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28.8.2009 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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Frifag fördert Truten-Produktion

Die Schweizer essen fast nur ausländisches Trutenfleisch, inländische Truten sind aber immer gefragter. Der grösste Produzent, Frifag in Märwil TG, sucht neue Mäster.



Schweizer Truten leben glücklicher: Auslauf ins Freie ist ein Muss. Laut dem Schweizer Tierschutz sind ausländische Truten vielmals überzüchtet und die Tiere werden in Massen und in dunklen Ställen gehalten. (Bild: LID)


Vor zwei Jahren hat die Migros die Trutenproduktion eingestellt und ihren 52 Trutenmästern gekündigt. Eine angemessene Eigenwirtschaftlichkeit sei nicht zu erreichen, begründete Micarna den Entscheid. Seither hat sich der Trutenmarkt wieder erholt. Die Nachwehen der Vogelgrippe sind überstanden, und Trutenfleisch gilt als gesund und fettarm.

Das Geschäft läuft nun bei der Firma Frifag im thurgauischen Märwil, die viele der Micarna-Trutenmäster übernommen und so den Migros-Schlachtbetrieb als grösster Trutenproduzent abgelöst hat. Bei der Frifag stehen derzeit 26 Trutenproduktionsbetriebe unter Vertrag. Sie sucht Betriebe, welche an einer professionellen Trutenmast ab einem Bestand von 1'700 Tieren aufwärts interessiert sind.

90% aus dem Ausland

Trutenfleisch (Bild) ist ein Nischenprodukt. Im letzten Jahr haben die Schweizer rund 11'000 Tonnen davon konsumiert. Im Vergleich zum gesamten Geflügelfleischkonsum mit 85'000 Tonnen im Jahr 2008 ist dies wenig. Der Inlandanteil jedoch ist beim Trutenfleisch viel tiefer als beim Geflügel insgesamt. Rund die Hälfte des Geflügelfleisches stammt von Schweizer Produzenten, beim Trutenfleisch sind es lediglich zehn Prozent. Die Frifag will nun die Inlandproduktion erhöhen.


Das Steigerungspotenzial sei jedoch nicht zu überschätzen. «Ein Inlandanteil von 50 Prozent, wie dies bei der Pouletproduktion der Fall ist, wird kaum erreichbar sein», sagt Stöckli. Dafür sei der Preisunterschied zu ausländischen Truten zu gross. Trotzdem: «Für Schweizer Trutenfleisch bezahlt der Konsument zwar mehr», so Stöckli. «Dafür kann er sicher sein, dass die Tiere artgerecht gehalten werden.»

Tierfreundliche Haltung

Der Preisunterschied hat seine Gründe. «In der Schweiz werden die Truten in bäuerlichen Familienbetrieben unter wesentlich tierfreundlicheren Bedingungen aufgezogen. Die Produktionsauflagen sind viel höher als im Ausland», sagt Stöckli. In einem Schweizer Stall dürfen nicht mehr als 4'500 Truten gehalten werden, diese Höchstbestandesgrenze hat jedoch keiner der Frifag-Trutenmäster ausgereizt. Auch muss ein Bauer, der einen Trutenstall bauen will, genügend Land haben, damit keine Nährstoffüberschüsse auf dem Betrieb entstehen.

Die Frifag-Trutenproduzenten halten zudem das BTS- und das RAUS-Programm ein. BTS steht für «besonders tierfreundliche Stallhaltung» und das RAUS-Programm schreibt regelmässigen Auslauf ins Freie vor. Die Weidefläche muss doppelt so gross sein wie die Stallfläche. Notabene: Hennen landen schneller auf der Schlachtbank: sie sind nach drei Monaten ausgewachsen und wiegen dann etwa sieben Kilo. Die Hähne leben zwei Monate länger und wachsen bis 20 Kilo heran.


Trutenbraten – beliebt bei Kunden, die auf fettarme Ernährung achten


Die Migros ist einer der wichtigsten Abnehmer der Frifag-Truten. Derzeit werden Schweizer Truten in den Migros-Genossenschaften Zürich, Ostschweiz und Waadt angeboten. 20 Prozent des Fleisches, welches die Migros verkauft, stammt aus Schweizer Produktion, die restlichen 80 Prozent werden importiert, vorwiegend aus Deutschland.

Neben der Migros beliefert die Frifag Spar, Manor, Metzgereien sowie Restaurants und Kantinen. Coop hingegen wird nicht von Frifag beliefert. Der Coop-Schlachtbetrieb Bell hat seine Trutenproduktion bereits vor zehn Jahren eingestellt und setzt ausschliesslich auf ausländisches Trutenfleisch. (Text: LID / Helene Soltermann)
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