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15.8.2014 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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Verpackungen für die Ewigkeit?

Deckel, die angeschweisst scheinen. Endlich aufgerissen den Inhalt verschüttet. Ist es der Verpackungsbranche egal, wie gut oder mühsam sich Verpackungen öffnen lassen? Nein, «easy to open»-Verpackungen erleben derzeit einen Durchbruch.



Moderne Verpackungen besitzen eine Öffnungshilfe wie hier Thomysenf mit einem Flügeldeckel (links der mühsamere, lediglich gerillte Deckel). Die Flügel sorgen nicht nur für einen guten Griff: die Tube lässt sich dank des neuen Deckels auf den Kopf stellen. Und Coop hat das Projekt «Easy to Open» lanciert und beim Fraunhofer-Institut in Dresden kundenfreundliche Verpackungen entwickeln lassen. Die Sicherheit der «Easy to Open» ist gewährleistet.


Die Dichtheit einer Verpackung besitzt zwar oberste Priorität, und die Verpackung soll verkaufsfördernd sein, aber neben attraktivem Aussehen beeinflussen zunehmend ökologische Aspekte und vor allem Convenienceaspekte die Kaufentscheide. Dass die Verpackung den Inhalt schützen muss, ist für Konsumenten selbstverständlich. Wenn diese aber den Öffnungsmechanismus nicht verstehen, die Öffnungshilfe fehlt oder nicht funktioniert, dann dringt der Mangel besonders ins Bewusstsein.

Nicht wenige peelbaren (ohne Hilfsmittel aufreissbaren) Verpackungen sind schwer zu öffnen. Oft ist die Aufreisslasche schlecht gekennzeichnet, oder zu kleine Laschen sind schlecht zu greifen. Vor allem Senioren haben mit Verpackungen Mühe, teilweise mit neuartigen und teilweise mit traditionellen, die viel Kraft zum Öffnen erfordern. Sie leiden unter altersbedingten Handicaps bei Kraft, Tastsinn und Sehfähigkeit.

Vakuumierte Produkte stehen besonders in der Kritik bei Senioren. Die Verletzungsgefahr ist gross, wenn bei eingeschweissten Produkten aus Not Hilfsmittel zur Anwendung kommen. Ein weiteres Problem für ältere Menschen sind die auf Getränkekartons aufgebrachten Verschlusslaschen, die bei Erstgebrauch entfernt werden müssen.

Forschungsthema in Deutschland

Zusammen mit der Schulthess Klinik Zürich und Bell hat Coop daher das Projekt «Easy to Open» lanciert und beim Fraunhofer-Institut in Dresden kundenfreundliche Verpackungen entwickeln lassen, deren Sicherheit ungeschmälert garantiert ist. Sie wurden sowohl technisch als auch von Testpersonen geprüft und tragen das grüne «Easy to Open»-Logo von Coop.

Das Fraunhofer AVV erforschte die Parameter, die das Öffnungsverhalten von Peelverpackungen beeinflussen, und leitete daraus konkrete Empfehlungen für die Verpackungsgestaltung ab. Diese betreffen unter anderem Parameter, welche die Öffnungskraft bestimmen, d.h. vor allem die Geometrie der Siegelnaht, und Parameter, die das Handling betreffen wie Anordnung und Tiefe der Griffmulden sowie die Grösse der Grifflasche.

In einer aktuellen EU-Studie wird an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW untersucht, welche Verpackungen von älteren Menschen besonders einfach und leicht zu öffnen sind und welche Anregungen hier die Lebensmittelindustrie aufgreifen kann.

Ein Klassiker sind Schraubverschlüsse von Gläsern, beispielsweise von Gurkengläsern, die nur mit extrem hohem Kraftaufwand zu öffnen sind. Gleiches gilt für zu kleine Drehverschlüsse, die nicht genügend Fläche bieten, um ausreichend Kraft zum Öffnen aufbringen zu können. In den Untersuchungen der Chemnitzer Arbeitswissenschaftler traten aber auch nicht funktionierende Öffnungsmechanismen auf. Oder Mechanismen, welche die Nutzerfreundlichkeit erhöhen sollten, waren nicht ausreichend gekennzeichnet und wurden somit von den Probanden gar nicht wahrgenommen.

Die Arbeitswissenschaftler zogen den Schluss, dass die Hersteller bei der Entwicklung ihrer Produktverpackungen oft unzureichend auf Bedürfnisse und Fähigkeiten verschiedener Konsumentengruppen achten. "Die Schuld bei Problemen ist nicht bei den Konsumenten zu suchen», erklärt Frank Dittrich, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Arbeitswissenschaft. "Hersteller sollten deshalb nicht reagieren sondern agieren und die Gebrauchstauglichkeit von Produktverpackungen als Wettbewerbsfaktor für sich nutzbar machen".

Wer sucht der findet

In diese Richtung geht nun der Trend, und die innovative Verpackungsbranche bietet Lösungen an. Vor allem in Schweden ist geprüftes «Easy Handling» bei Verpackungen hoch im Kurs. Einige Beispiele aus der Schweiz: Tetra Pak arbeitet seit Längerem an «seniorengerechten» Öffnungen mit guten Ausgusseigenschaften. Und mit dem Projekt „Easy-to-Open“ trägt Bell dieser Entwicklung Rechnung. Dank Griffmulde, grosszügiger Lasche sowie überarbeiteter Siegelnaht sind die «Easy- to-Open»-Verpackungen leicht zu öffnen.

MULTIVAC hat im Oktober 2013 den Swiss Star für seine innovative Verpackungslösunge Easy-to-open erhalten. Die komplexen technischen Umsetzungen und Umbauten der von Coop initiierten Forschungsresultate zur einfachen Öffnung von Tiefziehpackungen wurden mit MULTIVAC Technologie und auf MULTIVAC Maschinen realisiert. Die Verleihung des Swiss Star 2013 war die Anerkennung für den Einsatz von MULTIVAC bei Easy open Verpackungen. (GB)



Innovation von Multivac: Zum Aufreissen mit einer Hand den «Easy Open» Siegelrandbeutel festhalten und mit der anderen Hand an der Öffnungshilfe entlang der roten Pfeilspur aufreissen.



Vakuum-Beutel: leicht und sicher öffnen

Unter dem Namen «Easy Open»-Beutel bietet die MULTIVAC Export AG vakuumierbare Siegelrandbeutel exklusiv in der Schweiz an. Sie verbinden sichere Verpackungseigenschaften mit einfachem Öffnen. Es sind keine Hilfsmittel wie Schere oder Messer erforderlich. Das Öffnen erfolgt ohne Verletzungsgefahr und ist auch noch komfortabler und schneller. Die Beutel lassen sich entlang der integrierten Aufreisshilfe fast wie ein Reissverschluss öffnen.

Die Aufreisszone der neuen Siegelrandbeutel «Easy Open» ist farblich mit roten Pfeilen gekennzeichnet. Professionelle Anwender und auch Konsumentinnen / Konsumenten öffnen die Beutel einfach, bequem und sicher nur durch ziehen an der roten Öffnungshilfe über die ganze Breite des Beutels. Auch für den Verpacker ergeben sich Vorteile: Er kann seine Waren in den «Easy Open» Beuteln sicher und optisch ansprechend mit herkömmlichen Kammer- und Kammerbandmaschinen vakuumieren. (Text: Multivac)

Und mit dem canpeel®-System ist es der Verpackungsfirma O. Kleiner AG gelungen, zwei Technologien zu kombionieren, die Metall- und die flexible Verpackung. Die traditionelle Dosenverpackung wird damit moderner und kundenfreundlicher. Der Aufreissdeckel besteht aus flexibler Verbundfolie, die auf einen Ring gesiegelt wird - dieser wird wiederum auf die lackierte Blechdose aufgebracht, so dass sich der Aufreissdeckel mittels Lasche leicht aufziehen lässt.

Auch die deutsche Firma Sealpac lancierte ein Label für leicht zu öffnende Verpackungen: EasyLid (Bild). Sie entwickelte hermetische Versiegelungen und Deckelverschlüsse in nur einem Siegelvorgang, womit sie den französischen Pack Innovation Award gewann. Das Konzept optimiert den Verpackungsvorgang auch ökologisch, da bei diesem System auf den sonst üblichen Snap-on-Deckel verzichtet wird.

Die Verpackungsschale, die im Traysealer-Verfahren verschlossen wird, besitzt einen herkömmlichen Siegelrand in peelfähiger Ausführung sowie einen zweiten sogenannten Deckelrand. Beide Ränder werden in einem neuartigen Verfahren in nur einem Arbeitsgang unter verschiedenen Temperaturen verschlossen und sorgen so für eine hermetische Versiegelung. Nach dem ersten Öffnen übernimmt die Siegelfolien-Deckel-Kombination die Funktionalität eines wiederverschliessbaren Deckels.

Weiterlesen: Clevere und nachhaltige Verpackungen
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