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Beiträge im Archiv

9.3.2013 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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Lebensmittelsicherheit-Zertifizierung-Neuerung

Die neue vom internationalen Handel anerkannte ISO-Norm FSSC ist eine Alternative für die bisherigen Lebensmittelsicherheits-Zertifizierungen nach den privatrechtlichen BRC- und IFS-Standards. Auch die Schweizer Fleischbranche ist interessiert.


In den 90er Jahren haben Lebensmittel-Skandale zu einem Vertrauensverlust in den Detailhandel geführt, welcher daraufhin von den Verarbeitern Massnahmen forderte. Erschwerend kam ein Margendruck im Handel hinzu. Auf diese Situation reagierten die Chefs führender internationaler Handelsunternehmen im 2000 mit der «Global Food Safety Initiative» (GFSI).
Bild: Zertifizierungsauditorin an einem Prüfaudit.

Allerdings: Kantonschemiker und die meisten Vertreter des Handels fanden zwar, dass diese GFSI-Standards das Konsumentenvertrauen nicht stärkten, aber viele Produktionsbetriebe konstatierten einen grossen Nutzen in einer Zertifizierung. Dies ergab eine Studie der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW im Jahr 2007.

Der grösste Nutzen liegt für die Betriebe in der Erfüllung von Kundenforderungen. Sie hallten somit nicht die Verbesserung der Lebensmittelsicherheit selbst für einen Vorteil sondern den Umstand, dass sie nach einer Zertifizierung den Einzelhandel beliefern können. Immerhin, die meisten der befragten Betriebe gaben in der Studie an, dass mit einer Zertifizierung die Unternehmensleitung verstärkt für die Lebensmittelsicherheit sensibilisiert wurde.

Ein weiteres Ziel der GFSI war es, die Prüfaudits einzuschränken. Für die Handelsunternehmen wurde dieses Ziel erreicht und damit auch die angestrebte Kosteneffizienz gesteigert. Anders bei den Produktionsbetrieben: die meisten stellten keinen Rückgang der Audits fest. Trotz dem Bekenntnis der GFSI, «einmal zertifiziert überall akzeptiert», müssen in den Betrieben jeweils beide Standards parallel und unabhängig voneinander eingeführt werden. Synergieeffekte halten sich in Grenzen, da die Standardinhaber gemeinsame Audits ablehnen.

Abgesehen von der Erfüllung der Kundenforderungen sehen die Betriebe den grössten Nutzen in der Verbesserung des HACCP-Konzeptes und in der verstärkten Sensibilisierung der Mitarbeiter in Bezug auf Lebensmittelsicherheit. Die streng auf Lebensmittelproduktion beschränkten GFSI-Standards bieten gemäss der ZHAW nicht die richtigen Lösungsansätze, um eine Lebensmittelsicherheit nach dem Motto «Vom Stall bis auf den Teller» zu erfüllen.

Neue ISO-basierte Norm wird begrüsst

Die im 2004 gegründete Foundation for Food Safety Certification FSSC entwickelte ein neues Zertifizierungsverfahren für Lebensmittelhersteller auf der Grundlage der Normen ISO 22000 und ISO/TS 22002-1 / PAS 220. Dieses FSSC 22000-Verfahren wurde nun von der privatrechtlichen Global Food Safety Initiative (GFSI) genehmigt.

«FSSC wird neben BRC und IFS eine bedeutende Stellung einnehmen und für eine Vielzahl von Kunden eine valable Alternative darstellen», kommentiert die akkreditierte Berner Zertifizierungsfirma ProCert auf Ihrer Website. «Mit FSSC 22000 können über drei Jahre betrachtet auch Zertifizierungskosten eingespart werden, je nach Unternehmen zwischen 10-20%».

Die Schweizer Fleischbranche prüft die neue Variante, so etwa Ernst Sutter AG, seit 1998 BRC-zertifiziert. Julius Grüter, Leiter Qualitätssicherung nennt allerdings kein konkretes Timing: «Die Entscheidung, ob und ab wann wir nach FSSC zertifizieren, ist noch offen. Aber wir prüfen zurzeit, FSSC zusätzlich zum BRC Standard einzuführen. Wir sehen Vor- aber auch diverse Nachteile. Der wesentlichste Vorteil ist für uns, dass es sich um eine ISO–Norm handelt und somit keine Abhängigkeit zu Handelsorganisationen besteht». Ernst Sutter AG arbeitet seit Jahren mit der SQS zusammen.

Bei Micarna kommentiert Dr. Jean-Charles Gander von der entsprechenden M-Industrie- Koordinationsstelle eine foodaktuell-Anfrage wie folgt: «Sämtliche Betriebe der Migros-Industrie besitzen ein Zertifikat eines GFSI-akzeptierten Standards. Wir beobachten laufend die Entwicklung der verschiedenen Standards. Wir haben bemerkt, dass in den letzten Jahren FSSC 22000 an Bedeutung in Europa stark gewonnen hat. Sehr grosse Industrien lassen sich gemäss FSSC zertifizieren wie Nestlé, Danone, usw. Wir studieren zurzeit die Konsequenzen für die Migros-Industrie und führen detaillierten Analysen der Vor- und Nachteile einer FSSC Zertifizierung durch.

Relevante Punkte sind primär die möglichen Synergien innerhalb der Migros-Industrie bezüglich Gefahranalysen, gemeinsame Interpretationen, HACCP-Struktur, usw. Ob FSSC andere Zertifizierungen ersetzen kann, ist selbstverständlich ein wichtiger Aspekt unserer Analyse, auch die Kundenakzeptanz dieses Standards. Wir sind auch eng im Kontakt mit dem Standardinhaber, um einige wichtige Aspekte des Integrity-Programms zu diskutieren. Bei der Wahl der Zertifizierungsstelle ist jedes Migros-Unternehmen frei».

Die IFS-zertifizierte Bell-Gruppe verfolgt gemäss Firmensprecher Davide Elia «die weitere Entwicklung sehr nah, plant aber FSSC noch nicht konkret. Die Bell-Gruppe arbeitet mit verschiedenen Zertifizierungsgesellschaften, und verschiedene Betriebe besitzen nebst IFS zusätzliche Zertifizierungen. Mehrere Zertifizierungsfirmen bieten FSSC-Zertifizierungen schon an, neben Procert auch SGS sowie das Büro Veritas (www.procert.ch, www.sgs.ch, www.bureauveritas.ch). Die Gültigkeit des FSSC-Zertifikats beträgt drei Jahre.

Die Qualitätssicherungs- und Beratungsstelle des ABZ Spiez (www.abzspiez.ch > QKS) bietet Beratung an zu Lebensmittelsicherheits-Zertifizierungen und erstellt die vom BAG und Vollzug anerkannte Leitlinie für eine gute Hygienepraxis, «die erste Stufe im Zertifizierungsprozess», wie ABZ-Direktor Sepp Zahner betont. QKS-Berater José-Michel Perez ist Metzgermeister, Fleischtechnologe und notabene auch für ProCert tätig. (GB)



ABZ-Beratung zu Lebensmittel-sicherheits-Zertifizierungen durch Metzgermeister Walter Baur




Lebensmittelsicherheit: Trendthema der IFFA 2013.

Lebensmittelskandale, Rückrufaktionen bei Nahrungsmitteln, der Ausbruch einer Tierseuche – diese Themen stehen immer wieder im Fokus der Medien und haben einen hohen Stellenwert in der öffentlichen Wahrnehmung. Umso mehr spielen Fragen der Lebensmittelsicherheit, Qualitätssicherung und Rückverfolgbarkeit eine wichtige Rolle in der Fleischwirtschaft. Rückverfolgbarkeit ist mehr als nur ein wichtiges Instrument für das Risikomanagement. Sie dient auch dem Verbraucherschutz und der Verbesserung von Lieferketten sowie der darin verwendeten Technik. Auf der IFFA zeigen Aussteller zukunftsweisende Produkte und Lösungen für alle Prozessstufen der Rückverfolgbarkeit.

Zu sehen sind neueste Systemlösungen zur Produktionsplanung und Produktions- beziehungsweise Prozesssteuerung sowie innovative Prozessleittechnik und Prozessautomation. Für höchste Flexibilität und Leistungsfähigkeit ihrer Systeme sorgen die Hersteller durch das Implementieren von immer mehr Branchen-Knowhow. Zum Beispiel Auftrags- und Rezepturverwaltung für voll automatisierte Herstellungsprozesse aus der Wurstwarenherstellung, Koch- und Räuchertechnik. Branchenübergreifende Systeme zur Chargenverfolgung (Vor- und Rückverfolgung) gemäss EU-Verordnung 178/2002 gehören ebenso dazu, wie Innovative Softwarelösungen zur Logistik, Distribution und Warenwirtschaft.

„Geprüfte Qualität und Sicherheit“ – um dieses Zeichen geht es bei den Innovationen im Produktsegment „Messen Regeln Kontrollieren“. Die Spanne reicht von Röntgenkontrollsystemen über Kontrollwaagen, Metalldetektoren inklusive Datenerfassung und Aussteuergeräte bis hin zur Schnelltests für das Produktionspersonal. Leistungsfähige Etikettierungssysteme bieten die Möglichkeit einer eindeutigen Kennzeichnung jedes einzelnen Fleischstücks oder kompletter Chargen.

Die Systeme umfassen Drucker und Lesegeräte für Barcodes bis hin zur elektronischen Identifikation mittels RFID (Radio Frequency Identification). Vor allem letztere gewinnen aufgrund ihrer vielfältigen Möglichkeiten im Rahmen von Prozessautomation und Prozess-Steuerung immer mehr Bedeutung. Noch hat man längst nicht alle Möglichkeiten der RFID-Technik ausgelotet, aber sie lässt zukunftsweisende Lösungen in den Bereichen Lagerhaltung und Intralogistik hinsichtlich der Identifizierung und Verfolgung von Paletten, E2-Satten oder in Trays verpackten Produkten erwarten. (Text: Messe Frankfurt) www.iffa.com

Weiterlesen: Normen für Lebensmittelsicherheits-Zertifizierung
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