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31.7.2009 - Rubrik: Gastronomie
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Grillwurst und Stroh statt Filet und Strand

Wegen der Wirtschaftskrise bleiben die Schweizer diesen Sommer eher zu Hause und heizen den Grill ein. Und wenn schon Ferien gemacht werden, dann in der Schweiz – Bauernhofferien jedenfalls sind sehr beliebt.


Diesen Sommer machen Herr und Frau Schweizer keine teuren Auslandferien, sondern übernachten eher einmal auf einem Schweizer Bauernhof. Auch wird diesen Sommer nicht unbedingt ein teures Filet grilliert, sondern lieber eine Wurst. Bei der Migros jedenfalls läuft derzeit das Geschäft mit Grillfleisch. Bis anhin gingen im Vergleich zum Vorjahr fünf Prozent mehr Würste über den Ladentisch.

"Die Kunden kaufen immer mehr pikante Produkte wie Merguez-, Chili- und Wasabi-Würstchen", wie Migros-Sprecherin Monika Weibel sagt. Auch Cervelats und Bratwürste seien bei den Kunden nach wie vor beliebt. Im Bereich Fleisch- und Geflügel-Grillwaren macht die Migros acht Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr, beim Fisch sind es sogar zehn Prozent. Auch Coop verzeichnet mit seinen Grillwaren eine positive Umsatzentwicklung, wie Coop-Sprecher Nicolas Schmied sagt. Cervelats, Bratwürste und Koteletts würden sich am besten verkaufen.

Weniger Edelstücke, mehr Grills

Die Schweizer feuern diesen Sommer also häufiger den Grill ein. Bleiben die Leute wegen der Wirtschaftskrise vermehrt zu Hause und gönnen sich im Garten eine saftige Wurst, statt in die Ferien zu fahren? "Je schöner das Wetter, umso mehr wird gegrillt – Wirtschaftskrise hin oder her", sagt Weibel. Beim Kauf von Edelstücken wie Filet, Entrecôte und Kalbssteak sei die Migros-Kundschaft aber eher zurückhaltend.

Laut Coop-Sprecher Schmied stütze die positive Entwicklung beim Grillwarenumsatz die Vermutung, dass die Leute wegen der Wirtschaftskrise diesen Sommer eher mal zu Hause blieben respektive von zu Hause aus etwas unternehmen würden. Zumal Coop dieses Jahr auch mehr Holz- und Gasgrills und auch mehr Balkon-, Garten- und Campingmöbel verkaufe.


Fakt ist: Greifen Herr und Frau Schweizer zum Fleisch, entscheiden sie sich mehrheitlich für verarbeitete Produkte wie Wurstwaren oder Cervelats.


Balz Horber, Direktor des Fleischfachverbandes, führt dies jedoch nicht primär auf die schlechte Konjunkturlage zurück. Diese Entwicklung sei schon länger zu beobachten. "Die Konsumgewohnheiten verändern sich", sagt Horber. "Die Verarbeitungstiefe beim Fleisch ist am Steigen. Wurstwaren und mariniertes Fleisch werden immer beliebter." Dass die Leute vermehrt zu Hause bleiben, könnte auf eine andere Entwicklung zurückzuführen sein. "In diesem Jahr hat der Fleischkonsum in den Privathaushalten eher zugenommen, ausser Haus wurde dagegen weniger Fleisch konsumiert", sagt Erich Schlumpf von der Branchenorganisation Proviande.

Bauernhofferien im Trend

Nicht nur das Geschäft mit Grillwaren läuft derzeit gut, auch Ferien auf dem Bauernhof sind beliebt. Bei der Buchungszentrale der Reka werden dieses Jahr vermehrt solche Angebote gebucht. "Im Bereich ‚Ferien auf dem Bauernhof' haben wir im Vergleich zur Vorjahresperiode bereits zwei Prozent mehr Buchungen, während wir bei unseren Auslandangeboten keine Steigerungen verzeichnen können", sagt Bruno Fläcklin, Leiter Marketing/Verkauf bei Reka Ferien. In der gesamten Reisebranche seien im Bereich Luxusferien starke Einbussen feststellbar. "Der Trend zur Buchung von günstigeren Ferienangeboten zeichnet sich klar ab", sagt Fläcklin. Dies sei sicher auch auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen.



Bauernhofferien, im Stroh übernachten oder grillieren im Garten liegen dieses Jahr im Trend. Durch die Wirtschaftskrise wird sich also manch ein Schweizer bewusst, dass das Gute gar nicht so fern liegen muss.

Die Reka vermittelt gesamtschweizerisch rund 220 Bauernbetriebe, welche im Verein "Ferien auf dem Bauernhof" zusammengeschlossen sind. Ein Blick auf die Preise zeigt: Das Angebot ist lukrativ. Die Preise variieren zwischen 55 und 110 Franken pro Wohnung pro Nacht, und die Wohnungen verfügen zwischen vier bis acht Betten. Ferien auf dem Bauernhof sind nicht nur aus finanziellen Gründen attraktiv, meint Fläcklin. "Auf dem Bauernhof erleben die Besucher viel. Sie haben quasi ihr persönliches Animationsprogramm."

Die Holländer zieht's ins Stroh

Auch Übernachten im Stroh ist derzeit ein Renner. "Wir haben heuer viel mehr Buchungen als in den letzten Jahren", sagt Susanne Ming, Präsidentin des Vereins "Schlaf im Stroh". Gesamtschweizerisch hat der Verein etwa 200 Mitglieder. Ming selbst betreut dieses Übernachtungsangebot auf dem Bauernhof ihres Sohnes in Lungern OW. "Die Gäste wollen preiswerte Ferien, und sie wollen nicht fliegen", sagt Ming. Die wirtschaftliche Situation spreche für den Agrotourismus.

Wie beim Angebot "Ferien auf dem Bauernhof" lässt es sich auch im Stroh günstig übernachten. Inklusive Frühstück zahlen Erwachsene pro Nacht zwischen 20 und 30 Franken, Kinder zwischen 10 bis 20 Franken. Schlafen im Stroh sei insbesondere bei Familien, Velofahrern, Schulen und Vereinen beliebt. "Diese Saison stellen wir fest, dass die Gäste über eine längere Zeit an einem Ort bleiben, insbesondere Familien", sagt Ming. Auch im Ausland ist das Angebot bekannt. Schlafen im Schweizer Stroh ziehe insbesondere in Deutschland bereits seit Längerem. Derzeit beobachtet Ming eine neue Entwicklung. "Immer mehr Anfragen kommen aus Holland." (LID, Helene Soltermann)
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