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Beiträge im Archiv

18.11.2011 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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Good news: Gute Hygienequalität bei Kebab

Das Kantonslabor Basel untersuchte 60 Proben von Döner Kebab und musste nur 1 beanstanden und nur wegen Toleranzwertüberschreitung bzw Wertverminderung.



Von Mai bis Oktober 2011 hat das kantonale Labor Basel insgesamt 60 Proben von Döner Kebab bei 20 verschiedenen Betrieben erhoben. Dabei wurden pro Betrieb einige Stunden nach dem grossen Mittagsverkauf total drei Proben erhoben, ein bis zwei genussfertige Fleischabschnitte aus Wärmebehältern und ein bis zwei genussfertige Saucen.

Da letzte Untersuchungen zu dieser Produktegruppe schon einige Jahre zurückliegen, sollte diese Kampagne einen aktuellen Überblick liefern über den allgemeinen mikrobiologischen Status von Döner Kebab sowie über das Vorkommen von pathogenen Keimen. Letzteres sollte eine Abschätzung des gesundheitsgefährdenden Potenzials solcher Lebensmittel ermöglichen. Dabei sollten sowohl die genussfertigen Fleischabschnitte als auch die dazu angebotenen genussfertigen Saucen in die Untersuchung mit einbezogen werden.

Die mikrobiologische Untersuchung umfasste die Bestimmung der Anzahl an aeroben mesophilen Keimen (Verderbniserreger), Enterobacteriaceae (Hygieneindikatoren) und Escherichia coli (Fäkalindikatoren). Zusätzlich wurden die Proben auf das Vorkommen der Erreger für Lebensmittel-Intoxikationen (koagulasepositive Staphylokokken, Bacillus cereus), für Lebensmittel-Toxi-Infektionen (Clostridium perfringens) sowie für Lebensmittel-Infektionen (Campylobacter, Salmonellen, Listeria monocytogenes) untersucht.

59 Proben (98,3 %) entsprachen den gesetzlichen Bestimmungen. Eine Probe genussfertige Fleischabschnitte (1,7 %) musste aufgrund von einer Toleranzwertüberschreitung bei den aeroben mesophilen Keimen beanstandet werden. Mit 410 Millionen KbE/g war diese Probe als verdorben zu beurteilen. Fäkalindikatoren sowie Erreger von Lebensmittel-Infektionen und Lebensmittel-Toxi-Infektionen konnten keine festgestellt werden. Unter den Erregern von Lebensmittel-Intoxikationen konnte in 15 Proben (25%) Bacillus cereus nachgewiesen werden, jedoch in tiefen Keimzahlen zwischen 10 – 110 KbE/g. Dabei handelte es sich um zehn Saucen und fünf Fleischproben.

Schlussfolgerungen

Es ist erfreulich, dass von 60 untersuchten Proben 59 eine einwandfreie mikrobiologische Qualität aufwiesen und zu keiner Beanstandung Anlass gaben. Ebenso erfreulich ist, dass pathogene Keime nicht nachweisbar bzw. nur in so geringen Mengen enthalten waren, als dadurch die Gesundheit der Konsumenten nicht gefährdet werden kann. Dies zeigt, dass der mikrobiologische Status von Döner Kebab mehrheitlich als gut einzustufen ist.

Bei einer Fleischabschnittprobe kam es zu einer Toleranzwertüberschreitung bei Verderbniserregern. Ein solches Produkt ist im Wert vermindert, täuscht den Konsumenten bezüglich Frische und einwandfreier Qualität und weist oft auf ein ungenügendes Hygieneverhalten bei der Herstellung bzw. Aufbewahrung des Produktes hin.

So wurde die betroffene Probe nicht über 65°C warm gehalten, sondern wies zum Zeitpunkt der Erhebung lediglich 33°C auf. Die genauen Ursachen für die Toleranzwertüberschreitung müssen nun durch den Betroffenen ermittelt sowie geeignete Korrekturmassnahmen durch diesen ergriffen werden.

Gesetzliche Grundlagen

Sowohl die genussfertigen Fleischabschnitte als auch die genussfertigen Saucen müssen bezüglich ihrer mikrobiologischen Beschaffenheit den in der Hygieneverordnung (HyV) Anhang 2 für die Produktegruppen A5 bzw. A6 genannten Kriterien entsprechen. Pathogene Keime dürfen nur in so geringen Mengen enthalten sein, als dadurch die Gesundheit der Konsumentinnen und Konsumenten nicht gefährdet werden kann.

Wissenswertes über Döner Kebab

Döner-Kebab besteht aus marinierten Fleischscheiben, die schichtweise auf einen Spiess gesteckt werden. Das marinierte Fleisch wird auf dem Drehspiess gegrillt, wobei nach und nach die äussere durchgegarte Schicht abgeschnitten wird. Ursprünglich wurde für Döner-Kebab vorwiegend Lammfleisch verwendet, heute sind Kalb-, Rind- und auch Geflügelfleisch üblich. Döner-Kebab (auf griechisch Gyros) wird häufig als Imbiss mit Beilagen wie Salat und Saucen in einem aufgeschnittenen Fladenbrot abgegeben.

Diese türkische Speise erfreut sich auch bei uns immer grösserer Beliebtheit. Die Herstellung solcher Speisen birgt jedoch auch gewisse mikrobiologische Gefahren. Beispielsweise können pathogene Keime (Krankheitserreger), welche auf rohem Fleisch vorkommen können, bei unzureichender Erhitzung überleben.

Diese können sich bei anschliessender, ungeeigneter Zwischenlagerung des gegrillten Fleisches bei Temperaturen zwischen 5 und 65°C rasch vermehren und ein Gesundheitsrisiko darstellen. Eine einwandfreie Kühlhaltung bei maximal 5°C resp. Warmhaltung bei über 65°C der genussfertigen Fleischabschnitte sind dementsprechend wichtig und einzuhalten.

Die Bezeichnung Döner-Kebab setzt sich aus den türkischen Worten ‚döner’ (= sich drehend) und ‚kebab’ (= Röst- oder Grillfleisch) zusammen. (Text: KLBS. Bild: keines der untersuchten Produkte)
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