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Beiträge im Archiv

17.1.2014 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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Rückblick: Tierproduktion im Jahr 2013

Verarbeitungsvieh war beinahe übers ganze 2013 knapp, während der Skandal um Pferdefleisch in Fertiglasagnen die Nachfrage nach Schweizer Verarbeitungsfleisch anheizte. Die kleineren Bestände beim Milchvieh führten zu weniger Kälbergeburten und damit geringeren Schlachtungen. Durch den Rückgang der Ferkelproduktion kam es auf dem Schweinemarkt zu einer Kehrtwende. Die Schweizer Pouletproduktion wuchs auch im 2013 munter weiter.



Im Juli 2013 galt eine Milchkuh an Auktionen 3'560 Franken. Der Preis sank im August auf 3'200 Franken, als die Trockenheit das Futter verknappte. Von September bis November waren es noch rund 3'000 Franken oder weniger.


Infolge des tiefen Milchpreises sind die Milchviehbestände zurückgegangen. Entsprechend kam weniger Schlachtvieh wie Kühe, Rinder und auch Kälber auf den Markt. Verarbeitungsvieh war beinahe übers ganze Jahr knapp, während der Skandal um Pferdefleisch in Fertiglasagnen die Nachfrage nach Schweizer Verarbeitungsfleisch anheizte.

Der Preis für Schlachtkühe stieg von 6 Franken im Januar bis auf 7.20 Franken je Kilo Schlachtgewicht (SG) im August an. Kühe für die Weitermast waren gesucht und wurden gut bezahlt. Um die Nachfrage zu decken, wurden im Jahr 2013 insgesamt rund 13'000 Tonnen Kuhfleisch – das heisst Fleisch von 52'000 Kühen – importiert, doppelt so viel wie im Vorjahr.

Das Bankvieh profitierte vom niedrigen Angebot bei den Schlachtkühen. Weil zu wenig Verarbeitungsfleisch vorhanden war, wurde manch ein Bankviehvorderviertel zu Wurstfleisch verarbeitet. Da allgemein weniger Bankvieh vorhanden war, verlief der Absatz oft sehr gut. Vor allem schöne Rinder waren gesucht. Im Schnitt wurde mit 8.52 Franken je Kilo Schlachtgewicht für Munis 11 Rappen mehr bezahlt als im Vorjahr. Auch die Importfreigaben an Rinds-Nierstücken und High-Quality-Beef lagen höher als im Vorjahr und beliefen sich auf 5'350 Tonnen, das sind 10 Prozent mehr als 2012.

Wenige Bankkälber

Die kleineren Bestände beim Milchvieh führten zu weniger Kälbergeburten und damit geringeren Schlachtungen. Der Absatz war entsprechend dem tiefen Angebot gut. Im Schnitt lagen die Preise 30 Rappen über dem Vorjahresniveau. Das Jahr startete wie üblich mit einem Preissturz aufgrund eines Überangebots an Labelkälbern. Kurz vor Ostern drückten die Abnehmer erneut auf den Preis, um möglichst günstig über der entsprechenden Aktion einzulagern.

Über die Sommermonate verlief der Kälbermarkt einigermassen ruhig bei 12.70 bis 12.90 Franken je Kilo SG. Nach den Sommerferien stiegen die Preise an. Dies obwohl die neuen Einkaufsbestimmungen ab dem 1. September gewisse Unsicherheit brachten. Ende Jahr lag der Preis bei 15.60 Franken je Kilo SG.

Auf und ab bei den Ferkeln

Nach drei einkommensschwachen Jahren reduzierten die Bauern die Ferkelproduktion stark. Bereits zu Jahresbeginn stiegen die Preise bis anfangs März auf ein Jahreshöchstniveau von 8.00 Franken je Kilo Lebendgewicht für 20 Kilo schwere Ferkel an und waren damit mindestens 2 Franken über dem miserablen Vorjahreswert.


Mitte April drehte der Markt wieder, der Absatz harzte und der Preis sank kontinuierlich bis Ende Juli auf 5.90 Franken je Kilo lebend ab Stall. Er lag damit aber noch 2 Franken über dem Vorjahresniveau. Zum Jahresende war die Marktlage gut. Im Jahresschnitt galten 20-Kilo-Ferkel Franken 6.70 je Kilo lebend, das sind Franken 1.85 mehr als 2012.

Kehrtwende im Schweinemarkt

Durch den Rückgang der Ferkelproduktion kam es auf dem Schweinemarkt zu einer Kehrtwende. Die Menge ging um 3,4 Prozent zurück und bewegte sich damit auf dem Produktionsstand von 2009. Im Frühjahr waren Schweine gesucht und es wurde ein Importkontingent von 3'700 Tonnen Schweinen in Hälften bewilligt.

Das Regenwetter im Frühling liess den Verkauf von Grillfleisch harzen. Ab Juni kam erneut Schwung in den Markt und die Preise er-reichten einen Höchstwert von 4.70 Franken je Kilo SG. Im Schnitt wurden bis Ende November 4.50 Franken je Kilo SG bezahlt und damit 1.06 Franken je Kilo mehr als im katastrophalen Vorjahr.

Schlachtlämmer auf gutem Weg

Lammfleisch verkaufte sich während des ganzen Jahres gut. Das höhere Angebot durch die Wanderherden und die Konkurrenz von Importfleisch drückten aber im Frühling auf den Preis. Mit einem Jahrestiefstwert von 10.50 Franken je Kilo SG für mittelfleischige Schlachtlämmer lag dieser dennoch 70 Rappen über dem Vorjahreswert. Durch den guten Osterverkauf erholten sich die Preise und stiegen mit der Alpung und dem dadurch geringen Angebot im Sommer nach und nach an.

Den Mangel an Lammfleisch deckten Importe ab. Insgesamt wurden dieses Jahr 6'150 Tonnen Lammfleisch importiert, was der gesamten Vorjahresmenge entspricht. Die Alp- und Berglammprojekte kurbelten im Herbst den Lammfleischverkauf an. Entgegen dem bisherigen Marktverlauf stiegen die Preise bis auf ein Höchstniveau von 12.40 Franken je Kilo SG weiter an.

Eier und Poulets erobern Terrain

Die Schweizer Eier- und Pouletproduktion wuchs auch dieses Jahr munter weiter. Je nach Jahr und Produkt beträgt die Zunahme zwischen 1 und 4 Prozent. Die Schweizer Konsumenten bevorzugen inländisch produzierte Eier und Poulets – dank guten Haltungsbedingungen (knapp 90 Prozent Besonders Tierfreundliche Stallhaltung BTS) und Familienbetrieben mit Bodenbezug.

Trotz markanten Preisdifferenzen zu Importprodukten und Einkaufstourismus gewannen die Inlandproduzenten weitere Marktanteile: Schweizer Eier liegen inzwischen bei 54 Prozent, Schweizer Poulets bei 53 Prozent Inlandanteil am Gesamtkonsum. Die Markt- und Absatzsituation war sowohl bei Eiern wie Poulets gut bis sehr gut. Dies beruht auf Produktionsverträgen, die zwischen Produzenten und Abnehmern bestehen. Speziell für die Geflügelmast werden neue Produzenten gesucht.

Von der Milchschwemme zum Milchmangel

Der anhaltend tiefe Milchpreis stellte für viele Produzenten im Jahr 2012 die Rentabilität des Betriebszweiges Milch in Frage. In der Folge beschleunigte sich der Rückgang der Produktionsbetriebe und die Milchanlieferungen sanken, was den Markt merklich entspannte. Gleichzeitig erholten sich die Milchpreise im internationalen Umfeld. Diese Entwicklung begann in der zweiten Hälfte 2012 und setzte sich 2013 fort.

Nach langer Zeit der Milchschwemme setzte plötzlich Angst vor einem Milchmangel ein. Die Branchenorganisation Milch legte im Februar den Richtpreis für das A-Segment für die Monate April und Mai auf 66,0 Rappen pro Kilo und für den Monat Juni auf 69,0 Rappen pro Kilo Milch fest. Zur Enttäuschung der Produzenten ging es in der zweiten Jahreshälfte nicht weiter rauf. Dennoch war die Verbesserung von 6 Rappen pro Kilo oder 11,7% gegenüber dem Vorjahr spürbar.

Hohe Wellen schlug die Idee einer Liberalisierung der weissen Linie gegenüber der EU. Ein solches Szenario wäre für das Gros der Produzenten nur mit einem Preisausgleich nach dem Muster der Verkäsungszulage wirtschaftlich tragbar. Selbst das Bundesamt für Landwirtschaft sprach von einem potenziellen Einkommensausfall von 600 Mio. Franken. Eine von den Schweizer Milchproduzenten in Auftrag gegebene Studie der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) zeigt desaströse Auswirkungen einer solchen Liberalisierung für die Schweizer Milchwirtschaft. (Text: LID)
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