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Beiträge im Archiv

5.6.2014 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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Centravo feiert 125 Jahre

Am 22.5.2014 haben sich Verwaltungsrat, Geschäftsleitung, Aktionäre, Geschäftspartner und zahlreiche Mitarbeitende der CENTRAVO-Holding zur Jubiläums-Generalversammlung getroffen. Ein Rückblick auf 125 Jahre Centravo und eine Standortbestimmung.



Die Aula im Sonnenberg Convention Center in Zürich war bis auf den letzten Platz besetzt. Für alle erwiesen sich die vom CEO Rainer Betken präsentierten Zahlen samt Jubiläumsdividende als ausgesprochen erfreulich. Mit launigen Worten und vielen Bonmots liess Verwaltungsratspräsident Peter M. Bachmann in seiner Jubiläumsansprache eine gebannt lauschende Zuhörerschaft in den Werdegang der CENTRAVO eintauchen. Den kulinarischen Höhepunkt der GV bildeten dann die berühmten Kalbskoteletten von Starkoch Jacky Donatz. Alles in allem war die Jubiläums-GV ein festlich echt gelungener, würdiger Anlass!

125 Jahre ist es nun her, seit in Zürich die "Gesellschaft Schweizer Metzgermeister" gegründet wurde, die Keimzelle der heutigen CENTRAVO. Das Ziel jener Selbsthilfeaktion war die gemeinsame und möglichst rentable Verwertung von Häuten, Fellen und tierischen Fetten in einer wirtschaftlich unruhigen Zeit.

Auch in Basel, Bern, Lausanne und Genf entstanden zu jener Zeit entsprechende Verwertungsgesellschaften, deren erste Jahrzehnte gekennzeichent waren durch ein Auf und Ab , von Erfolgen und Tiefschlägen. Die Notwendigkeit der Krisenbewältigung war mehr als einmal angesagt. Erst ab den 50er Jahren begann eine nachhaltig positive Entwicklung, welche auch die heutige CENTRAVO kennzeichnet: Einerseits eine Erweiterung der Aufgaben und ein Ausbau der Geschäftsfelder, andererseits eine konsequente Bündelung der Kräfte.

So stellte sich eine grosse Herausforderung bei der Entsorgung von Schlachtabfällen: die Eidgenossenschaft verbot nämlich ab 1967 aus hygienischen Gründen die bis dahin gängige Praxis, Abfälle auf Wasenplätzen zu vergraben. Die Metzgergenossenschaften mussten dafür eine Lösung erarbeiten. Zweitens liess die steigende Nachfrage nach Schlachtnebenprodukten für die industrielle Petfoodherstellung die Genossenschaftsbetriebe auf Neuland vorstossen.

Die massgebliche Bündelung der Kräfte erfolgte durch den Zusammenschluss der Zürcher Verwertungsgesellschaft mit deren Schwestern aus Bern und Basel im Jahr 1990. Die Notwendigkeit zum Zusammenschluss ergab sich aus der speziellen Struktur der Schweiz: Im Vergleich zum Ausland war und ist der Schweizer Markt klein und topografisch feingliedrig, was generell zu relativ kleinen Mengen mit hohem logistischen Aufwand führt. Somit kann nur eine Doppelstrategie von Qualitätsbewusstsein und Mengenkonzentration dazu verhelfen, im internationalen Handel konkurenzfähig zu bleiben. Auf diesem Mix von Qualität und Bündelung beruht seither der Geschäftserfolg der CENTRAVO, deren Name sich aus der Bezeichnung "Centrale VerkaufsOrganisation" ableitet.

Wo steht die CENTRAVO heute?

Seit 2010 hat sich die CENTRAVO die strategische Form einer Holding gegeben, in welcher die grössten Lieferanten zugleich die grössten Anteilseigner sind. Zehn eigenständige Teilunternehmen sind in den drei Unternehmensbereichen FOOD/PHARMA, FEED und ENERGY zusammengefasst. Die gleichermassen ökonomisch wie ethisch stimmige Grundidee ist, alle Schlachtnebenprodukte so hochwertig wie nur möglich - sprich: "sinnvoll" - zu verwerten.


Häute und Felle (Bild zvg)


In der Praxis heisst das, möglichst viele der im Schlachthof entstehenden Nebenprodukte in einer hohen hygienischen Qualität zu erhalten und sie als Lebensmittel bzw. als Grundstoff für die Pharmaherstellung abzusetzen (FOOD/PHARMA). Sollte dies nicht möglich sein, werden sie der Fütterung zugeführt, entweder (soweit das gesetzlich zugelassen ist) für Nutztiere oder zur Produktion von Haustiernahrung (FEED). Schliesslich werden alle jene Produkte, welche als Schlachtabfälle zu klassieren sind, auf hygienisch optimale Weise entsorgt, wobei die beim Entsorgungsprozess entstehenden Teilprodukte (Mehl, Fett - und Abwärme!) möglichst sinnvoll als Energieträger genutzt werden (ENERGY).

Die historisch am Anfang stehende Vermarktung von Häuten und Fellen ist nach wie vor ein wichtiges Standbein der CENTRAVO: Etwa 90 % aller Häute und Felle der Schweiz werden zentral durch die CENTRAVO aufbereitet und dann an Gerbereien im Ausland verkauft. Die hohe Schweizer Qualität ist international sehr gefragt, der Rohstoff vieler Lederartikel bekannter Luxusmarken stammt von Schweizer Tieren.

Das Fettgeschäft hat sich seit den Anfängen vor 125 Jahren sehr gewandelt. Heute dominiert die Nachfrage nach Ölen und Fetten pflanzlicher Herkunft. Die Nutriswiss hat sich dabei national als die führende Fettverarbeiterin in den Bereichen Spezial- und Bioprodukte positioniert und die Grüninger AG wurde der bedeutendste Anbieter von Industrie- und Gewerbemargarinen der Schweiz.

Spannende und zukunftsweisende Projekte

Die tierischen Fette erleben nach einer langen Zeit buchstäblicher Verunglimpfung eine Art wissenschaftlich fundierter Rehabilitation. Sie beginnen wieder eine grössere Rolle zu spielen - nicht nur in der Nutztierfütterung, sondern auch in einer ausgewogenen und sich auf traditionelle Werte besinnenden, gesunden Küche. Die CENTRAVO trägt dieser erfreulichen Tendenz Rechnung mit dem Bau einer eigenständigen modernen Fettschmelze in Lyss.


Visualisierung Gebäude Nutrivalor


Schon seit Jahren übernimmt die CENTRAVO-Tochter Swiss Nutrivalor Schweinefüsse, Rindermägen, Innereien, etc., welche in der Schweiz nicht mehr als Lebensmittel gefragt sind und exportiert diese in Länder, wo sie den Essgewohnheiten nach wie vor entsprechen. Allerdings fehlte bislang der dafür eigene Lebensmittel-Verarbeitungbetrieb. Dieses Manko wird nun mit dem Neubau in Oensingen beseitigt, sodass die entsprechende Wertschöpfung in der Schweiz verbleibt. Zudem kann auf diese Art den besonderen Anforderungen speziell von fernöstlichen Abnehmerländern vollumfänglich entsprochen werden.

Spannend und sehr zeitgemäss ist das neuste Nutzungsprojekt der GZM, dem Entsorgungsbetrieb der CENTRAVO-Holding: Gemeinsam mit den Partnern ESAG Energie Seeland und Seelandgas plant die GZM am Standort Lyss die Realisierung eines Fernwärmenetzes, mit welchem ein Grossteil der Liegenschaften in der Stadt Lyss mit ihren ca. 13'000 Einwohnern beheizt werden kann.


Die GZM Extraktionswerk AG in Lyss übernimmt als Dienstleister der schweizerischen Fleischwirtschaft die Entsorgung von tierischen Reststoffen der Kategorie 1. Ca. 100'000 Tonnen werden pro Jahr verarbeitet. (Bild zvg)


Die CENTRAVO bleibt sich treu. Sie ist in einem ausgesprochen dynamischen und vielschichtigen Umfeld tätig und behauptet sich immer wieder aus Neue mit marktkonformen und neuartigen Lösungen. Das war in der Vergangenheit so - und wird auch die Zukunft der Holding prägen. (Text: Georg O. Herriger, Kommunikationsbeauftragter CENTRAVO Holding AG)

Weiterlesen: Tierische Fette sind rehabilitiert
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