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Beiträge im Archiv

18.10.2013 - Rubrik: Gastronomie
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Bedrohte Tiere auf dem Teller

Es scheint paradox: Mit dem Fördern des Fleischverzehrs können seltene Tierrassen vom Aussterben bewahrt werden.



Gitzifleisch der gefährdeten Strahlenziegen auf die Karte setzen. Herbstgitzi schmeckt aromatischer als Ostergitzi.


Als der Mensch begann, Tiere zu domestizieren und sie als Nutztiere zu halten, konnte man weltweit über 8‘000 verschiedene Nutztierrassen unterscheiden. Sowohl ihr Aussehen wie auch ihre wirtschaftliche Bedeutung haben sich an die Umgebung laufend angepasst. Mit der Industrialisierung in der Landwirtschaft nahm die Anzahl Rassen jedoch zunehmend ab.

Der Mensch hatte immer genauere Vorstellungen, wie tierische Produkte sein müssen, damit sie optimale Verkaufszahlen erzielen konnten. Beispielsweise sollte das Fleisch von Rindern, Schafen und Schweinen möglichst proteinreich und wenig fettdurchzogen sein. Mit der Spezialisierung auf Produkte, die den neuen Kriterien entsprachen, verschwand die Mehrheit der verschiedenen Rassen nach und nach. Die Regionalität der Rassenvielfalt ging dabei verloren und musste zusehends der Haltung von Leistungsrassen weichen.

Fleischverzehr begünstigt Rassenvielfalt

Um ein Aussterben der gefährdeten Nutztiere zu verhindern, muss ihre ursprüngliche Wirtschaftlichkeit vermehrt gefördert werden. Denn wenn das Fleisch oder die Wolle eines Tieres wieder stärker gefragt ist, kann sein wirtschaftlicher Nutzwert gesteigert und der Tierbestand vergrössert werden. Wenn also bewusst der Konsum der tierischen Produkte seltener Rassen gefördert wird, kann – obwohl deren Haltung möglicherweise einen Mehraufwand erfordert – ein Beitrag zum Schutz der Tiere geleistet werden.



Pastete aus Stiefelgeiss-Fleisch, eine attraktive Spezialität


Darüber hinaus sehen viele Konsumenten neben dem ökologischen Nutzen auch eine besondere Qualität und vor allem Exklusivität bei den Produkten. Genau hier setzten auch vermehrt die Detailhändler an: Mit dem gezielten Vertrieb von Spezialitäten werden Kunden angezogen, die Wert auf Exklusivität in Herkunft und Geschmack der Produkte legen.

Der Konsument kann mit dem Kauf dieser Produkte ebenfalls einen Beitrag zur Erhaltung seltener Nutztierrassen leisten. Vor kurzem hat auch ProSpecieRara mit dem Projekt „Bündner Strahlenziegen-Herbstgitzi” dazu aufgerufen, Gitzifleisch der gefährdeten Strahlenziegen zu kaufen. Durch die gesteigerte Nachfrage soll der Zuchtbestandteil vergrössert werden.

Artenvielfalt schützen

Im 1992 unterzeichnete die Schweiz anlässlich der Konferenz der Vereinten Nationen zu Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro eine Biodiversitäts-Konvention und sprach sich damit für den Schutz der biologischen Artenvielfalt aus. Auch weltweit gab diese Zusammenkunft den Anstoss zu zahlreichen Projekten wie beispielsweise die deutsche Organisation VIEH oder die Arche Austria in Österreich.


Bedrohte Arten: Die Bündner Strahlenziege wird duch ein ProSpecieRara-Projekt gefördert.


Die Schweizer Non-Profit-Stiftung ProSpecieRara setzt sich seit 1982 für den Erhalt der Biodiversität in der Schweiz ein. Sie steht als Dachorganisation von verschiedenen Institutionen und Projekten mit dem Ziel gefährdete Kulturpflanzensorten und Nutztierrassen vor dem Aussterben zu bewahren. Beispielsweise werden Zuchtbetriebe aufgebaut oder genetisches Material von Tieren und Pflanzen in Samenbanken gesammelt. (Text: LID)

Schweizer Herbst-Gitzi

Neben dem traditionellen, exklusiven Ostergitzi lancierten der Schweizerische Ziegenzuchtverband (SZZV) und der Bernische Ziegenzuchtverband zusammen mit der Gilde etablierter Schweizer Gastronomen das Herbstgitzi.

Die Jungtiere haben den Sommer über auf der Weide, meist im Berg- und Alpgebiet, verbracht, wo sie sich an saftigen und vielfältigen Kräutern gütlich tun konnten. Das Fleisch der auf diese Weise artgerecht gehaltenen Gitzi wird dadurch kräftiger und aromatischer, als das der traditionellen Ostergitzi, und bleibt gleichzeitig feinfaserig und zart.

Gitzifleisch enthält nur wenig Fett und ist cholesterinarm. Es gilt daher als sehr gesund und ist auch für linienbewusste Geniesser bekömmlich. Schweizer Gitzifleisch stammt aus der Region und musste nicht über viele Kilometer transportiert werden.

Weiterlesen: Schweizer Gitzi auch im Herbst
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