foodaktuell.ch
Internetmagazin für die Lebensmittelbranche Dienstag, 23. April 2024
Inhalt
Home
Nachrichten
Fleisch & ...
Backwaren & ...
Gastronomie
Über uns, Werbung
Archiv, Suche
Impressum
3.2.2016
Messetipp: IFFA 2016 in Frankfurt

„Fleischindustrie 4.0“ nimmt Fahrt auf
anzeigen...

Partner/Sponsoren

Cash+Carry Angehrn: Frische für Profis an neun Standorten in der Deutschschweiz.
Direkt zur CCA-Website:
www.cca-angehrn.ch


Empfohlene Links:

Fachschule für Bäckerei,
Konditorei, Confiserie:
www.richemont.cc


Fachschule für Metzgerei:
www.abzspiez.ch


Internationale Privat-Fachschule für Koch-Profis: European Culinary Center DCT in Vitznau LU
Deutsch: http://german.dct.ch
English: www.culinary.ch


Internet- und Socialmedia-Auftritte:
www.chrisign.ch







Schweizerischer Bäckerei- und Konditorei-Personal-Verband


Beiträge im Archiv

19.8.2011 - Rubrik: Gastronomie
Druckansicht
Tierschutz kritisiert Gastronomie

In Gourmet-Restaurants kommt gemäss «Schweizer Tierschutz STS» zu oft Fleisch aus Massentierhaltung auf den Teller. Der STS kritisiert auch das diesbezügliche «Desinteresse bei GastroSuisse».




Die Gastronomie verschläft gemäss STS den Trend zu Produkten aus tierfreundlicher Haltung.


Während die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten beim Einkauf immer mehr Wert auf Lebensmittel aus tierfreundlicher Produktion legen, kommt selbst in Gourmet-Restaurants oft immer noch Fleisch aus Massentierhaltung auf den Teller. Deren Labelfleisch-Umsatz liegt laut einer aktuellen Umfrage des Schweizer Tierschutz STS je nach Fleischart zwischen 37 und 50 Prozent. Einen besonders schweren Stand haben tierfreundlich hergestellte Produkte im Tessin.

Immer mehr Menschen bevorzugen beim Einkauf Lebensmittel aus Labelproduktion. 2,5 Milliarden Franken gaben die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten im letzten Jahr allein für Labelfleisch und Freilandeier aus. Doch wer mit dem gleichen Anspruch ins Restaurant geht, erlebt oft eine Enttäuschung.

Auf den Menükarten sucht man tierfreundlich hergestellte Produkte meistens vergeblich. Auf dem Teller landet nicht selten Billigfleisch aus ausländischen Massentierhaltungen. Die Fast-Food-Kette McDonald's, die ihre Burger aus Fleisch von Weidekühen produziert, stellt punkto Tierschutz manchen Gourmet-Tempel in den Schatten.

Kaum tierfreundliche Produkte im Tessin

Eine Umfrage des Schweizer Tierschutz STS bei 300 gehobenen und Gourmet-Restaurants in der ganzen Schweiz ergab ernüchternde Resultate. Jedes fünfte angefragte Restaurant beteiligte sich an der Umfrage. Gemäss dieser Angaben ist der Labelanteil beim Kalbfleisch mit 50 Prozent am höchsten, gefolgt von Schweinefleisch (47 Prozent), Rindfleisch (45 Prozent) und Poulet (37 Prozent).

Bei Eiern beträgt der Labelanteil 56 Prozent, beim Käse 36 Prozent. Besonders trist präsentiert sich die Lage im Tessin, wo selbst beim Kalbfleisch nur gerade 18 Prozent aus Labelproduktion stammt. Zur Erinnerung: Die Rede ist hier von Restaurants der gehobenen Klasse.

Zuversichtlich stimmt aus Tierschutzsicht, dass 38 Prozent der Restaurants in Zukunft mehr Labelfleisch anbieten wollen. Rund ein Viertel der Restaurants wollen vermehrt Biokäse und Freilandeier verwenden. Die Gastronomen selbst schätzen den Anteil der Gäste, die tierfreundliche Produkte bevorzugen würden, auf über 50 Prozent. Umso erstaunlicher, dass sie dieses Potenzial nicht nutzen. Denn der Preisunterschied im Einkauf dürfte vor allem in der gehobenen Gastronomie kaum das ausschlaggebende Kriterium sein.

Befremdlich ist aus Sicht des STS insbesondere das Desinteresse des Branchenverbands GastroSuisse. Dem Verband scheinen im Unterschied zum Detailhandel ethisch-tierschützerische Überlegungen fremd zu sein; eine entsprechende Qualitäts-Positionierung der Branche hat er bis heute nicht angestrebt. Eine aktivere Rolle des Branchenverbands wäre nicht nur aus tierschützerischer Sicht wünschenswert, sondern auch aus Sicht der Gäste und letztlich auch der Wirte. Mit einer weiteren Negierung der Konsumentenbedürfnisse schaden sie sich über kurz oder lang selbst.


Tabelle: Anteil von Label-Produkten in der gehobenen Gastronomie (Angaben in Prozent)


Die aktuelle Studie des Schweizer Tierschutz STS bestätigt die ernüchternden Ergebnisse der STS-Gastroumfrage aus dem Jahr 2008. Lediglich 52 Prozent gaben damals an, ein oder mehrere Menüs mit Labelfleisch anzubieten. Seither führte der STS, der in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen feiert, mehrere Aktionen zur Information und Sensibilisierung der Gastrobranche durch. Dazu gehört die laufend erweiterte Website www.essenmitherz.ch, die seit kurzem auch in französischer Sprache erhältlich ist (www.mangeravecducoeur.ch).


Eines der vorbildlichen Restaurants gemäss STS-Liste ist das Hirsernbad in Ursenbach BE.


Ferner publizierte der STS eine Liste mit Restaurants, die tierfreundliche Menüs anbieten (siehe: http://www.essenmitherz.ch/aktuell/gastro/restaurants.pdf), zeichnete tierschutzbewusste Kochlehrlinge aus, führte Gespräche mit Wirten, Köchen und Gastrozulieferfirmen und sensibilisierte Restaurantbesucher. (Text: Hansuli Huber, Geschäftsführer Fachbereich STS).

Auszug aus dem Beitrag von Hansuli Huber im Gastromagazin Pauli Cuisine 04/2011:

Immer mehr Menschen legen bei ihrem Einkauf von Fleischprodukten und Eiern Wert darauf, dass diese aus tierfreundlicher Haltung stammen und sind bereit, dafür einen höheren Preis zu bezahlen. Dies belegen die steigenden Umsatzzahlen des Detailhandels in diesem Sektor. So gaben Konsumentinnen und Konsumenten im letzten Jahr für Labelfleisch und Freilandeier über 2.5 Milliarden Franken aus.

Umsatzmässig stehen beim Tierschutz die beiden Grossverteiler Coop und Migros an der Spitze. Seit längerem führt aber auch VOLG ein konsequentes Label-Sortiment. Die Spar Gruppe unternimmt ernsthafte Anstrengungen zum Aufbau eines solchen Angebotes und stellt via Gastrozulieferer TopCC entsprechende Produkte auch Restaurants zur Verfügung.
__________________________________________


Die Redaktion empfiehlt:

Archiv der Nachrichten

Archiv der Varia-Beiträge

foodaktuell.ch-Newsletter

foodaktuell Journal (Print)

Delikatessen-Führer delikatessenschweiz.ch






Copyright Codex flores, Huobstr. 15, CH-8808 Pfäffikon (SZ)