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15.4.2013 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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Wild aus dem Gehege

In der Schweiz werden heute doppelt so viele Hirsche gehalten wie noch vor zehn Jahren. Die Haltung der Wildtiere boomt, ist aber nach wie vor eine Nischenproduktion.




Die grosse Mehrheit der in Gehegen gehaltenen Hirsche sind Damhirsche


Mehr als 11'000 Dam-, Rot- und Sikahirsche wurden 2011 in Schweizer Gehegen gehalten. Das ist im Zehnjahresvergleich beinahe eine Verdoppelung. Trotzdem ist die Hirschhaltung nur für wenige Landwirte ein Haupterwerb. Meist ist sie nur einer von mehreren Betriebszweigen, vor allem bei Bauern, die eine neue Verdienstmöglichkeit suchen, und für manche Halter auch nicht mehr als ein Hobby.

Die Hirschhaltung ist nach wie vor eine Nische, was auch ein Vergleich mit anderen Nutztieren zeigt: In der Schweiz wurden 2011 mehr als 1,5 Millionen Schweine, 1,7 Millionen Stück Rindvieh, 424'000 Schafe und 83'000 Ziegen gehalten. Die Anzahl Hirsche nimmt sich da bescheiden aus.

Hirsch bleibt Wildtier

Als landwirtschaftliches Nutztier anerkannt wurde der Hirsch bereits 1993. Im Gegensatz zu anderen Nutztieren gilt er aber als Wildtier, was administrative Hürden mit sich bringt und eine besondere Wildtierhaltungsbewilligung zur Bedingung für jeden Züchter macht. Um diese zu erhalten, muss jeder Interessierte einen Kurs belegen und einen Sachkundenachweis erlangen. Zudem werden das Gehege und der Stall von einem Wildhüter inspiziert, bevor die Bewilligung für eine Anzahl Hirsche erteilt wird.

Die Hirschhaltung ist nicht allzu arbeitsintensiv. Eine Ausnahme davon bildet die Setzzeit, in der die Hirschkälber möglichst schnell markiert werden müssen, weil die Tiere auch in Gefangenschaft ihre Scheu nicht ablegen und schon nach ein paar Tagen nicht mehr erwischt werden können. Jeder Hirschjahrgang wird mit einer bestimmten Farbe markiert, damit das Alter der Tiere leicht erkannt werden kann. Mit 15 bis 16 Monaten werden die schlachtreifen Tiere geschossen.

Auch wenn die Haltung selbst nicht besonders zeitintensiv ist, erfordert sie zu Beginn einige Investitionen in die Infrastruktur. So ist neben dem Erhalt der Bewilligung die Errichtung eines zwei Meter hohen Zaunes Voraussetzung. Sonst wären die Fluchttiere schnell ausgerissen. Der fest installierte Zaun kostet schnell ein paar zehntausend Franken.


Damhirschfleisch des Damhirschzüchters Holzen in Ennetbürgen mit eigener Metzgerei.


Zudem muss der Züchter die Tiere meist selbst vermarkten. Teils über Verkauf vom Hof, durch Lieferung an lokale Metzgereien oder direkt an die Gastronomie. Um in den Detailhandel zu gelangen, ist Schweizer Hirschfleisch im Vergleich zu Importware zu teuer. Nach wie vor wird denn auch der überwiegende Teil des in der Schweiz konsumierten Wildfleisches importiert. Das Hirschfleisch kommt meist aus dem fernen Neuseeland.

Drei Hirschgattungen werden gehalten

Die grosse Mehrheit der in der Schweiz gehaltenen Hirsche sind Damhirsche. Gehalten werden auch Rothirsche, diese kommen im Gegensatz zum Damhirsch in der Schweiz auch freilebend vor. Ebenfalls in Schweizer Gehegen anzutreffen sind Sikahirsche. Diese ursprünglich in Asien vorkommende Gattung hat sich mittlerweile weltweit ausgedehnt und kommt auch an einzelnen Orten in der Schweiz vor. (Text: LID)


Hirschhaltung in der Schweiz (Quelle: LID)


Damhirsche gelten als für eine Gehegehaltung sehr geeignet, da sie genügsam sind, gegenüber dem Menschen vertraut werden und untereinander ein weitgehend verträgliches Verhalten zeigen. Damhirsche werden deshalb häufig auch in Parks gehalten, die für Besucher ganzjährig zugänglich sind. Dabei wird es gelegentlich mit anderen Tierarten wie beispielsweise Mufflons vergesellschaftet.

Neben einer Haltung in Schaugehegen werden Damtiere auch nutztierartig gehalten. Auf solchen Hirschfarmen mit intensivem Weidemanagement und ganzjähriger Zufütterung werden zwischen 10 und 20 Damhirsche je Hektar gehalten. Diese Haltung dient primär der Gewinnung von Wildbret, es gibt jedoch auch Absatzmärkte für die Basthaut, die das heranwachsende Geweih überzieht.

Wirtschaftliche Bedeutung hat die Damhirschhaltung vor allem in Neuseeland. Obwohl ihr Wildbret als dem des Rothirschen überlegen gilt, werden sie seltener als Rothirsche gehalten. Ihr Bast hat einen geringeren Wert als der von Rothirschen, sie sind flüchtiger als diese, anfälliger für Ekzeme und die Schlachtkosten sind höher. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden jährlich etwa 8.000 Tiere geschlachtet, das entspricht etwa einem Prozent des jährlichen Wildfleischexports Neuseelands.

Nahrung und Nahrungserwerb

Der Damhirsch ist ein Wiederkäuer, der in der Lage ist, auch rohfaserreiche und damit nährstoffarme und schwer aufschliessbare Nahrung zu verwerten. Nach seinem Nahrungsverhalten wird der Damhirsch als Intermediärtyp eingestuft. Er nimmt damit eine Zwischenstellung ein zwischen Tieren, die sich ausschliesslich Rauhfutter verwerten und solchen, die sogenannte Konzentratselektierer sind. Verglichen mit Reh und Rothirsch gilt der Damhirsch als die genügsamere Art, die forstliche Schäden erst bei Wilddichtewerten anrichtet, die deutlich über denen des Rotwildes liegen.

Damhirsche fressen ausschliesslich pflanzliche Nahrung und zwar Gräser, Kräuter, Blätter, unverholzte und verholzte Triebe und Früchte von Bäumen und Sträuchern, Pilze und die Rinde von Bäumen und Sträuchern. Früchte machen im Zeitraum von September bis Januar einen Anteil von vierzig Prozent aus. Kastanien spielen dabei eine besonders wesentliche Rolle, gefressen werden aber auch Äpfel, Birnen und Zwetschgen.

Sofern auf landwirtschaftlichen Flächen Deckung vorhanden ist, äsen Damhirsche auch auf diesen. Gefressen werden alle Getreidearten. Beim Mais fressen sie besonders gerne die noch jungen Kolben, auch Raps sowie Sonnenblumen werden von ihnen häufig geäst. Darüber hinaus werden auch Kartoffeln und Rüben vom Damhirsch gefressen. Die Nahrung ist grundsätzlich sehr wasserhaltig, so dass Damhirsche in der Lage sind, ohne Wasser auszukommen.

Der Damhirsch ist deutlich grösser als das Reh, aber kleiner und vor allem leichter als ein Rothirsch. Die europäische Unterart hat eine Kopf-Rumpflänge von 120 bis 140 Zentimetern, einen etwa 20 Zentimeter langen Wedel (Schwanz) und eine Schulterhöhe von 80 bis 100 Zentimetern. Das Gewicht variiert bei den Männchen gewöhnlich zwischen 53 bis 90 Kilogramm, sehr schwere Männchen erreichen im Ausnahmefall auch ein Gewicht von 110 Kilogramm.

Die Männchen der etwas grösseren, mesopotamischen Unterart können Kopf-Rumpflängen von über 2 Meter erreichen. Die Weibchen wiegen dagegen zwischen 35 und 55 Kilogramm. Der Damhirsch (Dama dama) ist ein mittelgrosser Hirsch. Charakteristisch ist das Schaufelgeweih der männlichen Tiere und das gefleckte Sommerfell. Damhirsche sind tagaktiv und leben bevorzugt in offenen Landschaften, in denen sich kleine Waldpartien mit landwirtschaftlichen Flächen abwechseln. Damhirsche besetzen häufig feste, über Jahrzehnte bestehende Brunftplätze, auf denen sie sich alljährlich einfinden.

Ursprünglich war das Vorkommen des Damhirschs wahrscheinlich auf Klein- und Vorderasien beschränkt. Er wurde aber bereits durch die Römer in anderen Regionen eingeführt. In vielen Regionen Europas ist er heute beheimatet, weil er vor allem während der Zeit des Absolutismus von Landesherren als weiteres jagdbares Hochwild eingeführt wurde. Die grössten Bestände an Damhirschen gibt es heute in Grossbritannien. Nach wie vor wird der Damhirsch in einigen Regionen in grossen Gattern gehegt. Der Damhirsch kommt mittlerweile auch ausserhalb Eurasiens vor und spielt auch in der Wildtierhaltung zur Fleischerzeugung eine grosse Rolle. (Quelle: Wikipedia)

Weiterlesen: Wissenswertes über Wildfleisch
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