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27.2.2015 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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Tiefkühlen schadet der Umwelt nicht




Bei TK-Produkten muss die Kühlkette permanent aufrechterhalten werden. Dies kostet mehr Energie als Speisen frisch zuzubereiten. Soweit das Vorurteil. In einer Studie zur Klimabilanz von Tiefkühlkost kamen jedoch erstaunliche Ergebnisse zu Tage. Bild: TK-Lasagne ist ein Bestseller von Frisco-Findus in Rorschach. Hier der Eingang in den Froster (Bild: A.Rossetti)


Eine Studie des deutschen Tiefkühlinstitutes und des Ökoinstitutes zur Klimabilanz von Tiefkühlkost macht deutlich, dass die Klimabilanz von Tiefkühlkost durchaus mit derjenigen vergleichbar ist, die selbst zubereitete Speisen, gekühlte oder ungekühlte Speisen zeigen. Die Werte sind nach dem Fazit der Forscher vergleichbar und liegen auf einem gleichen Niveau. Somit sei eine pauschale Verurteilung von Tiefkühlprodukten unter Klimaaspekten auswissenschaftlicher Sicht nicht haltbar, so die Quintessenz.

Auch bei der Distribution von Tiefkühlprodukten, soweit dieseTransport und Lagerung betrifft, wird dem Klima nicht deutlich mehr geschadet als bei den Alternativen. Der grössere Einfluss auf die Klimabilanz kommt nicht von den Produkten, sondern rührt von der Einkaufsfahrt und den Vorgängen in den Haushalten her. Lagerung und Zubereitung haben somit einen grösseren Einfluss als die unterschiedlichen Angebotsformen.

Tiefkühlen als Klimakiller?

Vor dem Hintergrund ständiger Anfeindungen von Tiefkühlkost als Klimakiller hat das Deutsche Tiefkühlinstitut stellvertretend für die Tiefkühlwirtschaft in Deutschland beim Öko-Institut eine Klimabilanz-Studie in Auftrag gegeben. Ziel war es, die Treibgasemissionen entlang des gesamten Produktlebensweges zu ermitteln. Ausgewählt wurden fünf repräsentative Produktkategorien, die mit anderen Angebotsformen verglichen wurden.

Eines der Ziele lautete: Die Klimadiskussion zu versachlichen und die Kommunikation auf eine nachvollziehbare Basis zu stellen. Allerdings, so das Deutsche Tiefkühlinstitut, wolle man nicht eine vergleichende Aussage zur allgemeinen Umweltvorteilhaftigigkeit von Tiefkühlkost ableiten. Es gehe eher darum, eventuelle Verbesserungsmöglichkeiten auf den verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette herauszufinden und umzusetzen.


Untersucht wurden Backwaren, Komplett-Fertiggerichte, Gemüse, Pizza und Kartoffelerzeugnisse. Diese Produktgattungen gelten als repräsentativ für die auf dem deutschen Tiefkühlmarkt befindlichen Artikel. Für die jeweiligen Produktkategorien wurden Beispielprodukte ausgewählt. So repräsentieren Weizenbrötchen den Bereich Backwaren, Pouletfrikassee den Bereich Komplett-Fertiggerichte, Erbsen den Gemüsesektor, Salamipizza und Kartoffelpuffer wurden als Beispiele für die jeweilige Produktgruppe ausgewählt.

Gesamte Lebensmittelkette analysiert

Um die Öko-Bilanz herauszufinden, wurde im Rahmen der Studie jeweils der gesamte Lebensweg der untersuchten Produkte unter die Lupe genommen. Sowohl die Vorketten der Produktion als auch die Hauptprozesse und die Nachketten gehörten dazu.

Die Untersuchung begann bei der Herstellung von Hilfs- und Betriebskosten, ging über Energie-Bereitstellung, die Herstellung der Verpackung bis hin zur Herstellung von Diesel und anderen Kraftstoffen für den Transport. Für die Hauptprozesse wurde der Anbau der Rohwaren, die Verarbeitung der Rohstoffe, die Herstellung derVorprodukte sowie die Lagerung und die Produktion geprüft. Auch die Lagerung der Fertigware und die Distribution bis zum Einzelhandel gehörten dazu. Schliesslich wurden Einkauf und Zubereitung einbezogen.

Als „Nachkette" galt das Recycling oder die Entsorgung der Abfälle sowie die notwendige Abwasserreinigung. Dabei kamen erstaunliche Ergebnisse zu Tage. Sowohl bei Tiefkühlbrötchen als auch bei ungekühlten Brötchen fällt entlang der gesamten Wertschöpfungskette mehr als die Hälfte der Treibhausgasemissionen beim Endverbraucher an. Einkauf, Lagerung Und Zubereitung im Haushalt spielen dabei die wesentliche Rolle.

Ähnlich sieht es bei der Betrachtung von Tiefkühlfrikassee aus. Die Rohwarenbereitstellung schlägt dabei mit zwei Dritteln der CO2-Äquivalente zu Buche, bei ungekühltem Frikassee liegt der Wert etwas höher. Dies liegt unter anderem auch daran, dass der Reis im Haushalt mit relativ grösserem Energieaufwand für die portionsgerechte Menge gegart wird. Bei Erbsen erwiesen sich die Produkte aus der Dose als knappe Sieger, es folgten Tiefkühlerbsen und an dritter Stelle Erbsen aus dem Glas.

Einfluss des Konsumentenverhaltens

Für die Umweltbilanz spielte es bei Pizza fast überhaupt keine Rolle, welcher Typ auf den Tisch des Verbrauchers kommt. Sowohl tiefgefrorene als auch gekühlte Pizza weisen annähernd dieselben Werte auf wie die selbst zubereitete Variante. Hier hat das Verbraucherverhalten einen entscheidenden Einfluss auf die Klimabilanz der Pizza. Einkauf, Lagerung im Haushalt, Zubereitung oder Spülen machen 33 Prozent des Treibgasausstosses aus.

Den grössten Anteil hat die Zubereitung mit 59 Prozent, es folgt die Lagerung mit 23 Prozent. Dabei beruht die Berechnung der Treibhausgasemissionen für die selbstgemachte Pizza auf der Annahme, dass kein Fertigteig verwendet und das die Pizza bei rund 30 min und 180 °C Umluft im Backofen zubereitet wurde.



Die Herstellung in der Industrie und die Logistik der Grossverteiler sind energie-effizienter als die Prozesse in den Haushalten


Als weitere wichtige Erkenntnisse wurde festgestellt, dass generell auf die Distribution (Transport und Lagerung) ein sehr viel geringerer Anteil an den Klimaeinflüssen entlang des Produktweges aufkommt als häufig angenommen. So liegt dieser bei Hühnerfrikassee und Pizza in der Gesamtbilanz bei lediglich zwei bzw. sechs Prozent. Am stärksten schlägt sich die Distribution in dieser Rechnung bei tiefgekühlten Erbsen (19 Prozent) und tiefgekühlten Kartoffelpuffern (15 Prozent) nieder.

Zusätzlich wurde festgestellt, dass sich auch die Produktion von Grossmengen positiv auf die Klimabilanz auswirkt. Obwohl die Garprozesse fast dieselben sind, auch wenn sie im grossen Massstabe ausgeführt werden, so geschieht dies im industriellen Bereich meist durch den Einsatz hochtechnischer Geräte und damit deutlich energieeffizienter. Da die meisten Produktionsstätten über Wärmerückgewinnungssysteme verfügen, führt dies zu einer wesentlich besseren Nutzung der eingesetzten Energie, als dies im Haushalt möglich ist. (Text: DLG)

Weiterlesen: Findus bekämpft Vorurteile gegen Tiefkühlwaren

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