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8.5.2015 - Rubrik: Gastronomie
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Vegi hin oder her: kein Trend zu Fleischverzicht




In Statistiken, die der Schweizer Fleischfachverband SFF am 29.4.2015 präsentierte, zeigt sich eine langjährige Tendenz, dass der jährliche Fleischkonsum pro Kopf konstant bleibt bzw. der Gesamtkonsum ansteigt. Daraus lässt sich ableiten, dass die Schweizer Bevölkerung mehrheitlich und den diversen Aufrufen zum Fleischverzicht zum Trotz unvermindert dem Fleischgenuss frönt. Bild: alt Ständerat Rolf Büttiker, Präsident des SFF vor den Medien


Die inländische Fleischproduktion nahm nach dem Rückgang des Vorjahres (- 1,3%) im letzten Jahr insgesamt wieder um 2,5% zu – vor allem bedingt durch eine Mehrproduktion an verkaufsfertigem Schweinefleisch um 5‘004 t bzw. + 2,8% und an verkaufsfertigem Geflügelfleisch um 3‘010 t bzw. + 5,9%.

Dank der höheren Produktion stieg der Inlandanteil 2014 mit Ausnahme des Schaf- und Ziegenfleisches über alle Fleischsorten hinweg leicht an. Gesamthaft ergab sich ein Wert von 79,5% (Vorjahr: 79,2%) bzw. von 68,4%, wenn die Fische und Krustentiere ebenfalls einbezogen werden. Wiederum der höchste Inlandanteil resultierte beim Kalbfleisch mit 97,5%, gefolgt vom Schweinefleisch mit 94,3%, dem Rindfleisch mit 80,5% und dem Geflügelfleisch mit 54,6%.

Mit + 0,6% bzw. + 623 t wurde geringfügig mehr verkaufsfertiges Fleisch in die Schweiz eingeführt als im Vorjahr. Hingegen nahmen die Importe an Fisch und Krustentieren erstmals seit einigen Jahren um 1‘644 t (- 2,2%) ab, wodurch die Gesamteinfuhr an Fleisch und Fisch ebenfalls einer Reduktion (- 0,6%) unterlag. Die Mehrimporte beim Fleisch konzentrierten sich vor allem auf Geflügelfleisch (+ 3,9%), Schaf- und Ziegenfleisch (+ 5,4%) sowie Rindfleisch (+ 1,0%), wobei für letzteres wohl die vermehrten Importe an Kuhhälften ausschlaggebend waren. Umgekehrt reduzierten sich die Einfuhren an verkaufsfertigem Schweinefleisch um 776 t (- 5,4%) bzw. an Pferdefleisch um 761 t (- 18,1%).

Erfreulicherweise erhöhte sich auch im Berichtsjahr der Gesamtkonsum an verkaufsfertigem Fleisch und zwar um 2,0% auf 435‘268 t. Berücksichtigt man zusätzlich den nach mehreren Jahren erstmals rückläufigen Konsum an Fisch und Krustentieren um 2,4%, dann beläuft sich der Gesamtkonsum an verkaufsfertigem Fleisch und Fisch im Jahr 2014 auf 508‘078 t bzw. + 1,4%.


Unter Einbezug des Bevölkerungswachstums um + 1,1% erfuhr auch der jährliche Pro-Kopf-Konsum an verkaufsfertigem Fleisch (ohne Fische und Krustentiere) mit 0,9% auf 52,4 kg den erhofften Anstieg. Ausschlaggebend hierfür dürfte der um rund 200 bzw. 500 g höhere Konsum an Schweinefleisch mit 0,8% bzw. Geflügelfleisch mit 4,3% gewesen sein.

Damit überholte das Geflügelfleisch mit 11,9 kg pro Kopf und Jahr den nahezu konstant bleibenden Rindfleischkonsum mit 11,5 kg bzw. - 0,3% nach 2012 wieder und wurde nach dem Schweinefleisch mit 23,66 kg pro Kopf und Jahr zur am zweithäufigsten konsumierten Fleischart. Umgekehrt resultierte wie im Vorjahr ein Rückgang beim Konsum an Kalb- und Pferdefleisch um je 100 g pro Kopf und Jahr, was relativ gesehen einem Rückgang um 3,4% bzw. 18,1% gleichkommt.

Die Betrachtung des jährlichen Pro-Kopf-Konsums an Fleisch seit 2000 zeigt, dass sich dieser durchwegs zwischen 51½ und 53½ kg bzw. unter Einbezug der Fische und Krustentiere immer über 60 kg bewegt hat bzw. nach wie vor bewegt. Damit lässt sich – allen Unkenrufen zum Trotz – festhalten, dass der erfasste Pro-Kopf-Konsum auch in der langfristigen Tendenz konstant ist.

Zwischen den einzelnen Jahren traten und treten jedoch immer wieder Verschiebungen zwischen den einzelnen Fleischarten auf, wobei über den längeren Zeithorizont hinweg sicherlich die Wachstumstreiber Geflügelfleisch und Rindfleisch sowie Fisch und Krustentiere speziell zu erwähnen sind. Umgekehrt weist der Pro-Kopf-Konsum an Kalb-, Schweine-, Schaf-, Ziegen- und Pferdefleisch sowie an Wild und Kaninchen eher eine abnehmende Tendenz auf.

Unter Einbezug des Bevölkerungswachstums über dieselbe Zeitperiode zeigt sich, dass der erfasste Gesamtkonsum an Fleisch über die Jahre hinweg stetig ansteigt – und zwar sowohl wenn man die Inlandproduktion wie auch den Aussenhandelssaldo betrachtet. Mit dieser Entwicklung werden all diejenigen Kreise Lügen gestraft, die mit ihrem andauernden Sperrfeuer einen Verzicht auf Fleisch bzw. dessen Reduktion in den Menüplänen in oft missionarischer Art und Weise propagieren.

Anstelle der angestrebten, oftmals an den Staat zu delegierenden Bevormundung ist vielmehr der individuellen Wahlfreiheit der Vorzug zu geben. Dies beinhaltet nebst der generellen Ablehnung von Verboten auch den Verzicht auf einen zwingenden Einbezug einzelner Ernährungsformen in den Menüplänen von Verpflegungsstätten bzw. deren einseitige Förderung in der Aus- und Weiterbildung in den Küchen.

Der tendenziell zunehmende Fleischkonsum widerspiegelt vielmehr die Lebensfreude eines grossen Teils der Schweizer Bevölkerung beim Fleischgenuss, den sich man sich immer weniger verderben lassen will. Fleisch hat aber auch eine grosse Bedeutung als Teil einer ausgewogenen Ernährung. Denn schliesslich ist der Mensch auch von seiner Entstehungsgeschichte her kein ausschliesslicher Pflanzen- bzw. Fleischesser, sondern ein Allesesser – so ganz nach dem Motto „Fleisch – alles andere ist Beilage“.

Die Exporte an verkaufsfertigem Fleisch nahmen um 437 t bzw. + 5,4% zu. Bezogen auf die Inlandproduktion bzw. die Importmenge verharrten diese mit 2,0 bzw. 8,7% jedoch nach wie vor auf einem äusserst bescheidenen Niveau. Angesichts der allgemeinen Kostenunterschiede im Vergleich zum benachbarten Ausland darf dies nicht weiter erstaunen, bewegten sich diese mit einem Faktor von durchschnittlich 1,8 bis 2,2 nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau. Dieser Faktor ist mit dem SNB-Entscheid vom 15. Januar 2015 nochmals zusätzlich angestiegen. (Text: alt Ständerat Rolf Büttiker, Präsident des SFF)

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