foodaktuell.ch
Internetmagazin für die Lebensmittelbranche Sonntag, 05. Mai 2024
Inhalt
Home
Nachrichten
Fleisch & ...
Backwaren & ...
Gastronomie
Über uns, Werbung
Archiv, Suche
Impressum
3.2.2016
Messetipp: IFFA 2016 in Frankfurt

„Fleischindustrie 4.0“ nimmt Fahrt auf
anzeigen...

Partner/Sponsoren

Cash+Carry Angehrn: Frische für Profis an neun Standorten in der Deutschschweiz.
Direkt zur CCA-Website:
www.cca-angehrn.ch


Empfohlene Links:

Fachschule für Bäckerei,
Konditorei, Confiserie:
www.richemont.cc


Fachschule für Metzgerei:
www.abzspiez.ch


Internationale Privat-Fachschule für Koch-Profis: European Culinary Center DCT in Vitznau LU
Deutsch: http://german.dct.ch
English: www.culinary.ch


Internet- und Socialmedia-Auftritte:
www.chrisign.ch







Schweizerischer Bäckerei- und Konditorei-Personal-Verband


Beiträge im Archiv

23.3.2012 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
Druckansicht
Deklarationspflicht: Käfig-Kaninchenfleisch





Schweizer Kaninchen ist rar und teuer, stammt aber sicher nicht aus Käfighaltung.


Seit dem 1.1.2012 gilt in der Schweiz die neue Deklarationspflicht für Käfig-Kaninchenfleisch laut der Verordnung über die Deklaration für landwirtschaftliche Erzeugnisse aus in der Schweiz verbotener Produktion (Landwirtschaftliche Deklarationsverordnung, LDV). Wenn die Kaninchenhaltung nicht den Tierschutzvorgaben der Schweiz entspricht, muss auf Verpackungen und Speisekarten deklariert werden: «Aus in der Schweiz nicht zugelassener Haltungsform».

Die neue Bestimmung gilt auch für Fleischzubereitungen nach Artikel 3 Absatz 3 und Fleischerzeugnisse nach Artikel 3 Absatz 4 der Verordnung des EDI über Lebensmittel tierischer Herkunft, sofern der Fleischanteil mindestens 20% beträgt. Sie gilt aber nicht für Wurstwaren.

Welche Anforderungen gelten für eine tiergerechte Kaninchenhaltung? Das Bundesamt für Veterinärwesen BVET informiert auf seiner Website: Kaninchen sind soziale Tiere und leben in Gruppen. Sie sind dämmerungsaktiv und verfügen über ein vielfältiges Fortbewegungsrepertoire. Kaninchen brauchen Platz, Beschäftigung und Artgenossen. Konkret: sie benötigen viel Platz zum Hoppeln, Rennen, Springen, Kapriolen machen und Haken schlagen.

Diese Bewegungen brauchen Kaninchen, um ihre Muskeln zu trainieren und damit das Skelett normal aufgebaut wird. Ein mindestens tagsüber zugängiger Auslauf kommt dem Bewegungsbedürfnis von Kaninchen entgegen. Deshalb wird ein Stall mit Auslauf empfohlen. Die ausschliessliche Freilandhaltung ist hingegen sehr anspruchsvoll und vor allem in der gewerblichen Kaninchenproduktion wenig erprobt. (Auszug aus dem Beschrieb in www.bvet.admin.ch) (GB)


Kaninchenfreundliches Stallsystem in einem Mastbetrieb von Kani-Swiss (Bild: Arthur Rossetti)



Presseschau:
Tierschutz-konforme Kaninchen

Für Sie gelesen im KAGfreiland-Magazin: Bis 2007 stammten 80% des Kaninchenfleisches aus schlimmster Käfighaltung. Schweizer Kaninchenfleisch ist teuer und Mangelware. KAGfreiland startete 2008 die Kampagne «Stopp Käfigfleisch» mit den Zielen: Umstellung ausländischer Farmen auf Schweizer Gesetzesvorgaben. Und eine Deklarationsp!icht für Käfigfleisch. Die Motion der Nationalrätin Tiana Moser wurde im Mai 2010 vom Bund verabschiedet. Frist bis Ende 2011.

Die neue Vorschrift wirkt wie erwartet abschreckend. Niemand will riskieren, dass eine negative Deklaration zu Umsatzeinbrüchen führt. Drei grosse Farmen im Ausland stellten einen Teil ihrer Produktion auf Schweizer Tierschutzvorgaben um: «Delimpex» (Migros) und das Label «Relax Rabbit» (Bell) – beide in Ungarn – sowie die Firma Agricon in Italien (Manor).

Der Schweizer Detailhandel steht gut da: Coop, Migros, Manor und die Spar-Gruppe verkaufen nur deklarationsfreies Kaninchenfleisch. Coop verzichtet seit dem letzten Skandal 2008 konsequent auf Importe und bietet nur tierfreundliches Kaninchenfleisch aus Schweizer Stallgruppenhaltung mit Einstreu an. Daneben setzt der Coop-Konzern gemäss Mediensprecherin Denise Stadler mit Bell, Prodega/Growa und Howeg Schweiz (Gastro) auf das gute ungarische Label «Relax Rabbit».


Sehr erfreulich ist, dass die Migros nachzieht. Der Grosskonzern nimmt bewusst Versorgungslücken in Kauf, bis der ungarische Lieferant die ganze Produktion auf Schweizer Tierschutzvorgaben umgestellt hat. Bruno Bürki, Leiter Einkauf Fleisch/Gef!ügel/Fisch: «Der ganze Migros-Konzern verkauft nur noch tierschutzkonformes Kaninchenfleisch aus Ungarn oder der Schweiz.»

Dies ist nicht selbstverständlich. Denn die Migros umfasst neben Globus und Denner auch Anbieter von günstigem Fleisch für den Gastrobereich: CCA, Mérat und Scana. Problematisch sind somit nicht die grossen Konzerne des Detailhandels, sondern die restliche Gastrobranche und ihre Zulieferer, die den Aufpreis für tierschutzkonforme Haltung ablehnen. (kagmagazin Februar 2012).

Weiterlesen: Bundesrat beschliesst Kaninchenfleisch-Deklaration
__________________________________________

Die Redaktion empfiehlt:

Archiv der Nachrichten

Archiv der Varia-Beiträge

foodaktuell.ch-Newsletter

foodaktuell Journal (Print)

Delikatessen-Führer delikatessenschweiz.ch






Copyright Codex flores, Huobstr. 15, CH-8808 Pfäffikon (SZ)