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Beiträge im Archiv

9.10.2009 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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Ladenbau heute

Investitionen in die Warenpräsentation sind zwar kostspielig, sichern aber langfristig die Existenz des Fachgeschäfts. Experten geben Tipps und nennen Trends für Laden-Konzepte.



Metzgerei Breu in Neunkirch SH: Kürzlich neu gebaut als Vollsortiment-Delikatessenshop mit Unterstützung von Swissdesign.


«Geschäftsinhaber in der Lebensmittelbranche sind zu Unternehmern mutiert, die genau wissen, wie sie den Kundenfranken positiv beeinflussen können», sagt Franziska Nützi, Sprecherin des Ladenbau-Unternehmens Gysi-Creativ: «Ihnen ist bewusst geworden, dass sie Ihre Qualitätsprodukte ins rechte Licht rücken müssen». Neben der Kundenberatung als Pluspunkt muss der Fachhandel auch bei der Warenpräsentation Individualität anstreben. Metzgereien haben die Wahl zwischen Ladenbau-Unternehmen, welche schlüsselfertige Shops bauen, das Mobiliar dazu liefern und die Bauführerschaft ausüben oder Bauarbeiten nur koordinieren.

Der Planer von Ladeneinrichtungen muss in der Lage sein, die Bedürfnisse der Kundschaft vorauszuahnen. Das Leitmotiv jedes Umbauprojekts im Fachhandel schildert Kurt Zeltner, Geschäftsführer von Hoogstraal Ladenbau: «Im Fachgeschäft dominiert die persönliche Beziehung von der Fachperson zum Kunden». Ferner soll man gemäss Erich Titelius, Geschäftsführer der Liechti Ladenbau AG «mit allen Sinnen einen positiven Gesamteindruck vermitteln. Dann wagt der Kunde den ersten Schritt».

Modernes Design, leicht zu reinigende Oberflächen, das Präsentieren «echter», natürlicher Materialien und ein zurückhaltender Einsatz von Tageslicht vermitteln die angenehme Atmosphäre eines kulinarischen Erlebnisraums. Manche Kunden möchten einmal etwas Anderes als Kacheln in nüchternem Weiss: So sind mediterrane Farben zunehmend gefragt.


Die Buure-Metzg in Gstaad mit echten Holzeinfassungen, übersichtlicher Kühltheken in U-Form und Selbstbedienungs-Insel im Eingangsbereich ist traditionell und modern zugleich. (Bild: Liechti Ladenbau AG)


«Auffällige Blickfänge in verschiedenen Raumtiefen erleichtern dem Kunden die Orientierung und ermuntern ihn zu Zusatzkäufen», so Zeltner. «So dass er zum Stück Fleisch die passende hausgemachte Sauce und die Gewürzmischung miteinpackt». Und die Rückwand zur Theke lässt sich für Inszenierungen weiterer Genussprodukte (Weine, Teigwaren) oder für Anregungen wieKochbücher nutzen.

Option: Selbstbedienung und Imbissecke

In Zeiten gewandelter Kundenbedürfnisse lohnt es sich, vorausschauend zu planen. Für das deutsche Unternehmen Aichinger ist es zentral, die Konsum- und Lebensstil-Trends im Auge zu behalten. Erfolg versprechende Geschäftskonzepte sind solche, bei denen der Fachhandel auf qualitätsorientierte Kaufmotive antworten kann: Der Erwartung nach «Tradition & Genuss» wird der Fachmetzger durch sein handwerkliches Know-how besser gerecht als der Supermarkt. Dem Bedürfnis nach «Ernährungsbewusstsein und Fitness» kommt das Fachpersonal durch Aufklärung und individuelle Kundenberatung entgegen.

Und schliesslich die Forderung nach «Convenience», der man mit vorgefertigten Fleisch-Zubereitungen und Fertig-Mahlzeiten entsprechen kann. Unterschiedlich beurteilen die Ladenbauer die Forderung nach Einbauten für Schnellverpflegung und Take-Away. «An gut frequentierten Toplagen mit Laufkundschaft macht eine Imbissecke Sinn, aber nicht unbedingt in jeder Dorfmetzgerei», so Erwin Bischof, Geschäftsführer von Swissdesign-Ladenbau. Natürlich sichern warme Speisen zum Mitnehmen zusätzlichen Umsatz.



In der Metzgerei Jaun, Neuenegg BE: Hell und übersichtlich gestaltet kommt das reichhaltige Thekenangebot zur Geltung.

Für die Metzgerei mit begrenzten Raumverhältnissen empfiehlt sich ein fahrbarer Wagen mit Bain-Marie-Einsätzen fürTake-away-Angebote − nach der Mittagspause verschwindet dieser wieder in die hinteren Arbeitsräume. Dem Konsumenten-Bedürfnis nach Selbstbedienung können auch einzelne Module der modernen Bedientheke Rechnung tragen, etwa in Form eines Glasaufsatzes: Durch einfaches Aufschwenken der arretierbaren Frontscheibe kann man von Bedienung auf Selbstbedienung umstellen.

Mit moderner Technik Lebensmittel schützen

Das Hauptinstrument für den Verkauf im Lebensmittel-Fachhandel ist und bleibt aber die moderne, gekühlte und gut ausgeleuchtete Bedientheke, die vor allem funktionalen Kriterien genügen muss. So gebührt der Lebensmittelsicherheit hohe Aufmerksamkeit. Zuerst die Temperaturkontrolle: Man unterscheidet zwischen Kontaktkühlung und Umluftkühlung. Erstere erzeugt ein niedrigeres Kältepolster als die zweite, hat aber den Vorteil, dass die Ware weniger schnell austrocknet. Anforderungen an die Reinigung beeinflussen oft den Entscheid fürs eine oder andere System.

Wichtig ist auch das Beleuchtungskonzept: Richtwerte zu maximalen Lichtstärken (max. 1‘100 Lux) und der Einsatz von Rotfiltern schützen vor dem Risiko des Austrocknens und der Warenverblassung. Als Alternative zu Leuchtröhren werden gerne Downlights oder verstellbare Pendelleuchten als zusätzliche Designelemente montiert, häufig mit LED-Dioden.

«Neues Licht» ist ein Muss bei den meisten Umbauprojekten: Moderne Leuchten benötigen weniger Strom und liefern weniger Abwärme; dies bei nachweislich gleicher Beleuchtungsstärke. Dann darf man die Ergonomie der Arbeitsabläufe nicht vergessen. Zwischen der Theke und hinteren Ablageflächen mit schweren Maschinen (Ableger, Drillinge usw.) und Waschbecken soll der Durchgang idealerweise 1,1 Meter breit sein.


In der Chämi-Metzg Fislisbach: edle Materialien und gelungene
Hell-Dunkel-Kontraste versprechen ein Gourmeterlebnis.
(Bild: Bogen-Design A. Haslimeier, Nussbaumen).


Zu guter Letzt soll man auf stromsparende Neuinstallationen achten. Die technischen Fortschritte sind frappant. So weist die Schweizer Vertretung von Aichinger darauf hin, dass neueste Theken ihrer Baureihe «Sirius» innert zehn Prozent weniger Energie benötigen − bei gleicher Auslagefläche. Der Metzger ist auch gut beraten, die von zahlreichen Kühlmaschinen erzeugte Abwärme zu nutzen. Ein Beispiel: Der Hauseigentümer der Chämi-Metzg in Fislisbach investierte in einen Wärmetauscher, womit er gratis Wärmeenergie für den Wohnblock beziehen kann. (Text: Manuel Fischer)


Was kostet die Erneuerung?

Je nach Wunschliste variieren die Umbaukosten enorm. Für 50‘000 Franken ist nur ein Facelifting (Neuanstrich der Möbel und Wände) zu haben, was eine später fällige Totalrenovation etwas verzögert. Ein komplett neu renovierter Laden mit neuer Kühltheke, weiteren Kühlmöbeln und der Elektronisierung von Kassen- und Waagesystemen sowie neuer Innenarchitektur kostet bis zu einer halben Million Franken.

(fma)
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