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8.2.2013 - Rubrik: Gastronomie
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Die Rolle von Fleisch für Senioren

Fleisch ist ein wichtiger Proteinlieferant und bei einer ausgewogenen Ernährung kaum wegzudenken. Mit diesem Zusammenhang hat sich das 10. wissenschaftliche Symposium von Proviande über Fleisch in der Ernährung auseinandergesetzt. foodaktuell.ch veröffentlicht als Medienpartner der Proviandetagung die Referatzusammenfassungen in lockerer Folge.



Prof. Dr. med. Reto W. Kressig, Chefarzt und Extraordinarius für Geriatrie an der Universität Basel an seinem Referat am Proviande-Symposium «Fleisch in der Ernährung» am 16.1.2013 in Bern


Der altersbedingte Muskelverlust von bis zu 50% der ursprünglichen Muskelmasse (Sarkopenie) hat Konsequenzen für die Ernährung und die funktionelle Mobilität von Senioren. Senioren müssen täglich rund 25% weniger Kalorien essen, dabei jedoch gleich viele Nährstoffe wie in jüngeren Jahren einnehmen.

In dieser nährstoffreichen «Seniorenernährung» spielen Fleisch und generell Proteine eine ganz wesentliche Rolle, da dadurch der Muskelverlust weitgehend gestoppt werden kann. Um die Muskelsynthese bei Senioren zu stimulieren, braucht es jedoch mehr gegessene Proteine als in jüngeren Jahren, weshalb die täglichen Proteinbedürfnisse im Alter bei 1,0–1,2 g pro kg Körpergewicht liegen.

Zu einer optimalen Proteinnutzung mit maximaler Muskelsynthese im älteren Körper kommt es nur, wenn bei jeder Mahlzeit mindestens 25 g reine Proteine dabei sind (damit käme ein 75 kg schwerer Senior zu der benötigten täglichen Proteinmenge). Proteine können z.B. in Form von Fleisch, Geflügel, Fisch und Eiern eingenommen werden. Für Senioren und ältere Patienten, die in der normalen Ernährung nicht auf die erforderliche Proteinmenge kommen, gibt es Möglichkeiten der Supplementierung in Form von proteinreicher Trinknahrung (Proteinsupplemente).

In einer kürzlich durchgeführten japanischen Studie zeigten Senioren mit einer fleischreichen Diät weniger Stürze und Frakturen als Senioren, die sich vornehmlich vegetarisch ernährten. Für Muskel- und Knochengesundheit im Alter spielen neben Proteinen auch Vitamin D und Calcium eine wichtige Rolle. Bedingt durch Altersveränderungen der Haut, können Senioren unter direkter Sonneneinwirkung nur noch wenig eigenes Vitamin D produzieren. Wird die Haut zusätzlich mit Sonnenschutzcrème geschützt, fällt auch diese Eigenproduktion noch weg.

Der weitverbreitete Vitamin-D-Mangel bei Senioren hat dazu geführt, dass die Eidgenössische Ernährungskommission ab Alter 60 J. eine tägliche Vitamin-D-Substitution von 800 IE empfiehlt. In Studien mit Vitamin-D-Supplementation bei Senioren wurde ein signifikant erniedrigtes Sturz- und Frakturrisiko festgestellt.

Den grössten positiven Effekt auf Muskel- und Knochengesundheit im Alter erzielt man mit einer Kombination von Krafttraining mit gleichzeitiger Proteinzufuhr. Damit kann der Zuwachs der Muskelkraft und -masse um rund die Hälfte zusätzlich gesteigert werden. Die Proteingabe bei gezielter Ergänzung von Krafttraining kann in einer Fleischmahlzeit, aber auch in spezifischen Proteinlösungen bestehen, wobei Aminosäuren wie Leucin eine besonders ausgeprägte Wirkung auf die Muskelsynthese zu haben scheinen.

Es scheint auch, dass schnelle Proteine wie Molke für die Muskelsynthese im Alter besonders nützlich sind. Prof. Dr. med. Reto W. Kressig: Die Rolle von Fleisch in der Seniorenernährung Zusammenfassung: Regelmässige körperliche Aktivitäten mit Krafttrainingskomponente, kombiniert mit ausgewogener Ernährung (genügend Proteine in Form von Fleisch und Milchprodukten sowie Vitamin D3) stellen eine wirksame Form der Sarkopenieprävention im Alter dar!

Fleisch-Inhaltsstoffe im Überblick

Frischfleisch enthält substanzielle Mengen an hochwertigem Protein, je nach Tierart und Teilstück unterschiedliche Mengen an Fett und nur Spuren an Kohlenhydraten. Die Kohlenhydratarmut ist Folge des Abbaus des Glykogens (Speicherkohlenhydrat) in den Muskeln bei der Fleischreifung. Fleischprotein weist eine hohe Wertigkeit auf, d.h. es liefert alle lebenswichtigen Aminosäuren und die Aminosäurenzusammensetzung ist optimal für die Bedürfnisse des menschlichen Organismus.


Von jeder Tierart stehen sowohl magere wie auch fettreiche Fleischstücke zur Verfügung. Bei Poulet beispielsweise ist die Brust ohne Haut wie bei uns üblich sehr mager, Flügeli mit Haut sind dagegen fettreicher aber auch schmackhafter.


Fleischfett beinhaltet gesättigte (SFA), einfach ungesättigte (MUFA) und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFA), wobei der Anteil ungesättigter Fettsäuren überwiegt. Rind- und Lammfleisch weisen meist einen SFA-Anteil zwischen 40 und 50% auf, bei Schweinefleisch und Poulet liegt dieser zwischen 30 und 40%.

Dies hängt damit zusammen, dass die im Pansen von Wiederkäuern vorkommenden Mikroorganismen einen Teil der im Futter enthaltenen ungesättigten Fettsäuren in gesättigte umbauen. Die MUFA liegen bei allen Tierarten fast durchwegs zwischen 40 und 50%. Bei den PUFA ist die Bandbreite sehr gross (von rund 7 bis 35%), wobei Geflügel die höchsten Werte aufweist.

Magere Fleischstücke sind wertvolle Vitaminquellen, wobei tierartabhängige Unterschiede in den Vitamingehalten zu finden sind. Frischfleisch ist vor allem reich an den Vitaminen der BGruppe. Vitamin B1 kommt in allen Fleischsorten vor, die höchsten Konzentrationen finden sich jedoch im Schweinefleisch. Frischfleisch ist eine zuverlässige Quelle für Vitamin B12, wobei Wiederkäuerfleisch die höheren Gehalte aufweist als Schweinefleisch oder Geflügel. Frischfleisch liefert ausserdem unterschiedliche Mengen an den Vitaminen B2, B6, Pantothensäure und Niacin.

Fleisch ist eine wertvolle Quelle für die Spurenelemente Eisen, Zink und Selen, enthält aber auch andere Mineralstoffe. Dunkles Fleisch (z.B. Rindfleisch) weist höhere Eisengehalte auf als helles Fleisch wie Schwein oder Poulet.

Wie alle landwirtschaftlichen Produkte weisen auch Fleisch und Fleischerzeugnisse Schwankungen in der Zusammensetzung auf. Bedingt ist dies durch die Fütterung der Tiere, die Tierart, die Rasse und das Alter der Tiere wie auch durch das Teilstück beim Frischfleisch bzw. dem spezifischen Fleischerzeugnis. (Text: Proviande. Bilder der Referenten: Arthur Rossetti)



Alexandra Schmid, Dipl. oec. troph., Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP-Haras an Ihren Referat.


Weiterlesen: Fleischkonsum und Gesundheitsaspekte
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