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Beiträge im Archiv

9.11.2007 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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Region und AOC als Exportstrategie

Die Suisse Tier Messe Luzern hat sich aus bescheidenen Anfängen zu einem wichtigen Forum der Schweizer Fleischbranche entwickelt. Da etwa zwei Drittel der gesamten Agrarproduktion in der Schweiz von der Tierzucht abhängig sind, bestehen für die Suisse Tier gute Chancen, sich mit hochstehenden Symposien weiterhin zu profilieren. 2007 standen die Fachreferate im Zeichen der Marktöffnung und der Exportchancen für Schweizer Fleisch und Fleischwaren in den EU-Raum.



Innovation und Nachhaltigkeit werden in der Fleischbranche durch mehrere Programme auf nationaler und regionaler Ebene unterstützt, doch der Abbau von überholten Strukturen wird im Vergleich zum ursprünglichen Fahrplan im Interesse der Verbände, der Randregionen und des Kleingewerbes verzögert umgesetzt. Hermann Bader (Bild), Inhaber und Geschäftsführer der TRAITAFINA AG, Lenzburg hofft auf ein rascheres Reformtempo.

Aufgrund der Erfahrungen in Deutschland, wo einzelne Unternehmen so viele Schweine schlachten wie die gesamte Jahresproduktion in der Schweiz beträgt, setzt TRAITAFINA auf Qualität. Wenn bei einem europäischen Markt von 600 Millionen KonsumentInnen nur ein einziges Prozent als Kunden gewonnen werden kann, sind die Chancen für die qualitativ hochstehende Schweizer Fleischwirtschaft im Export intakt.

Bader verschonte die an der Eröffnungsveranstaltung zahlreich vertretenen Schweizer Landwirtschaftspolitiker nicht mit drastischen Vergleichen. So wird in Supermärkten in Deutschland Frischfleisch günstiger angeboten als Tiernahrung. Schweizer Produzenten werden nie in der Lage sein, mit Economyprodukten auf dem EU-Markt zu überleben. Ihre Stärke ist die Qualität und die Belegung mit starken Marken in der gehobenen Gastronomie und der Feinkostgeschäfte. Bader bedauert, dass die verzögerte Umsetzung der AP 2011 zu einem Reformstau führt, der einigen Wenigen hilft, überkommene Strukturen noch etwas am Leben zu erhalten, doch zu wenig Anreiz für einen zukunftsgerichteten Wettbewerb bietet.

Christoph Böbner, Vizedirektor im Bundesamt für Landwirtschaft benützte mit der Eröffnungsansprache an der Suisse Tier- Messe in Luzern die Gelegenheit, zur Strategie des Bundesrats und dem aktuellen Stand für die Umsetzung der Ziele der Agrarpolitik 2011 (AP 2011) neue Akzente zu setzen. Böbner erläuterte weit differenzierter als in früheren Auftritten von Vertretern des Bundesamts für Landwirtschaft und des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements, was von den Züchtern und der Fleischwirtschaft erwartet wird.



Proviande an der Suisse Tier: Eine automatische Klassifizierung unterstützt die bisherigen Verfahren der visuellen Klassifizierung. Die Schlachthälften werden von mehreren Kameras unter verschiedenen Blickwinkeln am Band ohne Anhalten erfasst. Die Software analysiert die Hälften fortlaufend und berechnet aufgrund von Referenzbildern Fleischigkeit und Fettanteil.


Wie sich die Zukunft für Schweineproduzenten im internationalen Markt gestalten könnte, zeigte Barbara Pokorny von der Schweizerischen Vereinigung zur Förderung der AOC und IGP auf. Mit viel persönlichem Engagement stellte sie den aktuellen Stand und die Ziele von AOC/IPG dar. Wegen des im Schweinezyklus quantitativ schwankenden und zudem kleinräumigen Beschaffungsmarkts gibt es wenig Fleischprodukte mit dem AOC-Label. IPG dagegen erlaubt, zum Beispiel beim Bündnerfleisch, bis zu einem gewissen Prozentsatz der Wertschöpfung die Verwendung von importiertem Rindfleisch.

Eine Herausforderung für AOC/IPG und das Bundesamt für Landwirtschaft stellt die Kandidatur des Jambon brigue dar. Um ihr Produkt politisch durchzusetzen gründeten die Freiburger Metzgermeister eine Interprofession Charcuterie AOC als Trägerschaft. Das Gesuch für die Aufnahme ins AOC-Register liegt derzeit beim Bundesamt für Landwirtschaft.

Weniger bekannt ist die Kandidatur der Genfer Longeole-Wurst. Sie ist durch einen grossen Anteil an Kalbskopf gelatineartig und verspricht ein faszinierendes Geschmackserlebnis. Ihre Produktion beschränkt sich auf einige wenige kleingewerbliche Metzgereien. Doch zur erfolgreichen und nachhaltig profitablen Vermarktung eines Produkts muss eine genügende Liefermenge erreicht werden, die Schweizer Exporteure auf dem europäischen und amerikanischen Markt für Grossverteiler zu valablen Partnern macht.


Barbara Pokorny ermutigte die Schweizer Produzenten, sich in Supermärkten im benachbarten Frankreich umzuschauen und sich dort vom Angebot an AOC/IPG Produkten, das zumeist in Regional-Racks bewirtschaftet wird, inspirieren zu lassen. Wie man ein Regionalprodukt in einem Zeitraum von nahezu 20 Jahren zum Erfolg bringt, zeigte Josef Dähler, Leiter Geschäftsbereich Frischfleisch der Bell AG auf.

Die mit einer grünen Marke versehene Saucisson Vaudois und die Saucisson au Choux generierten durch die Abgabe auf die Zertifizierung bis anhin etwa 5 Millionen Franken an Werbemitteln. Auf der anderen Seite der Wertschöpfungskette steht die Produktion von rund 180 000 Schweinen pro Jahr im waadtländisch-freiburgischen Mittelland.

Auf dem Exportmarkt setzte sich Saucissons mit und ohne Kabis bis heute kaum durch. Im Alleingang gelangt man auch mit einem sehr guten regionalen Produkt nicht in die Regale der europäischenm Supermärkte. Barbara Pokorny und Josef Dähler raten daher zur Bündelung von Angeboten im internationalen Marketing. Die Bildung von Clustern mit Käse und selbst mit Tourismusdestinationen und deren Gastronomie drängt sich im wachsenden Markt für europäische Regionalprodukte auf. Hierzu bietet AOC/IPG erfolgversprechende Ansätze. (Text und Bilder: Dr. David Meili)



Bobine: Königin der Königinnen. Besitzer: Rinaldo Müller, 5614 Sarmenstorf



Aargauer Kuh: Königin der Königinnen

Die Holstein-Kuh Bobine von Rinaldo Müller aus Sarmenstorf im Kanton Aargau gewann an der Suisse Tier Messe Ende Oktober 2007 den Wettbewerb unter den Siegerinnen der Herbstschauen in der Zentralschweiz und den Kantonen Aargau, Bern, Baselland und Solothurn. Sie setzte sich im Final knapp gegen die Brown Swiss-Kuh Bonanza von Josef und Ueli Bürkli aus Schachen durch. Damit fand der Wettbewerb eine Gewinnerin von hoher Zuchtqualität.

Die Wahl der Königin der Königinnen stiess bereits bei ihrer ersten Auflage auf grosses Publikumsinteresse. Beim nächsten Mal sollen noch weitere Kantone mit ihren besten Kühen vertreten sein. Der erfolgreiche Wettbewerb bildete den Höhepunkt der «Suisse Tier», der führenden Schweizer Fachmesse für die Nutztierhaltung. 11’000 Besucherinnen und Besucher kamen an den drei Messetagen auf die Luzerner Allmend. Dies sind 500 mehr im Jahr 2005. Allein am Sonntag zählten die Organisatoren über 5000 Besucher. (Medienmitteilung Messe Luzern)

Die nächste «Suisse Tier» findet im Oktober 2009 statt.

Weiterlesen: AOC / IGP kurz erklärt
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