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16.7.2010 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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Lesetipp: Schweizer Fleischwirtschaft 2009



Standortbestimmung von Proviande


Die tierische Produktion besitzt in der Erzeugung landwirtschaftlicher Güter eine wichtige Position. Bild: Mutterkuhherde im St.Gallerland.

Proviande hat kürzlich den jährlichen Bericht «Der Fleischmarkt im Überblick 2009» herausgegeben. Er enthält Textinformationen und einen ausführlichen Tabellenteil, oft mit Mehrjahresvergleich. Themen: Konsum privat und Ausserhaus, Preisentwicklung, Inlandproduktion, Aussenhandel.
Broschüre A4, 68 Seiten
25 Franken
bestellen bei Proviande, Tel 031 309 41 11, mike.schneider@proviande.ch www.proviande.ch

foodaktuell.ch präsentiert eine Leseprobe:

Gesamtschweizerisch wurden mit Tierproduktion auf Stufe Landwirtschaft 5,1 Mrd. Franken erwirtschaftet. Dies entspricht fast der Hälfte des gesamten landwirtschaftlichen Produktionswertes von total 10,7 Mrd. Franken. Verglichen mit dem starken Vorjahr entspricht dieser Wert einem Minus von rund 9%. Die tierische Produktion teilte sich hauptsächlich auf in die Fleischproduktion mit 50,8% und die Milcherzeugung mit 45,2%. Die Produktion von Fleisch war somit erneut der wichtigste Produktionszweig.

Der Fleischumsatz im Detailhandel ist in den letzten Jahren stetig angestiegen. Im Jahr 2008 erreichte er die Marke von 5,6 Mrd. Franken.3 Mit rund 25 000 beschäftigten Personen ist die Fleischwirtschaft gleichzeitig ein wichtiger Arbeitgeber. Mit einer Produktion von rund 450 000 Tonnen Fleisch verwertet die schweizerische Fleischwirtschaft einen Grossteil der in der Schweiz produzierten Tiere.

2.1.1 Gesamtkonsum

Der Fleischkonsum bekam die Finanzkrise, welche 2009 weltweit die Konsumentenstimmung prägte, ebenfalls zu spüren. Die Gesamtmenge an konsumiertem Fleisch, berechnet als Menge verkaufsfertiges Fleisch, ging um 1,0% zurück. Beim preislich teureren Kalbfleisch wurde dabei eine Zunahme von 4,6% verzeichnet. Hingegen sanken die Mengen an Rindfleisch (–1,9%) und Schweinefleisch (–1,0%).

Der Geflügelfleischkonsum blieb unverändert. Der gesamte Fleischkonsum pro Kopf sank um 1,8% von 53,35 kg auf 52,38 kg, womit der steigende Trend der letzten Jahre gebrochen wurde. Der Inlandanteil war in allen Kategorien grösser als im Vorjahr. Besonders gestiegen ist der Anteil der einheimischen Produktion beim Rind- und beim Kalbfleisch, denn hier war die inländische Produktion 2008 sehr tief. Beim Kalbfleisch stammten 2009 mehr als 98% aus inländischer Produktion, beim Rindfleisch 85,4% gegenüber 80,8% im Jahr zuvor.

2.2.1 Preisentwicklung von Fleischprodukten

Der Rückgang des Gesamtkonsums 2009 erfolgte trotz zum Teil sinkender Konsumentenpreise. Der Preistrend an der Ladenfront zeigte in den letzten Jahren tendenziell nach oben, 2009 wurde diese Entwicklung gebrochen. Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) für Nahrungsmittel war um 0,3% tiefer als im Vorjahr, Fleisch sank um 0,6%. Dieser Rückgang beim Fleisch wurde vor allem vom Schweinefleisch (–3%), vom Rindfleisch (–0,9%) und vom Geflügel (–0,7%) verursacht.


Diagramm: Fleischpreis-Entwicklung 2005 bis 2009 (Dezember 2005 = 100)

Der Warenkorb, der für den LIK verwendet wird, berücksichtigt die Einkäufe von Nahrungsmitteln mit 10%. Dabei ist der Anteil von Fleisch mit 2,5% am grössten. Das Preisniveau war nicht nur beim Endverbraucher, sondern entlang der ganzen Wertschöpfungskette unter dem Niveau des Vorjahres. Verglichen mit den tiefen Zahlen von 2008 war das Inlandangebot an Rindvieh und Schweinen im Berichtsjahr grösser und als Folge davon waren die Produzentenpreise um durchschnittlich 9,5% (MT T3) beziehungsweise 13,3% tiefer.

Die günstigeren Rohmaterialpreise wurden entlang der Wertschöpfungskette teilweise weitergegeben, womit auch die Konsumentenpreise unter dem Vorjahr zu liegen kamen. Jedoch vermochte dieser Rückgang den Konsum nur teilweise zu beleben. Einzig beim sehr preissensiblen Kalbfleisch wurde der Markt überdurchschnittlich angekurbelt und der Pro-Kopf-Konsum stieg um 3,5%.



3.2.1 Kalbfleischqualität

Eine Analyse der Fleischigkeit bei den Bankkälbern zeigt, dass im Berichtsjahr der Trend hin zu mehr A- und X-Kälbern auf Kosten der H- und T+-Kälber gebrochen wurde. Diese neue Entwicklung kommt den Wünschen der Metzger entgegen, welche Tiere in den Fleischigkeitsklassen T und höher wünschen. Im Gegensatz dazu besteht beim Kalbfleischmarkt nach wie vor die Problematik, dass für die Kälbermast je länger, je weniger Gebrauchskreuzungen mit Fleischgenetik zur Verfügung stehen.

Zwar nehmen die Gebrauchskreuzungen mit M-Stieren zu, diese Tränkekälber mit guten Masteigenschaften finden jedoch vorwiegend Verwendung in der Grossviehmast. Die Qualitätsprobleme werden verstärkt durch die zunehmenden Preisschwankungen. Diese führen zu Spekulationen bei den Produzenten und es gelangen je nach Situation zu schwere oder noch nicht schlachtreife Tiere auf den Markt.

3.2.2 Milchgenetik versus Fleischigkeit

Die Spezialisierung der Rindviehrassen in Richtung Milch beziehungsweise Fleisch schreitet weiter voran. Der Grossteil der Schweizer Kühe wird nach wie vor für die Milchproduktion gehalten und demzufolge auch in diese Richtung weitergezüchtet. Durch den wachsenden Anteil an milchbetonten Rassen nimmt die Fleischigkeit der abgehenden Kühe, aber auch die Masteignung der Kälber ab. Der erneute Anstieg der Kühe mit Fleischigkeitsklasse X macht dies deutlich.



Holstein, eine milchbetonte Rasse mit geringer Fleischigkeit


Auch die Spezialisierung in Richtung Fleischproduktion nimmt zu und somit ist auch der Anteil an C- und H-Kühen gestiegen. Mengenmässig fallen diese Kategorien bei den Schlachtkühen aber nur beschränkt ins Gewicht. Etwas anders sieht es beim Bankvieh aus. Durch die deutliche Zunahme der Mutterkuhbestände und der Gebrauchskreuzungen hat sich die Fleischigkeit weiter verbessert, der Anteil an C-Tieren hat deutlich zugenommen.

Bei Schlachttieren der Kategorie X ist das Verhältnis von Arbeit zu Ertrag für den schlachtenden Betrieb weniger attraktiv. Gleichzeitig ist der Schlachterlös für den Produzenten kleiner. Eine Optimierung der Milchgenetik (standortangepasste Kühe, die auch über eine gewisse Bemuskelung verfügen) könnte daher die Wirtschaftlichkeit der Rindviehproduktion entlang der ganzen Produktionskette verbessern.

4.3.1 Importe

Die schweizerische Landwirtschaft kann durch ihre Produktion die Konsumentenbedürfnisse nicht vollständig decken. Dies ist einerseits ein mengenmässiges Problem, andererseits werden in der Schweiz anteilsmässig viele Edelstücke konsumiert. Das erklärt die Zunahme der Importe an Nierstücken und High-Quality-Beef trotz des allgemeinen Importrückgangs. Da im Vergleich zum Vorjahr die Importe von Kuhhälften mit 4696 Tonnen brutto (–63%) wieder auf das Niveau von 2007 sanken, gingen auch die Gesamteinfuhren von nicht ausgebeintem Rindfleisch um 62% zurück.



Würzfleisch aus Holland: Kalbsfilet mit ganzen Pfefferkörnern


Für Diskussionen sorgten die Importe von gewürztem Fleisch unter der Tarifnummer 1602.5099. Diese Position zeigte in den letzten Jahren eine starke Zunahme und kam 2009 auf einen Wert von 1096 Tonnen netto (2008: 642 Tonnen netto). Davon waren im Berichtsjahr 370 Tonnen Frischfleisch (2008: 400 Tonnen, 2007: 570 Tonnen), die restliche Menge entfällt auf andere Zubereitungen (Rindfleischkonserven, Pâtés, Terrinen, Fleischgranulat und dergleichen).

4.3.2 Exporte

Auch 2009 erschwerten die administrativen Hürden den Export von Wurstwaren in die EU im Rahmen des Nullzollkontingents (Nr. 09.4180). Die effektiv exportierte Menge im Vorjahr betrug lediglich 17,7 Tonnen. Für das Berichtsjahr beliefen sich die beantragten Lizenzen für den Export von Schweizer Produkten innerhalb dieses Kontingents auf 44 Tonnen. Diese sind somit zwar 13% höher als 2008, die maximal mögliche Menge von 1900 Tonnen wurde jedoch bei Weitem nicht erreicht.

Ein Teil der Hürden konnte im Verlaufe des Jahres durch neue Verhandlungen abgebaut werden. So wird das Kontingent ab 1.1.2010 nach der Reihenfolge der Verzollung zugeteilt und es wird künftig lediglich noch ein Ursprungsnachweis für den Export innerhalb dieses Kontingentes benötigt. (Text: aus der Broschüre Proviande-Fleischmarkt 2009)
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