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Beiträge im Archiv

17.7.2009 - Rubrik: Backwaren & Confiserie
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Pizza mit Schummelkäse und Mogelschinken?

Nach dem Käseimitat (Analog-Käse) ist es nun der Mogelschinken, der für Schlagzeilen sorgt. Auf der Pizza oder in den Fertigmenus taucht immer wieder billiger Schinkenersatz auf: Minderwertiges Fleisch, das mit Wasser und Stärke gestreckt wird.


Pizza bald mit dem Werbeslogan: «echter Käse und echter Schinken»? Bild: Pizzaiolo der Luzerner Bäckerei Bachmann.

Von Lebensmittelskandalen hört man meistens nur im Ausland, dieses Mal wird Schinkenersatz und Analogkäse auch bei Schweizer Grossverteilern angeboten. Sei es in der M-Budget-Pizza, in den Betty Bossi-Ravioli, im Tiefkühlprodukt Hot Pockets von Findus oder in der Bio-Pizza von Coop.

Im "Tagesanzeiger" vom letzten Freitag wird darüber debattiert, warum auch in der Schweiz künstlicher Käse und gestreckter Schinken verkauft wird. Wer eine Biopizza kaufe, komme nicht im Traum auf die Idee, dass es sich beim Fleischbelag nicht um Schinken handeln könnte, schreibt die Journalistin Angela Barandun. Und wer sich für frische Pasta mit Schinken-Käse-Füllung "ohne künstliche Geschmacksverstärker" entscheide, rechne nicht damit, dass nur die Hälfte des Fleisches qualitativ hochwertiger Schinken sei.

Coop und Migros führten ihre Kunden absichtlich hinters Licht. "Billige Nahrungsmittelimitate mögen zwar ihre Berechtigung haben. Aber nur dann, wenn man bereits ist, dem Kunden offen zu sagen, was er da eigentlich kauft", schreibt Barandun. Wer das Produkt dann noch kaufen möge, habe den Entscheid immerhin selbst getroffen.

Beim Essen wird gespart

Die Konsumenten seien ein wenig selbst schuld am Missstand, schreibt hingegen "Tagesanzeiger"-Journalist Daniel Böniger. Die Leute würden bei der Ernährung sparen, damit noch etwas übrig bliebe fürs iPhone, die Maniküre und den Strandurlaub. Nach Arbeitsschluss würden sie in den Coop-Pronto-Shop rennen und zwischen Fertiglasagne, Tiefkühlgemüse und gefrorenen Schlemmerfischfilets auswählen.



Sparen beim Essen, damit man sich in Krisenzeiten weiterhin Statussymbole wie iPhone oder Überseeferien leisten kann? Wer welche Prioritäten setzt, ist individuell verschieden, aber Statussymbole sind sogar in armen Ländern begehrt. Dort hungern Leute manchmal, um sich schöne Kleider zu leisten, denn Hunger sieht man einem nicht an.


Konsumenten sind gewohnt, bei Coop und Migros viele Lebensmittel praktisch pfannenfertig im Ladenregal zu finden, dennoch darf das Essen nicht zu viel kosten. Sie wissen gar nicht mehr so recht, wie viel Arbeit in der Nahrungsmittelproduktion steckt. Man ist es sich gewohnt, die Pizza tiefgekühlt im Laden zu kaufen. Wie man eine Erdbeerkonfitüre selber macht, wissen immer weniger Leute. Und sich einen eigenen Gemüsegarten anzulegen, das Gemüse selber anzupflanzen und zu ernten, ist zumindest in der Stadt wegen dem fehlenden Platz ein Ding der Unmöglichkeit.

Nachdenken schadet nicht

Es kann niemandem schaden, sich wieder einmal zu überlegen, wie viel Arbeit hinter der Nahrungsmittelproduktion steckt. Allein schon die Tatsache, dass die Regale in den Grossverteilern von Genf über Bern bis nach St. Gallen immer mit frischen Früchten und frischem Gemüse gefüllt sind, ist eigentlich bemerkenswert.

Im "Bund" vom letzten Samstag wird beschrieben, wie der grösste Seeländer Gemüsevermarkter die ganze Schweiz mit Gurken, Kartoffeln, Radieschen und Salat beliefert. Es komme einem "logistischen Wahnsinn" gleich, dass alle Grossverteiler das erhalten, was sie wollten. Und damit wir Kunden uns mit dem bedienen können, was wir wünschen. Wissen wir, welche Arbeit sich hinter der Lebensmittelproduktion verbirgt, schätzen wir das Essen auch wieder mehr. (Text: LID / Helene Soltermann. Bilder und Legenden: foodaktuell.ch)
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