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30.5.2014 - Rubrik: Gastronomie
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EU will europäische Fischarten fördern





Lachszucht


Sichere und erschwingliche Fischerei-Erzeugnisse sind in Europa zusehends gefragt. Die europäische Aquakultur (oder die in Europa gezüchteten Wassertiere) könnte(n) diese Nachfrage decken, jedoch sieht sich die Industrie mehreren Wachstumsbarrieren gegenüber. Das EU-geförderte DIVERSIFY-Projekt (www.diversifyfish.eu) beabsichtigt, die Produktions-, Absatz-, und Verzehrengpässe von gesunden und nachhaltigen europäischen Fischereierzeugnissen zu beseitigen. Dies wird helfen, die Bedürfnisse der Verbraucher zu decken, Importe von oft fragwürdiger Qualität zu reduzieren und die Industrie in eine weltweite Führungsposition im Aquakultur-Sektor zu bringen.

Seit 2000 wächst der globale Aquakultur-Sektor mit einer Rate von 7 % pro Jahr, während die Produktionsrate in Europa stagniert.1 Europäische Fischerei-Erzeugnisse sind gesund, sicher und nachhaltig. Der Europäischen Kommission zufolge können die Erweiterung dieses Sektors und der Verzehr dieser Fischarten helfen, Europa als weltweit führend im Aquakultur-Sektor zu etablieren und zudem Mittel liefern, die notwendig sind, um den Bedarf an nahrhaften und praktischen Fischerei-Erzeugnissen zu decken.

Produktionsengpässe und schlechtes Image behindern die Industrie Die aktuellen europäischen Fischbestände sind überfischt und daher keine nachhaltige Option für die Erfüllung der Anforderungen an die Fischerei-Erzeugnisse in Europa. Zusätzlich besteht eine wachsende Abhängigkeit von ausländischen Importen, die für das Jahr 2010 auf 65 % des Verzehrs aller Fischerei-Erzeugnisse geschätzt wurden. Die ausländischen sind zwar billiger als die in Europa gezüchteten Produkte, jedoch erreichen die Gesundheits- und Sicherheitskontrollen dieser Importe nicht immer annehmbare Standards.2

Der globale Aquakultur-Sektor hat ein beachtliches Wachstum erfahren, besonders in Asien und Südamerika.3 Trotzdem schätzen europäische Verbraucher die Qualität von Produkten aus Aquakultur als niedriger ein als die von Fischerei-Erzeugnissen aus Wildfang.4

Erfolgsgeschichte des Atlantischen Lachses

Obwohl der europäische Markt für Fischerei-Erzeugnisse mehr als 35 Spezies umfasst, werden nur ein paar ausgewählte produziert.5 Diese Auswahl bedeutet, dass in Zeiten von besonders niedriger Verbrauchernachfrage die Produktion der am häufigsten gezüchteten Spezies den Absatz um ein Vielfaches überschreitet. Der Atlantische Lachs stellt eine Ausnahme von diesem Trend hoher Produktion bei niedriger Verbrauchernachfrage dar und bildet die Grundlage für verschiedene Mehrwert-Produkte, die dauerhaft auf dem Markt erfolgreich sind.

Dies ist seiner schnellen Wachstumsrate und Grösse zugeschrieben worden, die die Entwicklung verschiedener Produkte mit positivem Verbraucherimage in Europa ermöglicht haben. Im Gegensatz dazu werden viele Spezies aus dem Aquakultur-Sektor gerade wegen ihrer geringen Grösse im Ganzen verarbeitet und verkauft. Angesichts dessen strebt DIVERSIFY an, wissenschaftliche Fachkenntnis zu entwickeln, die auf dem Erfolg des Atlantischen Lachses aufbaut.

Entwicklung neuer Produkte

Die Forscher vom DIVERSIFY-Projekt haben sechs Fischarten wegen ihrer Grösse/schnellen Wachstumsrate und dem erwiesenen Geschäftspotential ausgewählt. Diese Fischarten werden aus einem breiten Gebiet innerhalb Europas bezogen und bilden die Basis für die Entwicklung von Lebensmittel-Prototypen. Die ausgewählten Spezies sind Adlerlachs (Argyrosomus regius), Grosse Bernsteinmakrele (Seriola dumerili), Atlantischer Wrackbarsch (Polyprion americanus), Atlantischer Heilbutt (Hippoglossus hippoglossus), Meeräsche (Mugil cephalus) und Zander (Sander luciopeca).



Zander


Die Mehrheit dieser Fischarten wurde ausgewählt, um in Käfigen im Mittelmeergebiet kultiviert zu werden. Einige Spezies können jedoch auch in kaltem Wasser (z.B. der Atlantische Heilbutt und Wrackbarsch) sowie in geschlossenen Kreislaufanlagen mit Süsswasser (Zander) oder in Erdteichen in Küstengebieten (Meeräsche) kultiviert werden. Die wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Züchtung dieser Spezies wird die Reproduktion und Genetik, Nahrung, Larvenaufzucht für die Produktion von Jungfischen, Zucht von Jungfischen auf Marktgrösse, Fischgesundheit und endgültige Produktqualität beinhalten.

Die Untersuchung der wirksamsten Vermarktung dieser Produkte ist von wesentlicher Bedeutung und wird erreicht, indem die bestehenden Verbrauchervorlieben für Fischprodukte berücksichtigt werden. In Bezug auf den wirtschaftlichen Wert, der sich aus der Forschung ableitet, werden Spezies-spezifische Geschäftspläne die langfristige Marktpositionierung jeder einzelnen Fischart unterstützen. Die neuen Lebensmittel aus den ausgewählten Fischarten werden hinsichtlich ihrer Gesundheit und Sicherheit, Konservierungseigenschaften und dem Markterfolg bewertet. Die Wertsteigerung der europäischen Fischerei-Erzeugnisse wird auch die wirtschaftlichen Aussichten des Sektors insgesamt verbessern.

Zusätzlich zu der erhöhten Vielfalt der europäischen Aquakultur-Produkte und gesteigerten Akzeptanz durch die Öffentlichkeit wird das Projekt Verfahren und Know-how entwickeln, welches auf verschiedene Weise umgesetzt und relevanten Interessengruppen einschliesslich Aquakultur-Unternehmen, Lebensmittelverarbeitern, Einzelhändlern und Verbrauchern zugänglich gemacht werden kann.

Dr. Constantinos C Mylonas vom Hellenic Center for Marine Research in Griechenland koordiniert das Projekt. Neun kleine oder mittelständische Unternehmen (KMU), drei grosse Unternehmen, fünf berufliche Vereinigungen und eine nichtstaatliche Verbraucherorganisation (NGO) werden bei DIVERSIFY zusammengebracht, um interdisziplinäre Forschung durchzuführen, um den EU-Aquakultursektor zu vergrössern. Für mehr Informationen: www.diversifyfish.eu

DIVERSIFY (Enhancing the European aquaculture by removing production bottlenecks of emerging species, producing new species and accessing new markets) (Die Förderung der europäischen Aquakultur durch die Beseitigung von Produktionsengpässen bei neu aufkommenden Arten, die Produktion neuer Arten und die Erschliessung neuer Märkte) wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des Siebten Rahmenprogramms der Europäischen Kommission (KBBE-2013-GA Nr. 603121) finanziert. (Text: eufic/FOOD TODAY 04/2014)

Literatur
1.Webseite der Europäischen Kommission, Abschnitt Aquakultur.
2.Europäischen Kommission (2013). Strategische Leitlinien für die nachhaltige Entwicklung der Aquakultur in der EU.
3.EUR-Lex-Webseite, Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft für die Aquakultur - Neuer Schwung für die Strategie für die nachhaltige Entwicklung der europäischen Aquakultur.
4.EUFIC (2009). Fisch ohne Ende? EUFIC Food Today Nr. 70.
5.European Aquaculture Technology and Innovation Platform website, The Future of European Aquaculture.
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