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22.5.2015 - Rubrik: Fleisch & Delikatessen
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Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen

Um Gesundheit von Mensch und Tier zu sichern, sind Antibiotika oft von grosser Bedeutung. Doch Resistenzen bedrohen deren Wirksamkeit. Die Schweizer Tierärzte fordern Massnahmen, die über den Bereich der Veterinärmedizin hinausgehen.



In der Schweiz liegt der Anteil des mit Antibiotika behandelten Geflügels bei nur 5 bis 15 Prozent


Antibiotika-Resistenzen werden zunehmend zu einem Problem. „Wenn wir die Wirksamkeit von Antibiotika erhalten wollen, muss die Entstehung und Verbreitung von Resistenzen eingedämmt werden”, sagt Christoph Kiefer, Präsident der Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST). Die GST informierte kürzlich an einer Medienkonferenz in Bern über ihren Standpunkt zur Problematik.

Kiefer betont, dass die Sensibilisierung und das Wissen über Antibiotika und resistente Keime sowohl bei den Tierärzten als auch bei den Tierhaltern stark gewachsen ist. Als Belege dafür nennt Kiefer unter anderem das Verbot von antimikrobiellen Leistungsförderern, das in der Tiermast bereits 1999 eingeführt worden ist sowie die seit 2004 geltende Aufzeichnungspflicht aller Arzneimitteleinsätze. Zudem wurden in den letzten Jahren grosse Erfolge bei der Ausrottung von ansteckenden Krankheiten erzielt.

„Durch die Tilgung solcher Krankheiten konnte der Antibiotikaeinsatz bereits stark reduziert werden”, sagt Kiefer, der selbst Mitinhaber einer Praxis für Klein- und Nutztiere ist. Doch um Resistenzen zu verhindern, werden auch künftig Anstrengungen nötig sein. Die Tierärzte begrüssen deshalb auch im Wesentlichen die nationale Strategie gegen Antibiotikaresistenzen.

Die Strategie sei allerdings zu stark auf Nutztiere fokussiert, auch sogenannte „companion animals” wie Pferde und Kleintiere müssen nach Ansicht des GST einbezogen werden, weil sie wegen ihrem nahen Kontakt zum Menschen eine nicht zu unterschätzende Rolle spielten. Die Tierärzte fordern zudem, dass auch in der Humanmedizin Anstrengungen geleistet werden und eine Antibiotika-Datenbank für stationäre und ambulante Behandlungen aufgebaut wird. Lediglich stationäre Behandlungen zu erfassen, bringe nichts.

Risikofaktor Lebensmittelimporte

Als Risikofaktoren schätzt die GST auch den globalen Reise- und Personenverkehr sowie nicht zuletzt den Import von Lebensmittel ein. „Damit importieren wird gleichzeitig eine nicht zu unterschätzende Menge an resistenten Bakterien”, sagt Christoph Kiefer. In der Schweiz sei es zudem wichtig, dass eine Landwirtschaft gefördert wird, die eine tierfreundliche Haltung begünstigt. „Ein gutes Management und eine gute, möglichst stressfreie Haltung sind wichtig, damit die Tiere gesund bleiben und weniger Antibiotika benötigt wird”, sagt Corinne Bähler, Vorstandsmitglied der GST und Inhaberin einer Kälberpraxis.

Bei den Kälbern wären ihrer Meinung nach kleinere Gruppen und als Optimum der Verbleib auf dem jeweiligen Geburtshof der Bekämpfung von Stress und Antibiotika-Resistenzen förderlich. Dies würde aber Auswirkungen auf die Produktion und auch den Preis haben, was wiederum zu mehr Importen führen könnte. Ein Zielkonflikt ist vorprogrammiert. Bähler stellt klar: „ Was wir ganz bestimmt nicht wollen, sind mehr Fleischimporte.”

In der Schweiz sei die Situation im Vergleich zum Ausland sehr gut, sagt auch Franz Renggli, Präsident der Geflügelfachsektion der Gesellschaft. „Es wird sehr viel weniger Antibiotika eingesetzt als etwa in der EU”, so Renggli. Hierzulande liege der Anteil des mit Antibiotika behandelten Geflügels bei 5 bis 15 Prozent, in der EU hingegen bei rund 90 Prozent. „Wenn die Strukturen stimmen, so kann man auch die erwünschten Erfolge erzielen”, ist sich Renggli deshalb sicher.

Den Tierärzten wird auch immer wieder der Vorwurf gemacht, gerne viele Medikamente abzugeben, um Geld zu verdienen. Das wiesen die an der Medienkonferenz anwesenden Tierärzte klar zurück. Die Margen auf Medikamente seien viel zu klein, um damit gross verdienen zu können, so der Tenor. Lohnen würde sich dies ihren Angaben zufolge höchstens für Praxen mit einem riesigen Medikamentenvorrat und - umsatz. Für alle anderen sei das Medikamentengeschäft eher ein Nullsummenspiel. (Text: LID)

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