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Beiträge im Archiv

29.5.2015 - Rubrik: Gastronomie
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Vegan-Fest in Zürich erfolgreich lanciert

Am 22. und 23. Mai 2015 hat im Zürcher Shoppingcenter Sihlcity die erste «Vegana» stattgefunden, ein Strassenfest mit Food- / Nonfood-Markt und Showeinlagen. Das Publikumsinteresse war enorm und die Aussteller sehr zufrieden. Einige Höhepunkte und Kommentare zu den Produkten.



Teilweise herrschte ein Gedränge an den Ständen, wo nicht nur verkauft sondern auch informiert wurde. Vegan (gänzlich ohne tierische Roh- oder Hilfsstoffe) ist fast alles machbar aber teilweise in deutlich anderer Qualität, was die überzeugten Veganer aber nicht stört.

Die Organisatoren der Vegana haben ein Frühlingsfest für vegane Ernährung und Lifestyle angekündigt. Veranstalter waren die Marketingberatungsfirma Malkreide GmbH und die Vegane Gesellschaft Schweiz VGS. Sechzig Aussteller boten warme und kalte Take-away-Gerichte, Getränke, offene und vorverpackte Food-Produkte sowie Nearfood wie Kosmetik aber auch Setzlinge, Kleider und Kochbücher.

Das Essensangebot reichte von Hamburgern über Curry, Döner, Smoothies bis zu Crêpes, Pralinen, Kuchen und Torten. Auch Show wurde geboten: In der «Strongman Show» zeigten drei "Muskelprotze" Bodybuilding. Und vegane Haute Cuisine war zu geniessen im Restaurant Rampe Süd, «ein kulinarisches Feuerwerk an veganen Speisen, zubereitet von Starköchen».


Eines der Takeaway-Angebote war indisches Linsencurry mit Reis. In Indien ist der Fleischkonsum generell geringer als im weltweiten Durchschnitt, und die intensive Verwendung von Gewürzen verleiht trotz Abwesenheit von Fleisch Geschmackssensation.

Ein Augenschein am Markt zeigte ein grosses Publikumsinteresse. «Nebst den Sihlcitybesuchern (ca. 22'000) kamen ca. 6000 Messebesucher am Freitag und 6500 am Samstag», ist bei den Organisatoren zu erfahren: «Die Aussteller waren sehr zufrieden. Das vegane VIP-Dinner mit Live-Kochshow am Freitag war mit 100 Teilnehmern ausverkauft». Eine Fortsetzung des Festes sei in Planung für das nächste Jahr.


Veggie-Burger sind panierte und fritierte vegane Bio-Weizen-Bohnen-Proteinformlinge, hergestellt in einer Manufaktur in der Nähe von Wien. Die Firma «I love Veggie Burger» offeriert einen Delivery- und Franchise-Service und «achtet auf regionale Produkte». Geschmacklich ist der Burger dezent und im Vergleich zu fritiertem Fleisch deutlich weicher und kaum knusprig. Die wählbaren Beilagen und Saucen machen das Produkt schmackhaft sowie natürlich das Fritieraroma in der Panade. http://veggie-burger.at


Links: «Gulasch an Gewürzmarinade» von Soyana mit folgenden deklarierten Zutaten: Wasser, 17% Dinkelprotein, Marinade (Sonnenblumenöl, Sojasauce, Zwiebeln, Gewürze). Degustativ ist das Produkt nahe bei echtem Fleisch, sowohl geschmacklich wie auch im Biss (bissfest aber zart). Mitte: Grillschnecke aus Bio-Seitan von Topas in Deutschland (deklarierter Fettgehalt nur 11.6%). Rechts: Bratwurst aus Weizenprotein in Kunststoffhülle von Vegusto.

Viele Spezialitäten und Kuriositäten von Mandelmilch über Steinzeitnahrung bis zu veganen Würsten waren zu entdecken. Degustationen ergaben grosse Unterschiede in der sensorischen Qualität der Fleisch-Imitationen. Und dass das Vegan-Angebot sogar Kebab und Grillschnecken umfasst, ist bemerkenswert.

Die Metzgereiprodukte-Anmutung ist bei den Veganern selber umstritten. Aber eine Rücksprache mit der Marketing-Verantwortlichen der VGS ergab, dass «vegane Fleischalternativen in solchen Formen Neulingen den Einstieg in die vegane Küche erleichtern.». Vermutlich wollen die Hersteller damit auch signalisieren «ich schmecke wie eine richtige Wurst».


Döner Kebab mit einem Fleischersatz aus Seitan (Getreideprotein), welches dezenter schmeckt als gebratenes Kalbfleisch, aber dank der Knoblauchsauce fällt dies nicht ins Gewicht.


Die Firma Soyana verkaufte pasteurisierte vorverpackte Dinki-Produkte, eine Fleischalternative aus Biodinkel mit Sauce. Hergestellt in Schlieren ZH. Die Firma verspricht: nie gummig, hart oder zäh, auch für Weizenallergiker geeignet (Allergologen widersprechen dem bei Dinkelprodukten allerdings). Mit einem Kilopreis von 34.50 ist das Produkt wesentlich teurer als vergleichbare Fleischconvenience. www.soyana.ch

Gegen den Geschmack von Fleisch und Wurst opponieren Veganer nicht, zumal sie ihn oft mit Erfolg imitieren mithilfe von Sojasauce, Hefeextrakt und Gewürzen. Auch beim Biss gibt es immer mehr gelungene Produkte, jedenfalls im Bereich Schmor- und Hackfleisch, allerdings nicht immer frei von Zusatzstoffen. Die Entwicklung eines veganen Rohschinkens oder Bratspecks, sofern von Veganern überhaupt gewünscht, würde wohl noch auf sich warten lassen.


Anatolische Teigtaschen mit Spinat- oder Kartoffel-Zwiebel-Füllung

Das Publikumsinteresse an der ersten Vegana stammte sicher auch zu einem Teil von neugierigen Normalkonsumenten oder Flexitariern, die sich nur teilzeitlich vegetarisch oder vegan ernähren. Gemäss Umfragen essen nur 2,2 Prozent der Schweizer konsequent kein Fleisch, eingerechnet 0,6 Prozent, die sich als Veganer bezeichnen.

Rein marketingmässig betrachtet müsste ein Event mindestens die etwas grössere Gruppe der Vegetarier bedienen, die auch Produkte aus Milch, Eiern und andern tierischen Nicht-Schlacht-Rohstoffen konsumieren. Aber das Veganthema findet derzeit starke Sympathien und eine noch stärkere Beachtung in der Bevölkerung und den Medien, auch wenn die Sympathien oft wohl eher in Lifestyle- als Tierwohlmotiven wurzeln. (GB)

Weiterlesen:
Bio wird von vegan verdrängt
Lebensmitteltag 2015 im Rückblick: Vegi-Trend
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