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Beiträge im Archiv

12.11.2010 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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Rekord-Tiefstand beim Schweinepreis

Seit Juni 2010 befindet sich der Preis für Schweizer Schlachtschweine im freien Fall. Der Grund dafür ist einfach: Zu viele Ferkel werden geboren.



Der Schweinezyklus steht derzeit auf einem Preis-Rekordtief.

Als im Mai die Preise für Schlachtschweine bei tiefen 4.30 Franken pro Kilo Schlachtgewicht lagen, glaubten die Schweinehändler noch an eine Wende wegen des höheren Schweinefleischkonsums während der Grillsaison. Doch seitdem gingen die Preise nicht wie erhofft nach oben, sondern sanken weiter und liegen momentan auf dem Rekordtiefstand von 3.30 Franken.

Der Grund für die tiefen Preise ist nicht die verregnete Grillsaison im August oder die mangelnde Lust der Konsumenten auf Schweinefleisch. Die aktuelle Nachfrage ist für diese Jahreszeit sogar gut. Aber der Schweinemarkt ist übersättigt und hat ein grundsätzliches Problem: Grosse Investitionen in die Schweineproduktion und die bessere Gesundheit und tiefere Sterblichkeit von Ferkeln durch Impfungen führen dazu, dass zu viele Schweine auf den Markt kommen und Angebot und Nachfrage nicht mehr übereinstimmen.

Dass die Preise sinken, ist in der Schweineproduktion keine Seltenheit. Der so genannte Schweinezyklus ist der Wirtschaftswelt schon lange ein Begriff: Liegen die Preise für Schlachtschweine hoch, so investieren die Schweinehalter in eine höhere Produktion und es steigen neue Produzenten ins Geschäft ein. Das führt schliesslich zu einem Überangebot an Schweinen, die Preise fallen und Produzenten steigen aus dem Geschäft aus.

Der Preis erholt sich dadurch wieder. Im Unterschied zum normalen Zyklus sinkt der Preis in der Schweiz aber trotz monatenlangem Tiefstand weiter und es wird nach wie vor in die Schweineproduktion investiert. Das führt zu einem anhaltend hohen Angebot und schafft wenig Hoffnung auf baldige zyklusgemässe Preisanstiege.

Muttersauen schlachten

"Beim momentanen Preisniveau können Schweinehalter nur noch Verluste verbuchen", sagt Christian Oberli, Präsident der Fachkommission Markt von Suisseporcs, in einem Interview mit dem Schweizer Bauer. "Auch die besten Zucht- und Mastbetriebe können mit den momentanen Marktverhältnissen nicht leben."

Lösungen zur Marktverbesserung sind vorhanden: Um die Anzahl Tiere zu senken, werden die Preise für Ferkel so tief gehalten, dass Muttertiere nicht erneut für die Zucht verwendet, sondern dem Schlachthof zugeführt werden. Dadurch kann die Ferkelproduktion gesenkt werden. Kurzfristig wirkt diese Massnahme aber nicht. Auch die Senkung der Schlachtgewichte durch die Mäster könnte das Angebot an Schweinefleisch verringern. Für den einzelnen Mäster ist es aber nach wie vor lukrativer, die Schweine schwer zu verkaufen.


Profitieren von den tiefen Preisen können die Konsumenten: Schweinefleisch ist bei den Detaillisten zurzeit zum Aktionspreis zu haben. So verkauft Coop Schweinebraten und Rollschinkli zum halben Preis und die Migros hat Schweinsnierstück mit 40 Prozent Rabatt im Angebot. Der höhere Absatz wird aber nicht ausreichen, den Schweinemarkt zu stabilisieren.

Deshalb hofft Christian Oberli darauf, dass die Betriebe eher früher als später die Schweineproduktion zu senken beginnen. Tun sie dies nicht freiwillig, so wird der Markt dies von selbst regeln, diverse Schweineproduzenten in finanzielle Schieflage bringen und schliesslich zum Aussteigen zwingen. (Text: LID / Jonas Ingold)

Weiterlesen: Schweinefleisch-Preis im Rekord-Tief
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