Merkmale sind: Leichtkalbigkeit, niedrige Kälbersterblichkeit, wirtschaftliche Verwertung von Raufutter, hohe Fruchtbarkeit bei langer Lebensdauer, gute Umgänglichkeit und beste Fleischqualität durch Marmorierung und Feinfaserigkeit. Das Hereford-Rind stammt aus dem Westen Englands.



Das Schottische Hochlandrind ist ein kleinrahmiges, urwüchsiges, robustes Rind. Die harten Witterungseinflüsse und die kargen Bedingungen, unter denen sich die Rasse entwickelte, haben das Aussehen der Tiere geprägt. Charakteristisch für das Highland Beef ist der kurze Kopf, das lange, dichte Haarkleid in roter, rotgelber, blonder oder schwarzer Farbe und die langen geschwungenen Hörner.

Die Rasse zeichnet sich durch problemlose Kalbungen und gute Muttereigenschaften aus. Die Genügsamkeit der Tiere erlaubt eine ganzjährige Weidehaltung, auch auf extremen Standorten. Hartes Futter nehmen die Tiere bevorzugt auf wird. Wegen dieser Eigenschaften und seiner Anspruchslosigkeit eignet sich das Schottische Hochlandrind besonders gut zur Landschaftspflege.



Piemontese ist eine mittelgrosse italienische Rinderrasse. Neben hohen Tageszunahmen ist eine hohe Fleischausbeute, ein hoher Anteil wertvoller Fleischstücke am Schlachtkörper sowie ein feiner Knochenbau kennzeichnend für diese Rasse. Gute Fleischfülle und Fleischqualität (feinfaserig, gut marmoriert) sowie hohe Ausschlachtung machen die Rasse auch für Kreuzungen interessant. Die Rasse eignet sich sowohl für intensive als auch für halbintensive Mast.

Die Piemonteser-Rasse ist hauptsächlich im westlichen Oberitalien verbreitet. Ursprünglich als Dreinutzungsrasse gezüchtet (Arbeit, Fleisch, Milch), trat in den letzten 25 Jahren die Fleischleistung in den Vordergrund.



Das Simmentaler-Rind gehört zu den milchbetonten Zweinutzungsrassen. Auf hohe Fruchtbarkeit, Langlebigkeit, gesundes Fundament sowie gute Masteigenschaften der Kälber wird besonders geachtet (hohe Schlachtausbeute). Simmental-Mutterkühe werden in der Schweiz hauptsächlich in der Kreuzung eingesetzt, wo sie sich durch die ausgezeichnete Milchleistung hervorragend zur Produktion von schlachtreifen Absetzern eignen.

Die hohe Kapazität für die Raufutteraufnahme ist die Grundlage für die vorzügliche Eignung in der Rindviehmast. Stierkälber eignen sich gut als Mastremonten für die intensive Ausmast, andererseits sind Rinder und Ochsen bestens geeignet für eine halbintensive Ausmast. Der Ursprung des Simmentaler Fleckviehs liegt in der Schweiz. Bild: Beim Alpabzug durch die Gstaader Promenade.



Angus ist eine frühreife mittelrahmige Fleischrasse, die eine problemlose Haltung verspricht. Erwünscht ist eine lange Körperform mit deutlichem Übergewicht in der Hinterhand. Grossen Wert wird auf die Eignung als Mutterkuh mit leichten Geburten, vitalen Kälbern und hoher Milchleistung gelegt. Gezüchtet wird ein von Natur aus hornloses, einfarbiges Fleischrind (schwarz oder rot) mit guter Schlachtkörperqualität und hoher Fleischausbeute. Angus-Kühe sind anpassungsfähige und umgängliche Weidetiere, die viel Raufutter verwerten können.

Durch ihre Frühreife eignen sich die Angus hervorragend zur Produktion von schlachtreifen Absetzern. Besonders hervorzuheben ist die Schmackhaftigkeit des Fleisches, bedingt durch die Feinfaserigkeit und die gute Marmorierung. Die Rasse Aberdeen-Angus stammt aus dem Nordosten Schottlands.



Das Grauvieh-Rind ist ein kleinrahmiges und anpassungsfähiges Zweinutzungsrind. Sein Haarkleid ist silber- bis eisengrau mit Aufhellungen an Kopf und Beinen. Es zeichnet sich aus durch leichte Geburten und gute Milchleistung. Schon zur Römerzeit war das ligurisch-rätische Grauvieh aus dem Gebiet des oberen Inntal bekannt. Noch vor 100 Jahren erstreckte sich das Zuchtgebiet über weite Teile der Ostalpen, wurde dann aber zurückgedrängt. In jüngster Zeit gelang es, den Populationsbestand zu halten.



Das Limousin-Rind ist einfarbig hellrot bis dunkelrot, Flotzmaul und Augenumgebung sind aufgehellt. Die mittelrahmigen Fleischrinder sind sehr robust und genügsam. Deshalb eignet sich diese Rasse gut zur Nutzung von extensivem Grünland. Der leichte Geburtsverlauf ist eine besondere Eigenschaft dieser Rasse. Ein langes, leicht abfallendes und breites Becken ist zur Unterstützung der leichten Abkalbung erwünscht.

Der feine Knochenbau, verbunden mit grosser Fleischfülle, garantiert eine hohe Fleischausbeute. Die Limousin-Tiere haben eine geringe Fettabdeckung, aber die Fetteinlagerung in den Muskeln bei ausgemästeten Tieren ist gut. Diese Eigenschaft, verbunden mit einer zarten Fleischfaser, ergibt eine gute Fleischqualität. Die Limousin-Rasse hat ihre Heimat in den weniger fruchtbaren Mittelgebirgslagen Südwestfrankreichs.

Die nächste „beef“-Ausstellung findet vom 30.08. bis 9.09.2007 in Meilen statt.

Text: SVAMH
Bilder: foodaktuell

Weiterlesen: Fleisch aufwerten beim Niedergaren: Barbecue von Traitafina an der beef.06
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