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Beiträge im Archiv

21.11.2008 - Rubrik: Backwaren & Confiserie
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Fabienne Amgarten: beste Jungbäckerin

Fabienne Amgarten hat die Schweizer Meisterschaften der Jung-Bäcker-Konditoren am 19.11.2008 durch handwerkliche Perfektion gewonnen. Der Wettbewerb war, wie im vergangenen Jahr mit der offiziellen Diplomübergabe für die Berufsprüfung kombiniert.



Wie bereits beim Wettbewerb der Jung-Confiseure zwei Wochen zuvor geht der verdiente erste Preis bei den Bäcker Schweizer Meisterschaften an eine Absolventin aus einem kleineren Betrieb in einer Randregion. Fabienne Amgarten (Bild) durchlief die Ausbildung in der Bäckerei Sunnis in Lungern/OW in einem Team von vier Mitarbeitenden, das drei Verkaufsstellen und die lokale Gastronomie beliefert. Amgarten hatte die Chance, alle Disziplinen im Wettbewerb nach drei Lehrjahren souverän zu beherrschen und die Jury mit einer Palette von hervorragenden Produkten zu überzeugen.

Gefragt war im Wettbewerb vorerst das Flechten eines Zopfs, was mehrere Teilnehmer/innen herausforderte. Königsdisziplin für Insider waren Hefeteiggebäcke, die allerdings mit einem von der Fachschule vorbereiteten Butter-Hefeteig gestaltet werden konnten. Dann folgten Schaubrote und es galt, selbst einen Teig anzusetzen. Einige testeten den Teig mit der Selbstverständlichkeit von Profis.

Um die Chancengleichheit zu gewährleisten, erfolgte der Wettbewerb in drei zeitlich verschobenen Gruppen mit je acht Teilnehmer/innen. Dadurch hatten alle den gleichen Zugang zu den technisch perfekten Einrichtungen in der Fachschule. Direktor Walter Boesch wies darauf hin, dass nach nur drei Jahren Ausbildung bei einem sehr breiten Spektrum von beruflichen Fähigkeiten auch der Zufall ins Spiel kommt. Insgesamt waren von Seite des Veranstalters 26 Personen in den Wettbewerb involviert, was gemäss Boesch der Betreuung von Gästen in einem Fünfsternhotel entspricht.

Über die Jahre beobachtet, wird auch Kreis der Lehrbetriebe durch Fusionen und Betriebsaufgaben immer enger. Der Wettbewerb ist auf 24 Teilnehmer/innen begrenzt. Da die Ausschreibung nach der Lehrabschlussprüfung im Juni erfolgt, füllt sich die Liste erst gegen Oktober auf. Viele Absolventen können noch nicht entscheiden, wie sich ihr beruflicher Lebensweg (und bei Männern auch der Militärdienst) weiterentwickelt. Richemont musste irgendwann Ende Oktober über die definitive Teilnahme entscheiden, und einige verspätet gemeldete Kandidaturen konnten nicht mehr berücksichtigt werden.

Dadurch ist auch die seit siebzehn Jahren von Walter Boesch durchgeführte anonyme Befragung nicht völlig repräsentativ. Sie betrifft sozusagen die Elite der Berufsabsolventen, von Betrieben, die sie frühzeitig auf den Wettbewerb vorbereitet haben. Deutlich wird durch die Befragung, dass sich die Arbeitsbedingungen in den gewerblichen Bäckereien wesentlich verbessert haben. Keine sehr guten Noten erhalten nach wie vor die Berufsschulen.

Als Arbeitgeber und Ausbilungsstätten werden mittelgrosse Produktionsbetriebe klar bevorzugt. Die meisten Wettbewerbsteilnehmer/innen stehen vier Monate nach ihrem Berufsabschluss bereits wieder in einer Zusatz-oder Weiterbildung innerhalb der Branche, bis hin zum Studium als Lebensmitteltechnologin. Nur eine Absolventin hat sich für eine Karriere ausserhalb entschieden und würde auch einen anderen Beruf wählen.

Der Wettbewerb war, wie im vergangenen Jahr mit der offiziellen Diplomübergabe für die Berufsprüfung kombiniert. Von 24 Bewerbern, die ihren Kursbeitrag bezahlten, traten 17 zur Prüfung an und 8 konnten das Diplom als Bäcke-Konditor, der zum Betriebsleiter und Lehrlingsausbildner befähigt ist, entgegen nehmen. Während bei den Absolventen der Berufslehre der Anteil an Frauen 75 Prozent betrug, war das Verhältnis eine Ausbildungsstufe höher genau umgekehrt. Offensichtlich finden nur wenige Frauen den Mut, in eine Karriere als Produktionsleiterin einzusteigen.

Die hohe Abbrecher- und Durchfallquote bei der Berufsprüfung kennt man auch aus dem Vorjahr. Gründe, um nicht zur Prüfung anzutreten, sind oft persönlicher Natur. Andere sind schlecht vorbreitet oder finden ganz einfach keine Zeit, um Wissenslücken aufzuholen. Die Kursorganisation hat sich bemüht, die Teilnehmer/innen besser zu begleiten, doch es dürfte an der Zeit sein, den Ausbildungsgang und die sehr unterschiedlichen Voraussetzungen der Teilnehmer neu zu beurteilen.

Qualifizierte Bäcker-Konditoren gelangen früh in Kaderstellen und finden dann kaum mehr Zeit, sich auf ein höheres Fachdiplom vorzubereiten. Direktor Walter Boesch hat mit seinem Team eine detaillierte Auswertung vorgenommen. Viele der Teilnehmer/innen sind nicht an den „Papierfächern“ wie Betriebswirtschaft oder Arbeitsrecht gescheitert, sondern an der Berufspraxis, weil handwerkliche Fähigkeiten zurecht immer noch vorausgesetzt werden.

Es bleibt offen, welche Zukunft die höheren handwerklichen Weiterbildungen haben. Einige der Absolventen der Grundausbildung hätten durchaus das Potenzial zum Studium an einer Fachhochschule. Da das duale System im Fachbereich selbst keine Hochschulausbildung kennt, nehmen bereits heute selbst in mittelständischen Produktionsbetrieben Betriebswirtschafter Kaderfunktionen ein, denen die Kultur des Bäckergewerbes nicht in die Wiege gelegt wurde.

Schweizer Meisterschaft Bäckerei Konditorei 2008

Fabienne Amgarten, Bäckerei-Konditorei Sunnis, Lungern (Rang 1)

Fabienne Schaub, Bäöckerei-Konditorei Hausammann Zürich (Rang 2)

Marianne Grossmann, Bäckerei-Konditorei Eichenberger, Langnau i.E. (Rang 3)

Bestnoten bei der Fachprüfung zum Bäcker-Konditor 2008:

Adrian Zumbach und Roman Maier (beide 5,3)

Roman Ming (3. Rang, 5.1)

(Text und Bilder: David Meili)
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