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Beiträge im Archiv

17.3.2007 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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Umdenken in der Fischwirtschaft

Der WWF fordert eine radikale Umkehr in der globalen Fischereipolitik. Anlass sind die alarmierenden Zahlen des Weltfischerei-Reports, der kürzlich in Rom von der Welternährungsorganisation FAO der Vereinten Nationen vorgestellt wurde.




«Trawier» (Fischdampfer), der nach MSC-Richtlinien fischt. Solche Schiffstypen können mehrere Wochen auf See bleiben und den Fang bereits vorverarbeiten. (MSC: Marine Stuartship Council)


Der weltweite Konsum von Fisch und Meeresfrüchten nimmt stetig zu. Entsprechend ist auch die Menge der gefangenen Fische stark angestiegen. Gemäss dem Weltfischerei-Report sind bereits 77 Prozent der weltweiten Fischbestände überfischt oder bis an ihre Grenzen ausgebeutet. Die Zahl der nur moderat ausgebeuteten Fischbestände ist laut FAO seit den 1970er Jahren bis heute von 40 auf 23 Prozent gesunken. „Unser Guthabenkonto wird immer kleiner“, sagt Jennifer Zimmermann, Projektleiterin Konsum & Wirtschaft beim WWF Schweiz.

Jedes Jahr werden 86 Millionen Tonnen Fisch aus den Meeren gefangen. Zu den am stärksten bedrohten Arten zählen laut dem FAO-Report Riesenhaie, Kabeljau (Dorsch), Seehecht, Granatbarsch (Orange Roughy) und Roter Tunfisch (Blauflossenthun). Bis zu zwei Drittel ihrer Bestände sind laut Studie überfischt oder bereits zusammengebrochen. Der UN-Report macht deutlich, dass die Zeit zum Umsteuern immer knapper wird.

Auf Kollaps-Kurs

„Wenn die Menschheit so weiter macht, könnten die globalen Fischbestände bis Mitte des Jahrhunderts komplett zusammenbrechen“, so Zimmermann. „Die weltweite Fischerei ist ein Kollaps-Programm. Vielen Fischereien droht in absehbarer Zeit das Aus. Trotzdem verhalten wir uns noch immer so, als seien die Ozeane ein Selbstbedienungsladen mit unbegrenztem Angebot. Es ist unerhört, dass sich Politik und Fischerei bei der Festlegung der Fangmengen häufig über wissenschaftliche Empfehlungen hinweg setzen und der Ausbau der Fangflotten jedes Jahr mit 11 Milliarden Euro subventioniert wird“.

Zur Lösung der Fischereikrise ist es jedoch noch nicht zu spät. Für die Schweiz sieht der WWF folgende Wege:

• KonsumentInnen sollen auf Fische und Meeresfrüchte mit MSC- und Bio-Label (Bild: Biolachs) sowie auf einheimischen Wildfang setzen.

• Detail- und Fischhändler fordert der WWF auf, ihr Angebot auf nicht überfischte Bestände mit gutem Management umzustellen und Druck auf Anbieter auszuüben, welche diese Kriterien nicht erfüllen.



Sind Fischzuchten die Lösung?

Fischzuchten decken laut der FAO heute bereits 43 Prozent des menschlichen Fischkonsums. „Die rasant wachsenden Aquakulturen sind kein Königsweg aus der Fischereikrise“, mahnt jedoch Zimmermann. Oftmals wird das Problem nur verschoben. Die Probleme dabei:

Verschmutzung des Gewässers und Zerstörung von wertvollen Ökosystemen (z.B. Fjorde oder Mangroven)

Futtermittel aus Fischmehl oder -öl aus eigens dafür gefangenen Fischen

Einsatz von Antibiotika und anderen Medikamenten

Beengte Platzverhältnisse in den Becken

Der WWF empfiehlt:

Fisch als nicht alltägliche Delikatesse (weniger ist Meer!)
einheimische Seefische.
Fischprodukte mit MSC-Label (Wildfang) oder mit Bio-Label (Zuchten).
Gefährdete Arten vermeiden beim Fischkauf

Mit dem Ziel, sowohl das Angebot als auch die Nachfrage nach umweltgerecht produzierten Fischen und Meeresfrüchten zu steigern, hat der WWF die in der Schweiz meist verkauften Fischarten auf Nachhaltigkeit geprüft. Informationen zum WWF-Einkaufsführer Fisch: www.wwf.ch

Text: WWF
Bild: Coraya

Weiterlesen: Trend zu Fischzucht
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