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27.07.2013 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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Trendprodukt Weidegans



Schweizer Weidegansfleisch ist ein Nischenprodukt. Zwei Studenten haben entdeckt, dass Züchterinteresse und Marktpotential vorhanden sind.



Schweizer Weidegans: Die Nachfrage ist gross, das Angebot indes nur klein.


Als im vergangenen Sommer im Weiler Enggetschwil in Gossau SG plötzlich Gänse auf einer Weide auftauchten, erregte dies recht schnell das Interesse von Passanten und Landwirten. Denn diese Tiere und sogar in grösserer Zahl gehören nicht zum gewohnten Bild in der Schweizer Landwirtschaft. Also war es am "Verursacher" Andreas Schiess, Bauernsohn aus dem Weiler, Erklärungen zu dieser Weidegänseschar zu geben.

Grund für die Gänsehaltung war eine Projektarbeit, die Andreas Schiess zusammen mit seinem Studienkollegen Basil Rüttimann angepackt hatte. Ziel dabei waren Abklärungen zur Haltung der Weidegans, zu deren Möglichkeiten auf dem Markt, zum Züchterinteresse und vor allem zu deren Potential als Betriebszweig.

Viele Antworten auf ihre Fragen bekamen sie mit dem eigenen Projektbetrieb bei Andreas Schiess zu Hause. "Wir stellten fest, dass die Haltung recht einfach ist", sagt Schiess. "Am Anfang brauchen die Tiere einen Stall, wo Wärme, Aufzuchtfutter und frisches Wasser vorhanden sind. Sind die Gänse rund vier Wochen alt, so beginnt die grünlandbasierte Haltung mit den Weidegängen." Zusätzlich zum Grünfutter erhielten die Tiere am Abend etwas Gerste.

Externe Schlachtung

Schiess hält fest, dass sich für die Haltung ein Ökonomiegebäude problemlos und kostengünstig umrüsten lässt. Auch Umzäunungsmaterial – eine Hektare Land reicht problemlos für 100 Gänse –, die Tränke und die Bademöglichkeit benötigen keinen grossen Aufwand.

25 Wochen lebten die Weidegänse in Enggetschwil, doppelt so lange wie in ausländischen Grossproduktionen, was sich sehr positiv auf die Fleischqualität auswirkte. Schwieriger wird es bei der Reproduktion. "Die Vermehrung ist sehr heikel. Deshalb waren wir froh, als wir in Mörschwil bei Robin Geisser einen Betrieb fanden, der wohl selber Gänse schlachtreif aufzieht, sich aber auch auf Reproduktion und Schlachtung konzentriert."

Nachhaltige Aufzucht

"Wir selber und alle um uns herum hatten Freude an ihnen", sagt Schiess. "Beeindruckend waren vor allem die nachhaltige Aufzucht und die tierfreundliche Haltung." Letztere ist es, die zu einem Marktargument wurde. "Kundinnen und Kunden schätzten, dass sie wussten, wo und vor allem wie das Tier aufgewachsen ist und gelebt hat." Die natürliche Haltung und Fütterung dürfte deshalb mit ein Grund gewesen sein, dass die Weidegänse problemlos vermarktet werden konnten. "Viele Schweizer stellten fest, dass dieses Fleisch nicht nur den Deutschen sehr gut schmeckt."



Weidegänse auf dem Wendelin-Hof


"Wir raten von Alleingängen ab", erzählt Schiess. "Deshalb kümmert sich unsere Nachfolgegruppe in diesem Jahr um die Gründung eines Vereins. Dessen Ziel ist das Marketing mit einem gemeinsamen Auftritt zukünftiger Züchter und einem einheitlichen Erscheinungsbild." Zudem ist Schiess sicher, dass ein Verein wichtig ist für eine nachhaltige Entwicklung dieser Nische.

Die Studenten haben mit ihren 34 Weidegänsen Geld verdient. 32 Franken kostete das Kilo Fleisch für Private, 28 Franken für die Gastronomie. "Ein Kilo einer französischen Gans kostet im Laden 29 Franken. Wir konnten preislich also mithalten." "Klar ist die Weidegans ein saisonales Produkt", ergänzt Schiess. "Die Aufzucht dauert nur von Juni bis November. Dafür entstehen im Winter keine Kosten."

Weidegans in Österreich längst etabliert

Schon seit 20 Jahren werden in Österreich Weidegänse produziert. Im Jahr 2012 waren es 200 Betriebe mit fast 30'000 Tieren. Diese lieferten rund 116'800 Kilo Fleisch und erwirtschafteten mit Frischgänsen einen Umsatz von 1,21 Millionen Euro. Der Selbstversorgungsrad liegt in Österreich damit bei 25 Prozent. 75 Prozent der Gänse wurden an Endkonsumenten und 25 Prozent an die Gastronomie und an Bauernläden sowie Märkte geliefert. 60 Prozent sind konventionelle, 40 Prozent Bio-Gänse. www.weidegans.at (Text: LID)

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