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Beiträge im Archiv

14.10.2006 - Rubrik: Backwaren & Confiserie
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Schokolade-Trends

Die Süsswaren-Trends zu Fantasie, Gesundheit und Premium setzen sich fort, so auch bei Schokolade. Beispiele von chancenreichen sowie umstrittenen Schokolade-Neuheiten und –verpackungen: edle, gesunde, offen verkaufte aber auch überverpackte.



Die Süsswaren-Trends heissen Gesundheit (zuckerfrei, zahnschonend, mit gesunden Stoffen angereichert), verschönertes Aussehen (farbiger, Designformen) sowie edler (mit Rahm, mehr Fruchtanteil). Das Thema Fussball dominierte dieses Jahr die Produkt- und Verpackungsgestaltung dank der WM in Deutschland und teilweise ebenso das Thema Mozart im Jubiläumsjahr.

Beides sind Beispiele für vermehrt aktualitätsbezogene Produktkonzepte, und dies nicht nur bei industriellen sondern auch bei gewerblichen Herstellern. Ein Dauerbrenner sind Touristikprodukte (Bild: Schoggi-Box-Laden in Stein am Rhein mit 200 Sorten).

Fast jeder Event, sei er national, regional, jährlich oder einmalig findet Niederschlag in fantasievollen Kreationen. Weitere Marketingtrends sind Merchandisingprodukte der Filmbranche wie etwa Walt Disney-Designs. Solche Hingucker finden, wenn prominent platziert, bei den Kunden hohe Aufmerksamkeit und bringen Leben ins Geschäft.

Gesündere Schokolade

Besonders gut sichtbar waren die Trends an der internationalen Süsswarenmesse ISM in Köln (die nächste findet im Januar 2007 statt). Bei den Schokoladeprodukten setzen sich bekannte Trends fort: dunkle Schokoladen mit hochprozentigem Kakaoanteil, Herkunftsbetonte (pure origins) oder Edel-Produkte.

Bemerkenswert ist die mutige Expansion der sonst rein genussorientierten Schokoladebranche in Gesundheitskonzepte: Der Schokoladekornzern «Barry Callebaut» reichert Schokolade mit gesunden Gerbstoffen an, die von Natur aus im Kakao vorkommen. Deklariert ist auf den Schokoladetafeln in Belgien (Jacques) und Deutschland (Sarotti Purpur) «reich an Antioxidantien».


Zu Gesundheitskonzepten gehört auch die zuckerkfreie Schokolade, welche qualitativ enorme Fortschritte machte in den letzten Jahren, vor allem dank des modernen Zucker-Austauschstoffs Isomalt. Chocolat Frey lancierte kürzlich eine dunkle zuckerfreie Tafel in vergleichbar guter Qualität wie die normale zuckerhaltige. Und bei den Rezepten sind leichte Füllungen im Trend, aber «leicht» bedeutet dabei nicht immer weniger Fett oder Kalorien.

Ein Blick auf die Deklarationen und ein Vergleich mit andern Produkten macht klar: Eine leichte Füllung ist heutzutage meistens eine luftige Füllung. Geschäumte Produkte sind voluminöser, weniger schwer im Gaumen und daher sehr beliebt. Dies bestätigt man bei Camille Bloch, welche Mousse-Schokoladen mit geschäumter Füllung lancierte und eine starke Nachfrage erlebt.

Schwarz, edel, frisch und dünn

Ein Trend ist offen verkaufte oder transparent verpackte Bruchschokolade, bei Merkur (Bild) «Frisch-Schokolade» genannt (aus dem Hause Läderach, dem Inhaber der Merkurkette). Sie muss auch frisch verkauft werden, denn unverpackte Schokolade neigt dazu, Fremdgerüche aus der Luft aufzunehmen. Und transparent verpackte weisse Schokolade ist lichtempfindlich.


Bemerkenswert ist auch die erfolgreiche Premiumlinie «Sélection» von Chocolat Frey in der Migros, zu welcher Produktmanagerin Sylvie Jegerlehner «Glückwünsche von den Kunden» erhält. Ob diese edlen Industrieprodukte zum Eigenkonsum oder zum Schenken gekauft werden, bleibt Spekulation. Aber die Preisettikette kann man entfernen – eine wichtige Voraussetzung. Das Aussehen der Truffes ist handwerklich, der Überzug dünn und der 100g-Preis (7.75 Fr) nahe bei der Lindt-Neuheit «Nouvelle Confiserie» (8.-)

Ferner lancieren immer mehr Schokoladefabriken dünnere Tafeln, aber man muss deren Gewichtsangaben genau ansehen: Einige grossformatige Tafeln sind wie früher hundert Gramm schwer, aber Lindt wie auch Cailler nutzen die neue gesetzliche Freiheit und stellen teilweise grossformatige 150 Gramm-Tafeln neben grossformatigen 100 Gramm-Tafeln her.

Clever ist Chocolat Frey, welche bei dunklen normalformatigen Tafeln teilweise nur achtzig-grämmige herstellt. Dies macht sie dünner, den Biss angenehmer und den Verkaufspreis günstiger.


Die Verpackung ist wichtig als Werbeträger, da die meisten Süsswaren Impulsprodukte sind. Bei Geschenksartikeln dient die Verpackung sinnvollerweise auch einer edleren Anmutung (Bild: Tafeln der Zürcher Confiserie Teuscher). Ob es sich jedoch lohnt, für Eigenkonsumprodukte die Verpackung zu veredeln und dadurch das Produkt zu verteuern ist umstritten. Vor Jahren versuchte dies «Jacobs-Suchard-Tobler» (heute Kraft Foods) mit der schwarz lackierten Tafellinie «Philippe Suchard», welche allerdings bald vom Markt verschwand.

Nun versucht es Cailler wieder und gibt ihren Schokoladen mit dem Verpackungs-Relaunch durch Jean Nouvel-Kreationen eine noble Anmutung (Bild). Aber diese wurden von der Presse attackiert wegen Preiserhöhungen und Überverpackung mit Kunststoffmaterialien: «Charme eines CD-Gestells» spottete das Konsummagazin Ktipp. Und der Tagesanzeiger von heute 14. Oktober berichtet, Cailler habe bei Coop noch eine Schonfrist bis Weihnachten. Der Verkauf sei um knapp dreissig Prozent eingebrochen.


Bei Nestlé findet man eine Bilanz verfrüht: «Die Monate Oktober bis Dezember machen bei Schokolade rund vierzig Prozent des Jahresumsatzes aus». Und der Tagi weiter: Läuft Cailler im Weihnachsgeschäft schlecht, dürfte Nestlé um drastische Massnahmen wie Verpackungs-Änderungen und Preisnachlass kaum herumkommen. Um Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen kündigte Nestlé an, das Gewicht der Kunststoff-Verpackungen zu reduzieren.

Weiterlesen: Edel-Kakao oder Pure Origin?
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