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Beiträge im Archiv

28.12.2007 - Rubrik: Backwaren & Confiserie
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Deutsche Bitter-Schokoladen im Test

Die deutsche Stiftung Warentest hat 25 Bitterschokoladen des deutschen Marktes von einer Fachjury blind prüfen und analysieren lassen. Nicht Edelmarken lagen vorn sondern Discounterprodukte. Ein ähnliches Resultat zeigte sich in einem Kassensturz-Test in der Schweiz, der jedoch die Beliebtheit testete mit einem Konsumentenpanel.


Die intensiven, herben und kakaobetonten Bitterschokoladen liegen im Trend. Ihr Umsatz ist im Jahr 2006 um rund 23 Prozent gestiegen. Der Sarotti-Klassiker «Schwarze Herren Schokolade» ist nicht mehr allein: Alle grossen Schokoladenmarken haben heute auch Bitterschokolade im Programm.

Die STIFTUNG WARENTEST hat 25 Marken untersucht. Die Experten beschrieben, wie die Schokoladen schmecken und welche Fehler erkennbar waren. Dabei zählten Aussehen, Geruch, Geschmack, Konsistenz, Mundgefühl und Nachgeschmack, nicht aber die Beliebtheit. Die Überraschung: Nicht Confiserieprodukte und Edelmarken machen das Rennen, sondern die Discounterprodukte von Aldi und Lidl.

Die Testsieger hiessen Aldi Moser-Roth, Lidl J.D. Gross und Lidl Fairglobe. Die Preise: 68 Cent für 100 Gramm. Etwas teurer – aber genauso gut – war die fair gehandelte Bitterschokolade Lidl Fairglobe. Eine 100-Gramm-Tafel kostet 1,19 Euro. Testurteil: gut, Note 2,0. Die Käufer unterstützen mit Fairglobe faire Löhne für die Kakaobauern in Ghana. Ebenfalls gut waren die Bitterschokoladen von Arko, Tchibo, Tip, Ritter Sport und Zetti.

Edelmarken enttäuschen

Erfreuliches Ergebnis: 20 von 25 Bitterschokoladen waren sensorisch ohne Tadel. Die Edelmarken Côte d’Or und Hachez enttäuschten dagegen: Fehler in Geruch und Geschmack. „Leicht ranzig und fremdartig“, notierten die Schokoladenexperten in der sensorischen Prüfung. Die Geschmacksvielfalt ist gross: Es gibt milde und starke Bitternoten, Honig-, Caramell- und Kaffeetöne, deutlich süsse aber auch fruchtig-saure Bitterschokoladen. Die Karina Bio Bitterschokolade schmeckt besonders fruchtig. Sie bekäme rundum gute Noten, wäre da nicht die fehlerhafte Deklaration.

Die Karina Bio Schokolade enthält Vanillin, aber dieser Aromastoff ist nicht angegeben. Dafür suggeriert die Verpackung Schokolade mit Milch, obwohl weder Milch noch Milchbestandteile enthalten sind. Fazit: Deklaration: mangelhaft. Testurteil deshalb nur ausreichend.

Auch die Schokoladen von gepa, Gubor, Leysieffer, Rotstern, Sarotti Bio und Sarotti No. 1 sind nicht korrekt deklariert. Einige enthalten weniger Kakao als angegeben, bei anderen stimmen Nährwerte oder Zutaten auf dem Etikett nicht mit der Schokolade überein und die Leysieffer-Jahrgangsschokolade - die teuerste im Test - trägt zwei widersprüchliche Jahrsgangsangaben auf dem Etikett.

Cancerogene Stoffe in Bioprodukt

Den härtesten Rüffel kassiert die Bio-Schokolade von Rapunzel: Testurteil mangelhaft – weil sie Schadstoffe enthält. Die Lebensmittelchemiker der STIFTUNG WARENTEST fanden polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Diese stehen im Verdacht Krebs zu erzeugen und das Erbgut zu schädigen. Als besonders kritisch gilt Benzpyren. In einem Kilo Bio Negro Edelbitterschokolade von Rapunzel stecken 10 Mikrogramm dieses gefährlichen Stoffes. Die Schokolade hätte nicht verkauft werden dürfen.


Wie PAK in die Schokolade gelangen konnte, ist unklar. PAK fallen etwa als Verbrennungsrückstand organischer Materialien an. Sie sind in Russ- und Teerölen enthalten. Dass der Stoff nun ausgerechnet in einer Bio-Schokolade landet, bedeutet, dass die Kontrollen bei Rapunzel versagten. Rapunzel stoppte übrigens den Verkauf der Bitterschokolade Bio Negro in der Zwischenzeit und nimmt gekaufte Tafeln zurück.

Cadmium in vielen Edelkakaos

Das Schwermetall Cadmium ist dagegen in allen Bitterschokoladen nachweisbar. Kakaopflanzen nehmen es über ihre Wurzeln auf. Vor allem bei Edelkakao, der auf vulkanischen Böden wächst. Einen Grenzwert für Cadmium in Schokolade gibt es noch nicht, jedoch eine Empfehlung des Bundesinstituts für Risikobewertung BfR.

Dunkle Schokolade sollte demnach pro Kilogramm nicht mehr als 0,3 Milligramm Cadmium enthalten. 24 Schokoladen im Test halten diese Empfehlung ein. Nur die Tobago Edelbitter von Rausch liegt deutlich darüber. Sie enthält 0,45 Milligramm Cadmium pro Kilogramm Schokolade. Auch das gibt Punktabzug. Ein Grenzwert für Cadmium in Schokolade wäre hilfreich, könnte aber auch das Aus für bestimmte Anbauländer und Kakaosorten bedeuten.

Text: Auszug aus test.de vom November 2007. Bilder: foodaktuell.ch (keine der getesteten Produkte)

Weiterlesen: Dunkle Migros-Schokolade ist am beliebtesten
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