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26.8.2011 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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Jedes zehnte Schwein ist zuviel

Die Schweinepreise sind nach wie vor im Keller. 3.20 Franken pro Kilo Schlachtgewicht sind die Schweine noch wert. Ein Rekordtiefstand. Der Produzentenverband Suisseporcs ruft zum Handeln auf.



In der Schweiz wird zu viel Schweinefleisch produziert. Die Produktion soll deshalb um zehn Prozent gekürzt werden. Bild: Schweine-Zerlegerei bei Suttero


Vor drei Jahren war bei den Schweinezüchtern in der Schweiz die Welt noch in Ordnung. 5.10 Franken kostete das Kilo damals noch. Drei Jahre später sieht die Lage bedrohlich anders aus. Der Preis liegt um 37 Prozent tiefer, eine sofortige Besserung ist nicht in Sicht.

Der Züchter- und Produzentenverband Suisseporcs sieht sich jetzt zum Handeln gezwungen und will auf zwei Ebenen gegen das Problem vorgehen. Einerseits sollen vermehrt die Konsumenten angesprochen werden und so mehr Fleisch abgesetzt werden. "Der tiefe Preis und das Grillwetter sind dazu optimal", sagte Suisseporcs-Präsident Ulrico Feitknecht anlässlich einer Medienorientierung im Bern vom 25. August. Feitknecht betonte, dass die Schweizer Schweinezüchter in Sachen Tierschutz und Umweltschutz führend sind und eine hochstehende Fleischqualität bieten.

Das Ankurbeln des Konsums kann zwar kurzfristig eine gewisse Beruhigung bringen, ist aber nicht die Lösung des Problems. Nachhaltige Wirkung hat nur ein Ende der Überproduktion. "Wir produzieren ungefähr zehn Prozent zu viel", so Feitknecht. Grund für die Überproduktion ist unter anderem die stärkere Professionalisierung der Branche und der damit einhergehende Produktionsfortschritt, das heisst bei gleicher Anzahl Muttersauen wird mehr Fleisch produziert.

Flexibilität ein Muss

Zudem ist es aufgrund der professionell auf Schweinezucht ausgerichteten Betriebe nicht mehr einfach möglich, aus der Produktion auszusteigen, wenn es wirtschaftlich schlecht läuft. "Uns fehlen heute die kleinen Betriebe, die in schlechten Zeiten aufhörten und in guten Zeiten wieder mit der Zucht begannen", so SVP-Nationalrat und Schweinezüchter Marcel Scherer. Bei tiefen Preisen passt sich die Produktion also nicht mehr "automatisch" an – der Schweinezyklus funktioniert nicht mehr richtig.


Für Scherer ist klar, dass die Schweinezüchter flexibler werden müssen. Die Ställe müssten dazu nicht leer bleiben, es reiche, wenn die Ferkel ausgemästet würden. Scherer selbst geht mit gutem Beispiel voran und setzt das Gesagte auf seinem Betrieb bereits um: "Ich halte Mastschweine, wo sonst Muttersauen stehen." Wichtig sei, dass man die Produzenten frühzeitig darüber informiere, wie sich der Markt in den kommenden Monaten entwickle. Nur so könnten diese rechtzeitig reagieren.

Scherer ist überzeugt davon, dass die Produzenten die Probleme selbst lösen können. "Wir wollen auf keinen Fall, dass sich die Politik einmischen muss. Wir sind freie Unternehmer und wollen unser Geschick selber in die Hand nehmen", so Scherer.

Die Preisprobleme haben nicht nur die Produzenten von konventionellem Fleisch, sondern auch Label-Produzenten, wie Andreas Stalder, Präsident von IP-Suisse, betonte. Deshalb stehe IP-Suisse auch klar hinter den Massnahmen von Suisseporcs. Stalder sprach auch das Problem des Einkaufstourismus an. Vielen ist die Produktionsweise offenbar nicht mehr so wichtig, solange das Fleisch billig ist: "Es macht mich nachdenklich wie schnell Konsumenten vergessen, was sie zuvor gefordert haben", so Stalder. (Text: LID / Jonas Ingold)

Weiterlesen: Zuviele Schweine hat das Land
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