foodaktuell.ch
Internetmagazin für die Lebensmittelbranche Samstag, 04. Mai 2024
Inhalt
Home
Nachrichten
Fleisch & ...
Backwaren & ...
Gastronomie
Über uns, Werbung
Archiv, Suche
Impressum
3.2.2016
Messetipp: IFFA 2016 in Frankfurt

„Fleischindustrie 4.0“ nimmt Fahrt auf
anzeigen...

Partner/Sponsoren

Cash+Carry Angehrn: Frische für Profis an neun Standorten in der Deutschschweiz.
Direkt zur CCA-Website:
www.cca-angehrn.ch


Empfohlene Links:

Fachschule für Bäckerei,
Konditorei, Confiserie:
www.richemont.cc


Fachschule für Metzgerei:
www.abzspiez.ch


Internationale Privat-Fachschule für Koch-Profis: European Culinary Center DCT in Vitznau LU
Deutsch: http://german.dct.ch
English: www.culinary.ch


Internet- und Socialmedia-Auftritte:
www.chrisign.ch







Schweizerischer Bäckerei- und Konditorei-Personal-Verband


Beiträge im Archiv

8.8.2009 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
Druckansicht
Biofleisch-Nachfrage steigt massiv

Der Biomarkt wuchs 2008 rasant weiter. Der Umsatz mit Bio-Produkten stieg gemäss Bio Suisse um 11,2% auf 1,44 Mia Franken. Auch Biofleisch – bisher ein Randprodukt des Bio-Warenkorbs - legte massiv zu.



Biofleisch in der fidelio-Metzgerei im Zürcher Delikatessenshop Marinello. Metzger Rolf Merkofer präsentiert Bio-T-Bone vom Rind.


Der Bio-Lebensmittelmarkt entwickelte sich rund doppelt so stark wie der Gesamtmarkt (+5,6%). Einen kräftigen Wachstumsschub erlebten wiederum die Direktvermarkter mit einem Plus von 17%. Gesamtschweizerisch legte auch Biofleisch um 19% zu, ein Produkt mit jahrelang kleinem Marktanteil. Dazu Bio Suisse-Sprecherin Jacqueline Forster-Zigerli: «Dass nun mehr Biofleisch verkauft wurde, hat insbesondere mit einer besseren Verfügbarkeit bei den Grossverteilern zu tun. Das heisst, Coop und Migros haben Biofleisch entsprechend im Regal präsentiert. Und die Zahlen zeigen, dass es auch gekauft wird, wenn es in den Läden präsent ist».

Auch in der Westschweiz setzt sich gemäss Bio Suisse das starke Bio-Wachstum fort. Der Gesamtbiomarkt nahm dort um 13,6% oder 26 Mio Franken zu, und der Marktanteil stieg kontinuierlich auf 4,1%. Mit einem Plus von 33% explodierten die Biofleisch-Verkäufe geradezu. «Die Westschweiz holt im Biokonsum generell stark auf, und dies eben auch beim Fleisch», so Forster-Zigerli.

Aber Biofleisch hat immer noch einen relativ tiefen Anteil im Gesamtbio-Warenkorb. «Die Gründe sind die grosse Konkurrenz anderer Fleischlabels, die bio versprechen wie Naturafarm, Naturabeef und Terrasuisse», erklärt Forster-Zigerli. «Hinzu kommt der relativ hohe Preis bedingt durch das erheblich teurere Biofutter bei Schweinen und Hühnern». Nicht zuletzt sind Biokonsumenten auch in der Regel eher Vegi- als Fleisch-Freaks.


Bio-Frischfleisch in der Langenthaler Biometzgerei Stettler


Zwei Drittel des Bionaturabeefs werden ohne Biodeklaration verkauft. «Naturabeef wird von den Konsumenten schon als bio wahrgenommen», begründet Forster-Zigerli. «Daher ist der Bio-Mehrwert schwer zu kommunizieren». Ferner bietet Coop nur ein beschränktes Sortiment an Bio-natura-beef-Produkten an, weshalb unvermeidlich ein Teil des Bio-Fleischs in die konventionelle Schiene gelangt. Teilweise bestehen auch Engpassfaktoren im Angebot bzw in der Produktion, und dies aus sehr unterschiedlichen Gründen.

Bei Biorind und Biokalb ist der Markt ausgeglichen aber es gibt zuwenig Knospe-Schweine. Die Aufzucht von Bioferkeln ist sehr anspruchsvoll. Beim Rind sind vor allem Edelstücke oder Wurstwaren gefragt, ebenso beim Geflügel das Brustfleisch. «Schenkel und Flügel sind im Absatz der beschränkende Faktor», so Forster-Zigerli.

Schmeckt Biofleisch besser?

Bei der sensorischen Qualität gibt es viele Einflussfaktoren wie Rasse, Haltung, Futter, stressarme Transporte und Schlachtung sowie die Fleischreifung. Einige davon spielen bei Biofleisch eine wichtige Rolle, wobei auch andere Fleischlabels hier hohe Anforderungen stellen. Bio-Tiere wachsen generell langsamer. Bio Suisse fördert artgerechte Haltung, und Fidelio sowie Kagfreiland verlangen kürzere Transportwege zum Schlachthof. Diese tierfreundliche Behandlung fördert das Image bei den Konsumenten, so dass viele Teilzeit-Vegetarier durchaus Fleisch von einem Bio-Tier kaufen, weil es ein gutes Leben hatte.



Obwohl Bio-Schweinefleisch begehrt ist, wird nicht viel davon produziert.

Ausserdem bestehen auch geschmackliche Unterschiede, die man ausloben kann. «Beim Schweinefleisch ist je nach Fütterung und Mastintensität das Safthaltevermögen besser», sagt Beat Kohli, Geschäftsleiter der Fidelio Produkte AG. «Kalbfleisch hat einen kräftigeren Geschmack, rosa bis hellrote Fleischfarbe aber öfters eine knappe Ausmast. Rindfleisch stammt nur von schönen Weidemastrindern oder -ochsen (keine Muni). Pouletfleisch ist fester, hat mehr Geschmack, aber eine Kalibrierung ist kaum möglich». Die Stückgewichte variieren daher stark.

Kohli beziffert auch die Preisunterschiede: Im 2008 kosteten Bio-Schweine Fr.1.70 bis 2.20 / kg Schlachtgewicht (SG) mehr als konventionelle, Kälber Null bis 1.00 / kg SG mehr, Mastrinder/ochsen ca. Fr.1.00 bis 2.00 mehr und das übrige Bankvieh ca. Fr.0.50 / kg SG mehr. Bei Poulet ist der Bio-Mehrpreis sehr hoch. «Alle Betriebe mit gezielter Bio-Marketing-Strategie weisen in allen Branchen eine hohe Kundenakzeptanz auf», sagt Kohli. «Dies sowohl in Metzgereien, dem Detailhandel und in der Gastronomie. Aber Biofleisch als kleines Zusatzsortiment ist eher schwer zu rentabilisieren. Und die Mehrpreis-Bereitschaft der Kunden variiert je nach Art und Lage des Betriebes, ist aber für den wirtschaftlichen Erfolg natürlich entscheidend».



Für Schweizer Bio-Schweine ist Auslauf ins Freie ein Muss, aber nicht zwingend die Weide.

Auch Biofisch legt zu im Zuge des generellen gesundheitsbedingten Fischtrends. «Die Konsumenten sind sensibilisiert durch Medienberichte über die Überfischung der Meere und die zum Teil katastrophalen Zustände in konventionellen ausländischen Fischfarmen (Besatzungsdichte, Medikamenteneinsatz usw.)», so Forster-Zigerli. In Knospequalität gibt es ein stetig wachsendes Angebot: neben einheimischen Forellen auch Lachs, Dorade, Loup de mer und Crevetten. Aber auch hier spielen Engpassfaktoren eine Rolle: In der Schweiz gibt es kaum neue Standorte, wo Biofischzuchten aufgebaut werden könnten wegen des Landschaftsschutzes oder Wasser-Rationierung. (GB)

Fidelio Produkte AG und Fidelio Biofreiland AG

Fidelio-Biofreiland AG verarbeitet ausschliesslich Fidelio-Tiere von Knospe-Betrieben und produziert Fidelio Wurst- und Fleischwaren in Bioqualität. Sie untersteht der Inspektion und Zertifizierung nach EN45011 durch die Bio Inspecta AG. Die Firma ist auf die Belieferung von Metzgereien, Gastronomie sowie Detailhandel spezialisiert. (Quelle: www.fidelio.ch)

Weiterlesen: Aufwind für Biofleisch in Gastronomie
__________________________________________

Die Redaktion empfiehlt:

Archiv der Nachrichten

Archiv der Varia-Beiträge

foodaktuell.ch-Newsletter

foodaktuell Journal (Print)

Delikatessen-Führer delikatessenschweiz.ch






Copyright Codex flores, Huobstr. 15, CH-8808 Pfäffikon (SZ)