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Beiträge im Archiv

11.6.2010 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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Neuste Erkenntnisse der Fleischforschung: Teil 1

Kurzfassungen der Fachvorträge der 45. Kulmbacher Woche 4.-5. Mai 2010 (veranstaltet vom deutschen Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, Standort Kulmbach) in zwei Teilen. Erster Teil.



3-MCPD in geräucherten Fleischerzeugnissen
JIRA, W.

3-Monochlorpropan-1,2-diol (3-MCPD) stellt die bekannteste Substanz innerhalb der Gruppe der Chlorpropanole dar und wurde erstmals in säurehydrolysiertem Pflanzenprotein (acid-hydrolysed vegetable protein; HVP), das als Aromastoff für die Sojasaucenherstellung verwendet wird, nachgewiesen. Auch zahlreiche erhitzte Lebensmittel wie z. B. dunkel geröstetes Toastbrot weisen hohe 3-MCPD-Gehalte auf. Toxikologische Untersuchungen bei Ratten mit hohen Dosen zeigten, dass 3-MCPD Fortpflanzungsfähigkeit, Nierenfunktion und Körpergewicht beeinträchtigt, zudem konnte bei einer Applikation über einen längeren Zeitraum ein kanzerogenes Potenzial nachgewiesen werden.

Auf Basis dieser Erkenntnisse wurde von wissenschaftlichen Expertengremien der EU sowie von der Weltgesundheits- und Welternährungsorganisation (WHO/FAO) eine tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (Tolerable Daily Intake, TDI) von 2 μg 3-MCPD je Kilogramm Körpergewicht für den Menschen abgeleitet. In der Europäischen Union gilt für 3-MCPD ein Höchstgehalt von 20 μg/kg (bezogen auf das flüssige Erzeugnis mit 40 % Trockenmasse) für HVP und Sojasaucen. Für Fleischerzeugnisse existiert derzeit kein Höchstgehalt für 3-MCPD und es gibt bislang auch nur sehr wenige veröffentlichte Forschungsergebnisse zum Vorkommen von 3-MCPD in Fleischerzeugnissen.

Untersuchungen am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart konnten zeigen, dass 3-MCPD bei der Räucherung von Fleischerzeugnissen entsteht. Dabei konnten in geräucherten Fleischerzeugnissen 3-MCPD-Gehalte im Bereich von 9 bis 133 μg/kg nachgewiesen werden. Am MRI Kulmbach wurden mit Hilfe einer GC/MS-Methode die Gehalte an freiem 3-MCPD in geräucherten Fleischerzeugnissen (insbesondere Rohwurst) untersucht. Die analysierten Proben wurden in den Jahren 2009/2010 im Rahmen von Qualitätswettbewerben gezogen. Die Untersuchungen ergaben 3-MCPD-Gehalte im Bereich von 3 bis 70 μg/kg, die Nachweisgrenze lag bei 2 μg/ kg. Durch gezielte Herstellung von geräucherten Fleischerzeugnissen im Technikum des MRI Kulmbach soll nun untersucht werden, welchen Einfluss verschiedene Rezepturen und Räucherbedingungen auf die 3-MCPD-Gehalte in geräucherten Fleischerzeugnissen haben, um Minimierungsstrategien für diese toxischen Substanzen erarbeiten zu können.



Beschleunigte Zartmachung von Rindfleisch durch den Einsatz elektrohydraulischer Stosswellen?
MÜNCH, S.


Die Zartheit stellt ein wichtiges Qualitätskriterium von Fleisch dar. Zur Erzeugung von Rindfleisch geeigneter Qualität und Zartheit wird bisher im Gegensatz zu anderen Fleischarten eine deutlich längere Reifungszeit innerhalb klimatisierter Lagerkapazitäten benötigt, die zwangsläufig zeit- und kostenintensiv ist. Die Zartheit von Rindfleisch hängt von einer Vielzahl von Einflussfaktoren ab, prinzipiell kann sie erst nach der Reifung bewertet werden. Aufgrund veränderter Verbrauchergewohnheiten und der verstärkten Nachfrage von küchenfertigen und schnell zuzubereitenden Erzeugnissen hoher Qualität besteht ein erhöhter Bedarf an Steaks oder kurzgebratenen Fleischteilen.

Doch vor allem bei der in Deutschland üblichen Züchtung von Zweinutzungsrassen sind nach der herkömmlichen Reifung nur wenige, bestimmte Teilstücke des Schlachtkörpers zur Herstellung von Steaks oder Kurzgebratenem geeignet. Deshalb sind alternativ zur Reifung neue Verfahren zur mechanischen Auflockerung des Gewebes wie der Einsatz elektrohydraulischer Stosswellen grundsätzlich von Interesse. Sie können eine Desintegration des biologischen Gewebes sowie eine Beschleunigung der postmortalen Reifung bewirken. Dadurch könnte eine höhere Wertschöpfung über einen steigenden Anteil hochwertiger Teilstücke sowie eine günstigere Produktion erreicht werden.

Die Verbesserung der Zartheit beruht auf einer mechanischen Vergrösserung der interfilamentären und intramyofibrillären Räume, das Ausmass der Verbesserung ist von der Intensität der erzeugten Stosswelle abhängig. In den USA wurde die Stosswellenanwendung bei Fleisch unter den Namen Hydrodyne im technischen Massstab erprobt, eine Reduktion der maximalen Scherkraft von Rindfleisch von 30 bis 59 % wurde beschrieben. Die Stosswellenerzeugung erfolgte hierbei durch Sprengstoff, der zahlreiche verfahrens- und sicherheitstechnische Nachteile aufweist.

Alternativ ist die Nutzung elektrischer Energie in Form eines elektrodetonativen Verfahrens (explodierender Draht) möglich. Damit wurde das Verfahren TenderClass für eine Anwendung bei Fleisch weiterentwickelt. Beim elektrodetonativen Verfahren wird die innerhalb einer Kondensatorbank gespeicherte Energie mittels einer explosionsartigen Verdampfung eines zwischen den Elektroden gespannten Drahtes entladen. Das führt zu einer explosionsartigen Freisetzung der gebundenen Energie und zur Bildung einer Stosswelle. Die dabei freigesetzte Energie kann im Wesentlichen durch Variation der Elektrodengeometrie sowie der Ladespannung und Kapazität des Energiespeichers gesteuert werden.

Bisher verfügbare Anlagen weisen aufgrund ihrer punktförmigen Stosswellenerzeugung deutliche verfahrenstechnische Nachteile auf, insbesondere weisen diese einen kleinen Arbeitsbereich und eine inhomogene Verteilung der Behandlungsintensität auf. Eine Weiterentwicklung durch Vergrösserung des Arbeitsbereichs durch Erzeugung ebener Stosswellen wäre zur Erzielung ausreichender Bearbeitungsmengen wünschenswert. Zur Steigerung des Wirkungsgrades bei der Umsetzung elektrischer Energie in mechanische Arbeit ist der Einsatz eines explodierenden Drahts in Anordnungen aus mehreren Drähten oder explodierenden Folien denkbar.



Nebenprodukte der Erzeugung von Fleisch und Fleischwaren – Herausforderungen für die Lebensmittelüberwachung
BRANSCHEID, W., RANGNICK1, U.-B. und K. TROEGER


In den Jahren 2005 bis 2007 haben zahlreiche Vorkommnisse gezeigt, dass in Deutschland tierische Nebenprodukte und andere Rohstoffe, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignet sind, in die Lebensmittelkette eingeschleust werden und daher ein ernsthaftes Problem darstellen. In der Öffentlichkeit haben diese Produkte inzwischen die einprägsame Bezeichnung „Gammelfleisch“ erhalten. Allerdings sind die Vorkommnisse in keinem Fall mit fassbaren gesundheitlichen Risiken verbunden gewesen.

Um den Ursachen dieser Problematik näher zu kommen, wurde die vorliegende Untersuchung durchgeführt. Ausgangspunkt der Überlegungen war ein „dreifaktorieller Ansatz“, der mit
– der Gewinnerwartung,
– der Entdeckungswahrscheinlichkeit und – der zu erwartenden Strafhöhe
die Wahrscheinlichkeit einer Gesetzesübertretung zu erklären versucht. Um für diesen Ansatz Informationen zu gewinnen, wurde eine Befragung von Akteuren der Wirtschaft sowie der staatlichen Überwachung durchgeführt und im Sinne einer Fehleranalyse (FMEA) ausgewertet. Daraus konnte schliesslich eine Rangfolge der wichtigsten Risiken abgeleitet werden. Weiter wurde auf der Basis der Definition der Nebenprodukte und ihrer Mengenströme versucht, Einschätzungen des mengenmässigen Risikopotentials zu gewinnen.

Als Ergebnis der Befragung liegen danach die wichtigsten Fehler bzw. Risiken im Hinblick auf Gammelfleisch in:
– krimineller Energie,
– Mängeln der Kontrollmethoden der staatlichen Kontrollen und der Sanktionen
– Verfahrensfehlern sowie mangelnder Sachkunde und Sachkundenachweisen in der Prozesskette
– fehlende Plausibilitätskontrollen bei Risikoprodukten

K3-Material hat für die Befragten geringe Bedeutung, allerdings werden Stichfleisch, Warenüberstände und Retouren häufig als Risiko genannt. Die Nebenprodukte der Schlachtung (Lebensmittel mit geringem Marktwert) werden allgemein nicht für sonderlich bedeutend gehalten. Als weitere Ergebnisse der Untersuchung können zum Problem „Gammelfleisch“ festgehalten werden:

�� Die nationale und gemeinschaftliche Regelungsdichte reichen aus, um das Problem rechtlich einzugrenzen, wenn man von einzelnen wünschenswerten Ergänzungen absieht (Kennzeichnung Tiefkühlware mit dem Schlacht- und Einlagerungsdatum).
�� Die risikoorientierten Kontrollen sind ein richtiger Ansatz. Allerdings scheinen sich die Kriterien und der Geist dieser Kontrollen eher auf hygienische Risiken als auf Risiken der Verbrauchertäuschung zu richten. Für diese sind möglicherweise andere Kriterien heranzuziehen als im Hinblick auf die Hygiene.
�� Die privatwirtschaftlichen QM-Systeme dienen wirtschaftlichen Zielen und bieten keinen wirksamen Schutz vor kleiner Kriminalität in grossen Serien und grosser Kriminalität im Einzelfall.
�� Die staatlichen Kontrollen müssen beibehalten und gestärkt werden. Hierzu gehört:
- Unabhängigkeit der Kontrollinstitutionen
- Organisatorische Sicherheit der Kontrollinstitutionen und ihrer Mitarbeiter und Abschluss nicht endender Reorganisationsbemühungen
- Anpassung des Personalbestandes an die Kontrollerfordernisse, die durch die vorhandene Gesetzgebung festgelegt werden.

Sollten aber die Sachverhalte der Verbrauchertäuschung für so wenig bedeutend gehalten werden, dass sie in wesentlichen Teilen dem Zusammenspiel der Wirtschaft überlassen werden können, so sollte auf Basis einer entsprechenden politischen Willensbildung das Rechtswerk angepasst werden, um nachfolgend die Kontrollen rechtskonform in minderem Masse durchzuführen.



Untersuchungen zur Produktqualität von Stubenküken aus Legehybridherkünften
KOENIG, M., HAHN, G., DAMME, K. und M. SCHMUTZ


Im Rahmen der Reproduktion von Legehennen werden Jahr für Jahr in Deutschland über 40 Millionen männliche Legehybriden als Eintagsküken getötet. Diese Tatsache stellt in der heutigen Zeit ein ernstzunehmendes ethisches Problem dar. Im Rahmen eines Forschungsprojektes1 soll die Mast der männlichen Legehybriden und deren Nutzung als Stubenküken als Lösungsansatz dienen. Im Zuge mehrerer Mastdurchgänge werden die Wirtschaftlichkeit, geeignete Managementfaktoren sowie die Produkteigenschaften untersucht. Im ersten Versuchsdurchgang wurden vier verschiedene Legehybrid-Herkünfte (mittelschwere Braunleger: Lohmann Brown, Hy-Line Brown; leichte Weissleger: Lohmann Selected Leghorn, Dekalb White) auf Mastleistung, Schlachtkörperzusammensetzung und Fleischqualität geprüft, um die am besten geeigneten Herkünfte zu ermitteln.

In der vorliegenden Untersuchung werden einzelne Kriterien der Produktqualität dargestellt. Hierbei sind vor allem die Ergebnisse der sensorischen Analyse (beschreibendbewertendes Prüfverfahren mit Skala), der Scherkraftmessungen sowie die Resultate der Farb- und pH-Wertmessungen von Interesse, da diese Fleischqualitätsparameter für die Produktqualität von besonderer Bedeutung sind. Bei der sensorischen Bewertung des Brustmuskels, wurden die leichten Weissleger LSL und Dekalb bezüglich Saftigkeit (3,1), Zartheit (4,4) und Aroma (3,9) höher bewertet als die mittelschweren Braunleger LB und Hyline (Saftigkeit: 2,9; Zartheit: 3,7; Aroma: 3,7).

Werden die Untersuchungen zur Scherkraft (maximal aufgewendete Kraft in N) herangezogen, so verzeichneten ebenfalls die Weissleger mit 12,9 N tendenziell bessere Ergebnisse als die Braunleger mit 17,3 N, da niedrige Scherkraftwerte mit einer höheren Zartheit verbunden sind. Die pH-Wertmessung wurde an Brust- und Schenkelmuskulatur vorgenommen. Hierbei verzeichneten die Weissleger LSL und Dekalb signifikant höhere Werte als die Braunleger LB und Hyline. Minolta-Farbmessungen erfolgten ebenfalls an Brust- und Schenkelmuskulatur.

Eindeutig signifikante Unterschiede zwischen den leichten und mittelschweren Herkünften konnten nur im rot-grün-Wert (a*-Wert) bei der Messung des Brustmuskels gefunden werden, wobei die Braunleger eine höhere Rotsättigung erreichten. Aufgrund der Resultate des ersten Mastdurchganges (Mastleistung und Schlachtkörperzusammensetzung) und der hier dargestellten Ergebnisse der Fleischqualität erwiesen sich die mittelschwere Herkunft Lohmann Brown (Braunleger: LB) und die leichte Herkunft Lohmann Selected Leghorn (Weissleger: LSL) als insgesamt am besten geeignete Herkünfte.

Weitere Untersuchungen werden zeigen, inwieweit durch Optimierung der Fütterung und der Mastperiode zusätzliche Verbesserungen bezüglich der Mastleistung, Schlachtkörperzusammensetzung und Produktqualität erzielt werden können. Diese Untersuchung stellt eine erste Bestandsaufnahme dar, die dazu beitragen soll, die Lösung eines ethischen Problems in der Legehennenproduktion mit der Entwicklung eines wirtschaftlich rentablen und qualitativ hochwertigen neuen Produktes zu verbinden.



Erkennung von Qualitätsparametern bei Frischfleisch mittels dielektrischer Zeitbereichsreflektometrie
DREYss, C., TROEGER, K. und E. LÜCKER


Durch die in den letzten Jahren aufgetretenen Lebensmittelskandale besteht ein verstärktes Interesse an der Entwicklung neuer Technologien für Erfassung und Monitoring von Qualitätsparametern besonders im Frischfleischsektor. Da die dielektrischen Eigenschaften eines jeden Materials, also auch von Fleisch, charakteristisch sind und von Faktoren wie dem Feuchtigkeitsgehalt, der chemischen Zusammensetzung, der physikalischen Struktur und auch der Temperatur anhängig sind, gibt es bereits seit einigen Jahren verschiedene Forschungsbestrebungen im Bereich der dielektrizitätsbasierten Messmethoden.

Ein von der Firma Sequid® entwickeltes Messverfahren für die Bestimmung der Qualitätsparameter Lagerdauer und eventuell erfolgter Gefrierprozesse bei Fisch basiert auf der dielektrischen Zeitbereichsreflektometrie (im Folgenden kurz TDR, time domain reflectometry, genannt). Die Klärung der Frage, in wie weit dieses Verfahren auch bei Frischfleisch angewendet werden kann, ist das Ziel des Projektes. Die TDR ist ein Verfahren zur Ermittlung und Analyse von Lauflängen und Reflektionscharakteristika elektromagnetisch erzeugter Wellen und Signale. Ein Impulsgenerator erzeugt eine Abfolge von sehr kurzen, elektromagnetischen Einzel-Impulsen im hochfrequenten Bereich (beispielsweise bei dem im Projekt verwendeten Messgerät bis zu 5 GHz). Über eine als Handgerät konstruierte Messsonde werden die Impulse in den Oberflächenbereich des Materials geleitet und entsprechend der dielektrischen Eigenschaften reflektiert. Die Darstellung der reflektierten Hochfrequenzsignale erfolgt auf einem Monitor als Kurve.

In einem Kurvenabschnitt werden nun zwischen 30 und 50 Einzelpunkte ausgewählt und mittels Hauptkomponentenanalyse weiter aufgearbeitet. Anhand der ermittelten Hauptkomponenten lassen sich dann grafische Darstellungen sowie statistische Genauigkeitsbestimmungen der erhobenen Daten durchführen. Auch kann eine Darstellung von Ergebnissen aus konventionellen Qualitätsuntersuchungen (Farbe, pH-Wert, Zartheit, Fettkennzahlen, mikrobiologische Untersuchungen) in Bezug zu den Ergebnissen der Hochfrequenzmessung erfolgen, um mögliche signifikante Beziehungen aufzuzeigen.

Seit Anfang 2009 laufen die ersten Hauptversuchsreihen bezüglich Gefrierprozesserkennung (auch im Rahmen eines 18monatigen Langzeitgefrierversuchs), Lagerdauer- sowie Fremdwassererkennung. Auch wurden bereits erste Vorversuche hinsichtlich Reifegraderkennung von Rindfleisch sowie Erkennung von PSE-Schweinefleisch durchgeführt. Parallel dazu erfolgt von Seiten der herstellenden Firma eine fortlaufende technische Weiterentwicklung der Sonden. Für den Nachweis von Fremdwasser wurde Hähnchenbrustfilets mittels Multinadelinjektor und/oder Tumbler in verschiedenen prozentualen Mengen Wasser zugesetzt, bei der Hälfte der Chargen unter zusätzlicher Verwendung eines Diphosphates. Die Messungen mit der Hochfrequenzsonde wurden nach dreitägiger Kühllagerung bei 2°C durchgeführt.

Bei der Versuchsauswertung wurde dann anhand verschiedener Kontrollchargen die Einordnungsgenauigkeit für die mit Wasser versetzen Chargen ermittelt. Je nach Charge ergaben sich hier Werte für das Bestimmtheitsmass zwischen 62,5 und 100 %, wobei der Hauptanteil der Proben mit einer Genauigkeit von über 80 % den richtigen Chargen zugeordnet werden konnte. Aus dem noch andauernden Gefrierlagerversuch mit einer Gesamtdauer von 18 Monaten sollen erste Zwischenergebnisse präsentiert werden. Die Lagerung von drei verschiedenen Frischfleischsorten (Schweinebauch, Schweinelachse, Rinderbugstück) erfolgt bei -12 °C, -18 °C sowie -25 °C vergleichend. Eine Hälfte des Materials wurde vor dem Tiefgefrieren bei 2 °C für eine Woche gelagert, die andere Hälfte direkt bei Anlieferung eingefroren.

Eine abschliessende Darstellung der Ergebnisse erfolgt nach Beendigung des Versuchs im Herbst 2010. Bei der Genauigkeitsbestimmung der Probeneinordnung in frische, einmal gefrorene und doppelt gefrorene Chargen (Gefriertemperatur -18 °C) wurden ganze Teilstücke sowie aufgeschnittene dünnere Scheiben von Schweinelachsen verwendet. Die korrekte Einordnung der Proben war auch hier mit einer Genauigkeit von bis zu über 95 % möglich. Diese ersten Ergebnisse aus den Hauptversuchen zeigen, dass bei Fleisch besonders die Erkennung von Fremdwasserzusätzen bei Geflügelfleisch sowie der Nachweis von Gefrierprozessen als Einsatzbereiche der Methode geeignet sind.



Erster Teil der Mitteilung Max Rubner-Institut (MRI), Standort Kulmbach, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, E.-C.-Baumann-Str. 20, 95326 Kulmbach, Tel. (09221) 803-0.
Zweiter Teil demnächst in www.foodaktuell.ch
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