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Schweizerischer Bäckerei- und Konditorei-Personal-Verband


Beiträge im Archiv

20.5.2011 - Rubrik: Backwaren & Confiserie
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Rückblick auf den Jubiläums-Brotmarkt Schaffhausen

Am 11.5.2011 hat in Schaffhausen der jährliche Brotmarkt stattgefunden, dieses Jahr kombiniert mit der Feier zum 125jährigen Jubiläum des Bäckermeister- und Konditorenmeister-Verbandes der Region Schaffhausen. Sieben Bäckereien beteiligten sich am Markt sowie ein Käsehändler und zwei Metzgereien. Nach einem kleinen Platzregen kurz nach Mittag, als der Markt begann war das Wetter sonnig und warm. Fotoreportage einiger Brotmarktspezialitäten und Festredner.




Brotmarkt auf dem Fronwag-platz


Eine ultrakurze Einführung in die Schaffhauser Backkunst ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Schaffhauser Dünnen sind Wähen bzw in Bern Kuchen und in der Ostschweiz Fladen. Rickli sind eine Spezialität des Randentals (für Nicht-Schaffhauser: der Randen ist ein sanfter Hügel im Norden Schaffhausens).



Rickli sind gerickelte Schenkeli, die aussehen wie geschlauft (nur Schaffhauser Bäcker verstehen den Unterschied).



Energieriegel der Bäckerei am Schaubmarkt aus Stein am Rhein, eine moderne Form von Früchtebrot, einfach ohne Teighülle. Diese Riegel sind nicht mehr und nicht weniger als Früchtebrotfüllungen in Riegelform. Dass Bäckermeister Franz Marty sein Früchtebrot nun in Energiebrot umtauft, ist aber nur ein Gerücht


Ermatinger-Bäckereichef Marcel Tobler mit seiner Schaffhauser Nusstorte nach dem Rezept der Bündner Nusstorte. Ein Plagiat? Ja aber warum nicht? Rezepte sind nicht geschützt. Honig gibt es überall, Nüsse auch in Graubünden nicht, und caramelisieren kann jeder Bäcker. Übrigens: auch Rüebli gibt es überall. Warum nicht eine Schaffhauser Rüeblitorte kreieren? Man könnte sie Munot-Torte nennen, um die Aargauer nicht zu ärgern.



Amarantbrot von der Bäckerei Köhler: «mit viel natürlichem Magnesium». Magnesium fördert die Denkleistung. In der Apotheke bezahlt man das Zehnfache für Magnesiumpräparate. Wer denkt, kauft seinen Brainfood in der Bäckerei.


Vanillecornets, hier Cremerollen genannt, beim Brüli Beck, stilvoll in Gugelhopfformen präsentiert.


Nicht nur Brezel, Militärbrot und Nusstollen am Meter beim Müller Beck (der Bäckerei vom Verbandspräsidenten André Müller), sondern auch Folklore: Die charmanten Verkäuferinnen in der Schaffhausertracht locken Kunden und Fotografen an.


Christoph Stiep, Lehrmeister-Obmann Schaffhausen, präsentiert die Kunstwerke der talentierten Schaffhauser Bäckerlehrlinge.


Der Marktbesucher lebt nicht vom Brot allein: Dachsener Rauchfleisch-Spezialitäten der Metzgerei Rubli.


André Müller wurde notabene kürzlich zum Präsident des Ostschweizer Bäckermeister Verbandes gewählt. «Wir leben im Paradies», sagte er in seiner Ansprache mit Anspielung auf den Slogan des Schaffhauser Standortmarketings «Ein kleines Paradies». In der Tat gibt es in der Nähe von Schaffhausen ein Klostergut und Restaurant namens Paradies, es liegt allerdings gerade jenseits der Grenze in Schlatt im Kanton Thurgau. Trotzdem werden Touristen in Schaffhausen nicht widersprechen: der kleinste Schweizer Kanton ist ein kleines Paradies, was auch im kulinarischen Sinn gemeint ist.


Auch SBKV-Präsident Kaspar Sutter gab sich am Jubiläumsbrotmarkt die Ehre und sagte in seiner Rede: «Brot ist der Superstar der Lebensmittel. Und es weckt Emotionen. An einem Brotmarkt kommt dies besonders zum Ausdruck. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, aber ohne Brot schmeckt kein Käse, Fisch und Wein». Übrigens auch die Wurst nicht, aber diese im Zweizeiler-Gedicht auch noch zu nennen, würde das Versmass zu stark strapazieren.

Das Besondere am Schaffhauser Brotmarkt: er ist klein aber fein und kurz (nur am Nachmittag). Auch zwei Metzgereien sowie ein Käsehändler beteiligen sich (warum ein Händler? Schaffhausen ist ein Wein- aber kein Käseparadies, es gibt keine Käsereien). Im Vergleich zu den Brotmärkten von Bern und Luzern werden fast keine warmen Takeaway-Gebäcke vor Ort frisch hergestellt wie Pizzen oder Berliner. Die Handwerkshow findet im Innern des Militärbäckereimobils statt, wo der Besucher nur mit viel Glück den Beck beim Einschiessen beobachten kann.


Nicht am Brotmarkt und auch kein Mitglied des Schaffhauser Bäckermeister Verbandes, aber trotzdem erwähnenswert: In Schaffhausen besteht die erste Selbstbedienungs-Bäckerei der Schweiz. BackWerk startete im Oktober 2010 die Expansion in die Schweiz mit einer tiefpreisigen SB-Bäckerei im Zentrum der Stadt gegenüber dem Hauptbahnhof. Siehe dazu: BackWerk expandiert in die Schweiz

Zwei Kommentare:
André Müller zum Backwerk-Laden: «vor allem der Lizenzgeber profitiert».

Die Bäckerei am Schaubmarkt ist in Stein am Rhein direkt an der Grenze zu Deutschland. Inhaber Franz Marty hat viele Kunden aus Deutschland, sogar viele Stammkunden, die bei ihm Brot kaufen, besonders Laugenbrezel, eigentlich eine deutsche Spezialität. Obwohl in Deutschland und vor allem bei BackWerk die Preise viel tiefer wären. Wenn das kein Beweis ist für die Schweizer Brotqualität, und dies im Wettbewerb mit dem Brotland Deuschland. Gemäss Marty machen die gewerblichen Bäckereien in Deutschland zwar auch gutes Brot, aber sie werden immer seltener, sogar in grossen Ortschaften.

Schaffhausen und seine Attraktionen

Schaffhausen ist trotz der bescheidenen Zugsverbindungen mit Zürich (nur jede Stunde) eine Reise wert, und dies nicht nur wegen des nahen Rheinfalls, der grössten Touristenattraktion der Schweiz. Wegen der vielen Erkern und den kostbar bemalten Häuserfassaden gilt die verkehrsfreie Schaffhauser Altstadt als eine der malerischsten der Schweiz. Viele schöne Zunft- und Bürgerhäuser stammen aus der Zeit der Gotik oder des Barocks. Die lebendige Altstadt bietet viele Shoppingmöglichkeiten. Man kann übrigens in Schaffhausen das Schiff besteigen und den Rhein aufwärts bis nach Österreich fahren.


Von weitem sichtbar ist das Wahrzeichen der Stadt, die Festung Munot (Bild). Das ringförmige Bollwerk wurde 1564 bis 1589 erbaut. Von den Zinnen geniesst man einen weiten Blick. Jeden Abend um 21 Uhr läutet der im Turm wohnende Munotwächter das Munotglöcklein, das früher Zeichen zum Schliessen der Stadttore und Wirtshäuser war.

Dieses Turm-Glöcklein hat einen Sprung, und man weiss auch warum: «Und er schlug so fest die Stunde, dass die kleine Glocke sprang» heisst es in der wehmütigen Kantonshymne. Mit «er» ist der damalige Munotwächter gemeint, der zusehen musste, wie sich seine Angebetete am Munotball von andern Männern küssen liess, während er die Stunde schlug. Die Glocke wurde übrigens im Jahr 2002 repariert, und unromantische Historiker behaupten, der Riss sei eher durch Blitzeinschläge entstanden.
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