foodaktuell.ch
Internetmagazin für die Lebensmittelbranche Freitag, 26. April 2024
Inhalt
Home
Nachrichten
Fleisch & ...
Backwaren & ...
Gastronomie
Über uns, Werbung
Archiv, Suche
Impressum
3.2.2016
Messetipp: IFFA 2016 in Frankfurt

„Fleischindustrie 4.0“ nimmt Fahrt auf
anzeigen...

Partner/Sponsoren

Cash+Carry Angehrn: Frische für Profis an neun Standorten in der Deutschschweiz.
Direkt zur CCA-Website:
www.cca-angehrn.ch


Empfohlene Links:

Fachschule für Bäckerei,
Konditorei, Confiserie:
www.richemont.cc


Fachschule für Metzgerei:
www.abzspiez.ch


Internationale Privat-Fachschule für Koch-Profis: European Culinary Center DCT in Vitznau LU
Deutsch: http://german.dct.ch
English: www.culinary.ch


Internet- und Socialmedia-Auftritte:
www.chrisign.ch







Schweizerischer Bäckerei- und Konditorei-Personal-Verband


Beiträge im Archiv

21.11.2008 - Rubrik: Gastronomie
Druckansicht
Kräuterakademie in Salez gegründet

Die Kräuterakademie am Landwirtschaftlichen Bildungszentrum in Salez ist ein voller Erfolg. Nun gehen die Organisatoren einen Schritt weiter und bieten ein internationales zweitägiges "Herbposium" an.



Wie verwendet man Kräuter in der Küche?
Das traditionelle Wissen ist wieder gefragt.

Regula Boschung hat das Kräuterfieber schon länger gepackt. Schon vor Jahren wollte sie sich in diesem Bereich weiterbilden und war sogar bereit, dafür einen weiten Weg auf sich zu nehmen: "Zuerst wollte ich in Deutschland eine Ausbildung zur Kräuterpädagogin machen." Aber dann kam alles anders: "Weil die Schweiz nicht in der EU ist, nahmen sie mich nicht." Für die junge Bauersfrau aus Mörschwil war das kein Grund, ihre Kräuterträume zu begraben. Im Gegenteil: Sie ging zum Pflanzenbaulehrer Voij Pavlovic und fragte, ob er so etwas nicht im Landwirtschaftlichen Bildungszentrum Salez anbieten könne? Ihre Anfrage fiel auf fruchtbaren Boden, schliess­lich ist Pavlovic selbst Besitzer eines wilden Naturgartens und Kräuterfan. Er stellte ein kompetentes Team zusammen, das gemein­sam mit den Modulverantwortlichen zwei Jahre lang an einem Ausbildungskonzept und den zugehörigen Unterlagen feilte.

Ansturm auf die Kräuter

Letztes Jahr war es dann soweit: Die erste Kräuterakademie konnte beginnen. Die Ausschreibung löste einen wahren Anmelderausch aus: Statt zwanzig Teilnehmer, wie erhofft, meldeten sich gleich über hundert, weshalb der Lehrgang von Anfang an doppelt geführt wurde. Auch heute treffen noch ständig Anfragen im Rheinhof Salez ein, so dass die Lehrgänge der nächsten zwei Jahre komplett ausgebucht sind. Erst ab 2011 hat es wieder ein paar Plätze auf der Warteliste. Inzwischen hat die Kräuterakademie bzb Rheinhof einen zweiten Standort am Inforama in Hondrich aufgebaut. Ab 2009 wird dort der gleiche Lehrgang angeboten.

Von der Kräuterschule bis zur Teemischung

Kräuter – wilde und kultivierte – liegen im Trend. Der Kräuteranbau gut zur Landwirtschaft und lässt sich beispielsweise mit Agrotourismus oder mit Direktvermarktung kombinieren. So ist es kein Wunder, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kräuterakademie zu rund einem Drittel aus Bäuerinnen und Bauern bestehen. Letzten Sommer ist der erste Lehrgang zu Ende gegangen, drei Viertel der Teilnehmenden haben die – freiwillige – Diplomprüfung abgelegt und auch bestanden.

Viele von ihnen arbeiten inzwischen an konkreten Kräuterprojekten. Das Wissen wird in die Praxis umgesetzt. Pavlovic: "Manche stellen Teemischungen her, andere bieten Kurse zur Seifenherstellung an oder produzieren Kräuterliköre. Einige Teilnehmer haben von Schulen den Auftrag, Kräuterwissen an die Kinder weiterzugeben." So entstehen Kräuterlehrpfade, Kräutersammelkurse, Färbekurse und vieles mehr in der Schweiz. Während die einen die Kräuter vor allem im Kräutergarten auf dem Hof zeigen und selbst Kräuter anbauen, ziehen andere in die Natur hinaus oder machen beides. Das Eine schliesst das Andere ja nicht aus.

Dass das Spektrum der Anwendungen recht vielfältig ist, hängt auch mit der Konzeption des Lehrgangs zusammen. Dort reicht das Spektrum von den wissenschaftlichen Grundlagen bis zur esoterischen Anwendung; von der traditionellen Kräuterkunde bis zur Ethnobotanik, dem traditionellen Umgang mit Nahrungs-, Färbe- und Heilpflanzen. Dabei kommt das Wissen über Anbau, Vorkommen, Verwendung und Ökologie der Kräuter nicht zu kurz. Grossen Wert legt man zudem auf den schonenden Umgang mit der einheimischen Pflanzenwelt. Die einzelnen Themen werden im Baukastensystem angeboten, die Module sind voneinander unabhängige Lerneinheiten.

Gelehrt wird nicht nur in der Theorie, sondern auch ganz praktisch: So stellen die Teilnehmenden selbst Kräutersalben her, üben sich in der, auch einmal experimentellen, Kräuterküche, färben mit Pflanzen und erkunden bei Exkursionen in der Umgebung die natürlichen Standorte wilder Kräuter. Der Lehrgang umfasst gesamthaft 12 Module mit total 28 Tagen und findet jeweils an den Wochenenden statt. Er stützt sich auf eine breite Trägerschaft aus dem St.Gallischen Bauernverband, dem kantonalen Bäuerinnenverband SG, Pro Natura und der Botanisch-Zoologischen Gesellschaft Liechtenstein-Sargans-Werdenberg.

Internationales Herbposium

Die Kräuterakademie des bzb Rheinhof organisiert Ende November ein zweitägiges Kräuter-Symposium, ein "Herbposium". "Wir haben uns bei der Kräuterakademie an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Spiritualität bewegt. Beim Herbposium stellen wir diesen Dialog ins Zentrum", sagt Pavlovic. Dafür, dass diese beiden Themen kein Widerspruch sind, hat er einen lebenden Beweis als Referent eingeladen: Hichu Herbas Luis Herminio aus La Paz ist nicht nur traditioneller Medizinmann, sondern hat auch eine naturwissenschaftliche Ausbildung als Agronom. Landwirtschaft und Kräuterheilkunde passen offensichtlich wirklich gut zusammen.

Der Lehrgang Kräuterakademie soll in Zukunft durch regelmässige "Herbposien" ergänzt werden, welche sowohl der Weiterbildung als auch dem Wissensaustausch dienen. Am ersten Herbposium vom 22./23.November 08 beleuchten internationale Referentinnen und Referenten aus dem Reich der Heilpflanzenkunde die Schnittstelle zwischen traditionellen Heilmethoden und moderner Schulmedizin. Dabei wird zum Beispiel die Aromatherapie – die Wirkung ätherischer Öle auf Körper und Seele – genauso zur Sprache kommen wie Fallbeispiele aus der Komplementärmedizin.

Der erste Herbposiumstag, Samstag, 22. November, richtet sich als interdisziplinäre Fachtagung schwerpunktmässig an Mediziner, Apotheker, Drogisten, Heilpraktiker und Kräuterinteressierte. Der Sonntag, 23. November, spricht dagegen ein breiteres Publikum an und behandelt verschiedene Themen von der gesunden Ernährung über das Wohlbefinden, bis zur Anwendung von Kräutern in der traditionellen chinesischen Medizin. Der Herbposium findet am landwirtschaftlichen Zentrum SG, im Rheinhof, Salez statt. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt; Anmeldungen werden aufgrund des Eingangs berücksichtigt.

Weitere Infos: www.kraeuterakademie.ch
Quelle: LID / Eveline Dudda
__________________________________________


Die Redaktion empfiehlt:

Archiv der Nachrichten

Archiv der Varia-Beiträge

foodaktuell.ch-Newsletter

foodaktuell Journal (Print)

Delikatessen-Führer delikatessenschweiz.ch






Copyright Codex flores, Huobstr. 15, CH-8808 Pfäffikon (SZ)