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Beiträge im Archiv

1.7.2011 - Rubrik: Gastronomie
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Termin notieren: ProWein-Messe 2012





Messe Düssel-dorf


Nach dem grossen Erfolg der ProWein 2011, an der Ende März in Düsseldorf 3.630 Aussteller aus rund 50 Nationen und – Dank eines Besucherzuwachses von 7 Prozent – mehr als 39.000 internationale Fachbesucher aus Handel und Gastronomie teilnahmen, geht es für die Leitmesse der Branche in eine neue Runde. Ab sofort stehen den Ausstellern der kommenden ProWein, die vom 4. bis 6. März 2012 ihre Tore öffnet, unter www.prowein.de die Anmeldeunterlagen zur Verfügung.

Alle international relevanten Weinbaunationen werden 2012 in Düsseldorf erwartet, um ihre grosse Vielfalt an Weinen und Spirituosen zu präsentieren. Damit ist die ProWein die optimale Business-Plattform für den internationalen Wein- und Spirituosenhandel. In Kombination mit dem umfangreichen Rahmenprogramm, der wegweisenden zentralen Verkostungszone und der erfolgreichen Delikatessen-Sonderschau „Wine’s best friends“ bietet die Leitmesse ProWein wertvolle Anregungen und Gewinn bringende Konzepte für Fachhandel, LEH und Gastronomie. Online-Anmeldungen für Aussteller sind ab sofort möglich

Auch 2012 verspricht die Präsenz aller wichtigen Weinbaunationen in Kombination mit dem hochkarätigen Rahmenprogramm wie der Delikatessen-Sonderschau „Wine’s best friends“ und der zentralen Verkostungszone wertvolle Anregungen und Gewinn bringende Konzepte für Fachhandel, LEH und Gastronomie. Für die Aussteller ist die ProWein von hoher strategischer Bedeutung. Sie ist nicht nur neuralgischer Treffpunkt der „Wein-Familie“, sondern eine hervorragende Plattform für Geschäftsinitiierung und -abschluss sowie einen einzigartigen internationalen Branchenüberblick. Auch die Fachbesucher gaben zuletzt bei Befragungen Bestnoten: 96 Prozent äusserten sich positiv.


Weingut im Burgenland am Neusiedlersee, einem wichtigen österreichischen Weinbaugebiet, wo übrigens Hunderte von Störchen nisten


Weinland Österreich im Überblick

Verkaufsdruck werden die meisten Österreicher, die Ende März 2011 zur ProWein nach Düsseldorf kommen, nicht spüren. Die Keller sind nicht unbedingt voll. Manche der populären Erzeuger werden sogar ihre Weine noch mehr als bisher zuteilen müssen. Denn der Jahrgang 2010 war, wie in Deutschland, im Mengenergebnis eher mager und liegt ebenfalls um etwa 30 Prozent unter dem normalen Schnitt, der in Austria mit 250 Millionen Liter angegeben wird. „Die kleinste Ernte seit 1997“, rechnete Weinbaupräsident Josef Pleil im Herbst vor.

Vor 13 Jahren waren es nur 180 Millionen Liter. Im Land befürchtet man, dass bei den Basisqualitäten das Ausland in die Regale drängt. Ansonsten stehen die Zeichen nicht schlecht. Denn die Qualität des Jahrgangs ist deutlich besser, als es nach dem Jahresverlauf erwartet werden konnte.

Zwar gab es einige Witterungskapriolen, die schon im Winter mit viel Kälte und unmittelbar anschliessenden Frühlingstemperaturen launenhaft waren. Im Juni wurde die Blüte negativ durch Regen und Kälte beeinflusst, so dass es weit verbreitet schwachen Fruchtansatz gab. Mit dem sommerlichen Regen hatten die Österreicher genauso Ärger wie ihre deutschen Kollegen.

Doch man hat aus schwierigen Jahrgängen gelernt, kann heute besser als früher damit umgehen und weiss, wie im Weingarten gearbeitet werden muss, um dennoch zu zufrieden stellenden Qualitäten zu kommen. Wenn dann noch im Finale die Sonne häufiger scheint und Trockenheit dauerhafter ist, steht in der Bilanz trotz allem ein „gut“. „Wer viel gearbeitet hat, ist eindeutig im Vorteil“, meint Silvia Prieler, Winzerin in Schützen im Gebirge am Neusiedlersee und Vorsitzende der Vereinigung Leithaberg. Roman Pfaffl, Qualitätspionier im Weinviertel, bläst ins gleiche Horn: „Die Qualität hängt stark vom Produzenten ab.“

Die 2010er werden als Weine mit moderatem Alkoholgehalt beurteilt. Die Lust am Ausreizen, sprich dem langen Hängenlassen der Trauben, war nicht sehr ausgeprägt. „Hyperreife konnte es nicht geben“, urteilt Fritz Wieninger aus Wien, der noch unter Folgeschäden eines Extremhagels in 2009 zu leiden hatte. Wichtig war es, gesunde Trauben in den Keller zu bekommen. „Fruchtig, säurebetont, voll ausbalanciert“, so lauteten die ersten Einschätzungen nach dem Herbst. Bei Rot werden vor allem die Burgenländer mit dem exzellenten Jahrgang 2009 reüssieren können, der zwar insgesamt ebenfalls in der Menge nach dem überaus ertragreichen 2008er nicht gerade bedeutend war (viel Hagel), aber ein hohes Niveau hatte.

So kann Österreich weiter an einer guten Exportbilanz feilen und für eine Fortsetzung der Erfolge im ersten Halbjahr 2010 sorgen. Hier schrumpfte zwar die Menge insgesamt um 3,3 Prozent auf 327 400 Hektoliter. Aber gleichzeitig stieg der Wert um etwas mehr als 10 Prozent, was einem Durchschnittserlös von 1,91 Euro/Liter entspricht.

Der Anteil der Flaschenweine am Export, der vor einigen Jahren noch hinter dem Fassweinexport lag, erreichte knapp 90 Prozent. Und im mit Abstand wichtigsten Exportmarkt Deutschland legte Österreich sogar in der Menge leicht zu auf 244 370 Hektoliter. Beim Wert waren es 10,1 Prozent. Trotzdem wird deutlich, dass Deutschland kein Hochpreisland beim Wein ist. Der Durchschnittswert von 1,51 Euro/Liter liegt deutlich unter dem internationalen Schnitt. Die Schweizer, Amerikaner, Holländer und Skandinavier geben mehr Geld für österreichischen Wein aus.

Willi Klinger, Chef der Österreich Wein Marketing in Wien, spricht stolz von einer „Exportdynamik ähnlich der erfolgreichsten Länder der New World“. Er rechnet allerdings aufgrund der geringen Ernte mit „einem temporären Einbruch, durch den Marktanteile wieder verloren gehen könnten.“ Preisanstiege seien vor allem in der Eingangsstufe unvermeidlich.

Die grossen Anbieter zeigen sich im Vorfeld der ProWein optimistisch. Sie setzen, wie Ludwig Holzer von Winzer Krems oder Roman Horvath von der Domäne Wachau, vor allem auf die klassischen Sorten wie Grüner Veltliner und Zweigelt (die Kremser Genossen) oder Riesling, Grüner Veltliner und neuerdings Traminer (die Wachauer Kooperative). Lenz Mosers Marketingchef Friedrich Wimmer hofft auf weitere Zuwächse bei der Selections-Linie und auf ungebrochenen Zuspruch für den bislang sehr erfolgreichen „Fête Rosé“. „Wir haben sicher gestellt, dass wir mit diesem süffigen Wein ganzjährig lieferbar sind“, versichert Wimmer und freut sich über eine stattliche sechsstellige Auflage.

In Düsseldorf wird Österreich wieder geballt in einer eigenen Halle (Halle 7.0) auftreten. Die vorläufige Ausstellerliste ist mit mehr als 300 Betrieben und Vereinigungen rekordträchtig. Praktisch alle prominenten Namen sind vertreten, ebenso zahlreiche Newcomer der letzten Jahre und auch junge Winzer, die darauf hoffen, dass sie vom Handel entdeckt werden. Zu den grossen Talenten gehören beispielsweise Alex Schreiner und Claus Preisinger aus Gols am Neusiedlersee (Weingut Alexs), Manfred und Marion Ebner-Ebenauer aus Poysdorf, Christoph Bauer aus Jetzelsdorf (beide Weinviertel) und Walter Frauwallner aus Straden (Südoststeiermark).

Dass man in Österreich sogar noch im fortgeschrittenen Alter Talent-Status erreichen kann, bewies Paul Rittsteuer aus Neusiedl (Jahrgang 1947), der noch vor wenigen Jahren als burgenländischer Landesrat gewissermassen Weinbauminister im Burgenland war und im Ruhestand mit Schwung den kleinen Familienbetrieb voran brachte.

Österreich ist ein Land, das stark auf Vereine setzt, die aber überwiegend ihre regionalen Eigenheiten in den Vordergrund stellen. Die prominentesten Clubs sind sicher die Vinea Wachau, die Traditionsweingüter Österreich (Mitglieder auf engem Raum im Kremstal, Kamptal, Traisental und Wagram) und die Renommierten Weingüter Burgenland (RWB), die erst im September ihr 15-jähriges Bestehen feierten. Nur die RWB tritt indes eigenständig in Düsseldorf auf, dafür sind nahezu alle der Mitgliedsbetriebe der Traditionsgüter solo vertreten, ebenso die namhafte Wachauer Elite mit Hirtzberger, Knoll, Prager, Pichler und Co..

Ein paar andere Vereinigungen zeigen ebenfalls gemeinsam Flagge, etwa die Burgundermacher aus der Thermenregion, die mit Spätburgunder und St. Laurent angenehm überraschen können, die Gruppe Pannobile aus Gols am Neusiedlersee, die mit komplexen, markanten Weiss- und Rotweinen aufwartet, sowie die Gruppe Vitikult Rot-Wein-Kunst Burgenland, deren neun Mitglieder vor allem für den Blaufränkisch im Mittelburgenland Zeichen setzen wollen. Aussenstehende mögen vielleicht den Kopf schütteln, dass drei verschiedene burgenländische Gruppierungen Werbung für ihr Weinland und ihre Weine machen, statt gemeinsam anzutreten. Aber in Deutschland gibt es durchaus ähnliche Konstellationen…

Anleihe in Deutschland nahmen die rund zwei Dutzend Traditionsweingüter im Mai 2010 mit der Einführung des Begriffs „Erste Lage“. Dem fehlt zwar ebenso wie dem Grossen Gewächs in Deutschland die weinrechtliche Legitimation. „Aber das ist eine privatrechtliche Klassifizierung, für die wir weder den Segen des Weinbauverbandes oder regionaler Komitees noch des Gesetzgebers brauchen“, meint der Vorsitzende Michael Moosbrugger, der hauptberuflich Chef des renommierten Weingutes Schloss Gobelsburg bei Langenlois im Kamptal ist.

Eine „1“ auf dem Etikett mit dem ÖTW-Schriftzug sind, ähnlich wie beim Verband Deutscher Prädikatsweingüter, der Hinweis auf der Flasche, einige Mitglieder schreiben bereits keck „Erste Lage“ auf das Etikett, obwohl das weinrechtlich nicht unbedenklich ist. Gleich 47 „Erste Lagen“ soll es an der Donau und ihren Nebenflüssen geben. Die Zuerkennung des Begriffs verantworten die Produzenten selbst, eine vereinsinterne Prüfung ist nicht vorgeschaltet. Moosbrugger vertraut darauf, „dass keiner aus der Reihe tanzt.“

Ein österreichischer Vorreiter auf diesem Feld war die Steiermark. Hier gibt es schon seit 1993 die kleine Vereinigung „Steirische Klassik“, in der sich einige der absoluten Topproduzenten zusammen gefunden haben (u.a. Gross, Polz, Sattler, Tement). Sie unterscheiden ihre Weine in Steirische Klassik, STK Erste Lage und STK Grosse Lage. Letztere Weine (überwiegend Sauvignon blanc) stammen aus „Filetstücken“ von Spitzenlagen und haben eine besonders lange Reifezeit hinter sich, teilweise auch in Barriques. Kenntlich gemacht wird die besondere Qualität durch einen Hinweis auf einer Halsschleife.

Wichtig bleibt den Österreichern, den Begriff DAC noch mehr ins Bewusstsein der Weingeniesser zu rücken. Die drei Buchstaben stehen für Districtus Austriae Controllatus und sind angelehnt an die französischen und italienischen Herkunftsdeklarationen (AOC bzw. DOC). Zu einer DAC gehören ein bestimmtes Anbaugebiet sowie die Fixierung auf eine traditionelle Rebsorte einer Region – mit einer Ausnahme. Die erste DAC wurde 2003 mit dem Grüner Veltliner für das Weinviertel eingeführt. Eine Prüfung, die vor allem Sortentypizität gewährleisten soll, ist vorgeschaltet. Alle anderen Rebsorten aus dem Weinviertel können seitdem nur mehr mit der Herkunftsangabe „Niederösterreich“ vermarktet werden.

Nachdem sich die Sache im Weinviertel gut anliess, zogen andere Gebiete nach. Heute gehören zur DAC-Familie das Mittelburgenland (Blaufränkisch), Eisenberg im Südburgenland (ebenfalls Blaufränkisch), Traisental, Kremstal und Kamptal (alle drei Grüner Veltliner und Riesling) sowie Leithaberg. Mittlerweile wurden Reserve-Kategorien eingeführt, weil es sich als nicht unbedingt logisch herausstellte, dass zum Beispiel besonders gehaltvolle Grüne Veltliner die DAC-Anerkennung verwehrt wurde, weil die Weine nicht dem leichteren, süffigen regionalen Typ entsprachen.

Leithaberg ist ein Sonderfall. Die rund 3500 Hektar umfassende Region im Westen des Neusiedlersee im Burgenland mit Orten wie Purbach, Schützen am Gebirge, Jois, Mörbisch, Donnerskirchen sowie Eisenstadt hat besonders viel Kalk und Schiefer im Boden. Das ist eine Basis für betont mineralische, „kühle“ Weine bei Weiss und Rot. „Spannung und Lebendigkeit, engmaschig und vielschichtig“, so beschreibt Silvia Prieler, Vorsitzende der Leithaberg-Winzer, den Weinstil.

Er lässt sich nicht auf eine oder zwei Sorten einschränken, deshalb umfasst die Leithaberg-DAC die Varietäten Grüner Veltliner, Chardonnay, Weissburgunder, Neuburger und Blaufränkisch. „Unsere Truppe ist mit DAC noch jung am Markt, aber wir Winzer haben viel Erfahrung“, meint die ambitionierte „Frontfrau“ des Leithaberg und verspricht: „Wir werden auf der ProWein 2011 die Flagge mit einigen spannenden Verkostungen zeigen.“

Der Autor Rudolf Knoll ist Redakteur des europäischen Weinmagazins Vinum und unter anderem seit über 25 Jahren ein kritischer Beobachter der österreichischen Weinszene. Er hat schon einige Weinbücher über Österreich geschrieben.

ProWein
4. bis 6. März 2012 in der Messe Düsseldorf
www.prowein.de

Schweizer Vertretung der Messe Düsseldorf:
INTERMESS DÖRGELOH AG
Obere Zäune 16, 8001 Zürich
Tel. 043 244 89 10
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