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22.11.2008 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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Neues Fleisch-Label: Natura-Veal

Unter der neuen Marke Natura-Veal will Coop Fleisch von Kälbern verkaufen, die bei ihrer Mutter aufgewachsen sind. Der Viehhändler Vianco verspricht den Bauern, die beim Projekt mitmachen, einen sicheren Absatzkanal.




Unter der neuen Marke Natura-Veal werden Kälber vermarktet, welche nicht älter als fünfeinhalb Monate alt sind.


In Zeiten der Marktliberalisierung möchten viele Bauern einen sicheren Absatzkanal. Dies verspricht Ivo Wegmann, Direktor des Viehhandelsunternehmens Vianco, all jenen, welche künftig auf die Produktion von Kalbfleischproduktion aus Mutterkuhhaltung setzen. «Ab 2010 möchten wir jährlich 2'000 Kälber aus Mutterkuhhaltung produzieren», sagte Wegmann am Montag, 17. November 2008 in Menznau LU vor den bäuerlichen Medien.

Zusammen mit der Vereinigung Mutterkuh Schweiz und Coop hat die Vianco die neue Marke Natura-Veal lanciert, nachdem die Organisationen vor zwei Jahren mit 24 Projektbetrieben in der ganzen Schweiz gestartet sind. Sobald es genügend Schlachttiere gibt, will Coop das Kalbfleisch unter der neuen Marke verkaufen. Die Kälber, die unter der Marke Natura-Veal produziert werden, müssen nicht nur bei ihrer Mutter aufwachsen, bei der Schlachtung dürfen sie nicht älter als fünfeinhalb Monate sein. Ausserdem müssen sie im Winter täglichen Auslauf haben und im Sommer auf die Weide gelassen werden. Die Fütterung besteht vorwiegend aus Muttermilch, später auch aus Gras und Heu.

Vorzeigebeispiel Natura-Beef

Vom Erfolg der neuen Marke ist Vianco-Direktor Ivo Wegmann überzeugt. Als Vorzeigebeispiel dient ihm die Entwicklung bei der Marke Natura-Beef. Natura-Beef ist Rindfleisch von Jungtieren, welche bei der Mutter aufwachsen und im Alter von maximal zehn Monaten geschlachtet werden. «Die rund 30'000 Rinder, die die Mutterkuhhalter jährlich produzieren, können problemlos verkauft werden», sagt Wegmann. Tatsächlich: In den letzten 20 Jahren ist die Produktion von Rindfleisch aus Mutterkuhhaltung unter der Marke Natura-Beef stetig gewachsen. Wurden 1988 erst knapp 2'000 Tiere geschlachtet, sind es in diesem Jahr voraussichtlich 33'300 Tiere. Über 90 Prozent des Fleisches wird von Coop vermarktet.

Wegmann ist sich nicht nur sicher, dass das Kalbfleisch gesucht ist. Den Bauern werde für Natura-Veal auch ein leicht höherer Preis bezahlt als für konventionell produziertes Kalbfleisch, ist er überzeugt. Tatsächlich sollen nicht nur die Edelstücke, sondern das ganze Tier zu einem Mehrpreis verkauft werden können, wie Lorenz Wyss, Leiter Frischprodukte bei Coop an der Medienorientierung sagte.

Von der Milch- zur Fleischproduktion

Der Milchpreis ist derzeit heftig umstritten, eine Preissenkung auf Anfang 2009 zeichnet sich ab. Zudem wird der Milchmarkt auf den 1. Mai 2009 liberalisiert. Ist die Kalbfleischproduktion aus Mutterkuhhaltung ein attraktiver Betriebszweig für Landwirte, welche in der Milchproduktion keine Zukunft sehen? «Ein sinkender Milchpreis macht die Mutterkuhhaltung grundsätzlich attraktiv», sagt Thomas Jäggi vom Geschäftsbereich Viehwirtschaft beim Schweizerischen Bauernverband.


Hinzu komme, dass der Milchmarkt vermehrt stärkeren Schwankungen unterworfen sein werde und das Einkommen aus der Milchproduktion immer unsicherer werde. Urs Vogt, Geschäftsführer der Vereinigung Mutterkuh Schweiz, will keine Prognosen wagen. «Klar ist jedoch, dass die Bauern bei jeder Wegscheide neu entscheiden. Die meisten Mutterkuhhalter hatten vorher Milchkühe», sagt er.

Umstellung muss geplant sein

Für Samuel Graber, Präsident des Schweizerischen Kälbermäster-Verbandes (SKMV), ist die unsichere Zukunft auf dem Milchmarkt ein Grund dafür, dass sich Mitglieder aus seinem Verband zunehmend an der Kalbfleischproduktion aus Mutterkuhhaltung interessieren. SKMV-Geschäftsführerin Sibylle Meyre relativiert jedoch. Die Umstellung auf Mutterkuhhaltung sei ein Schritt, der gut überlegt sein müsse.

Da eine gute Milchkuh weniger gutes Fleisch liefere, müsse bei einer Betriebsumstrukturierung die Rasse gewechselt werden. Zudem müsse teilweise der Stall umgebaut werden, damit die Jungtiere jederzeit bei der Mutter sein könnten. «Wenn die Milchbauern eine Alternative zur Milchproduktion suchen, werden sie eher auf die konventionelle Kälbermast umstellen als auf die Kalbfleischproduktion aus Mutterkuhhaltung», sagt Meyre. Umso mehr, weil viele Kälbermäster angefressene Züchter seien, die sich auf eine Milchviehrasse spezialisiert hätten. (LID / Helene Soltermann)

Coop setzt auf Mutterkuhhaltung

Natura-Beef ist Rindfleisch von Jungtieren, welche bei der Mutter aufwachsen und im Alter von maximal zehn Monaten geschlachtet werden. Die neue Marke Natura-Veal stammt von Kälbern aus Mutterkuhhaltung, welche nicht älter als fünfeinhalb Monate alt sind. 70 Prozent des Rindfleisches, welches bei Coop über den Ladentisch geht, sind Natura-Beef. Jährlich schlachtet der Coop-Schlachtbetrieb Bell AG gut 30'000 Natura-Beef-Rinder. 80 Prozent des Natura-Beef-Fleisches wird nach den Richtlinien des Öffentlichen Leistungsnachweises (ÖLN) produziert und wird unter dem Label Naturafarm verkauft, die restlichen 20 Prozent werden biologisch produziert und unter dem Label Naturaplan vermarktet. Beim Kalbfleisch verkauft Coop derzeit 15 Prozent unter dem Label Naturafarm. Naturafarm-Kälber wachsen im Gegensatz zu Natura-Veal-Kälbern nicht bei der Mutter auf, sondern werden in Gruppen in besonders tierfreundlichen Ställen gehalten. (LID)

Weiterlesen: Naturabeef im Aufwind
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