Der Holzkohlegrill eignet sich für einen gemütlichen Abend im Freien. Er taugt wegen Abgabe von Kohlenmonoxid keinesfalls fürs Grillieren im Innenraum oder gar als Heizgerät.
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Vor Holzkohle-Tischgrills im Innern wird gewarnt. Kein Problem besteht bei Speckstein-Grills (Bild).
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Im Rahmen der gesetzlichen Mitteilungspflicht für Vergiftungen wurden dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) acht tödlich verlaufene Vergiftungsfälle mit Kohlenmonoxid gemeldet. In allen Fällen waren in Innenräumen Holzkohlegrills unsachgemäss und wahrscheinlich auch zu Heizzwecken betrieben worden.
"Offensichtlich weiss ein Teil der Bevölkerung nicht, wie gefährlich offene Feuerstellen im Innenraum sind", sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. "Der Holzkohlegrill ist etwas für einen gemütlichen Abend im Freien. Er taugt keinesfalls für die Zubereitung von Grillgut im Innenraum oder gar als Heizgerät. Selbst die Nutzung der Restwärme im Innenraum nach dem Grillen kann lebensgefährliche Vergiftungen verursachen."
Kohlenmonoxid entsteht durch unvollständige Verbrennung von kohlenstoffhaltigem Material. Mangelnde Luftzirkulation im Innenraum erhöht die Konzentration des giftigen Gases. Geöffnete Fenster oder Türen bieten keine Sicherheit. Da beim Grillen mit Holzkohlegrillgeräten in Innenräumen die Verbrennungsgase nicht direkt über Kaminsysteme abgeleitet werden, besteht die Gefahr von schweren Vergiftungen, weil sich das Gas im Raum unbemerkt verbreitet.
Kohlenmonoxid ist geruchlos, farblos und nicht reizend. Daher löst es keinen Warneffekt beim Menschen aus. Das Gas ist leichter als Luft und kann sich durch Sauerstoffverdrängung leicht in der Umgebung anreichern. Rasch und unbemerkt wird es über die Lunge aufgenommen.
Kohlenmonoxid ist ein Blutgift, das den Sauerstoff aus der Bindung am roten Blutfarbstoff Hämoglobin verdrängt. Kinder reagieren sehr viel empfindlicher auf Kohlenmonoxid als Erwachsene und zeigen daher schneller Vergiftungssymptome. Bei leichten Vergiftungen leiden die Patienten unter Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen, Sehstörungen, Erbrechen, Kurzatmigkeit, Muskelschwäche und erhöhtem Herzschlag.
Bei mittelschweren bis schweren Vergiftungen zeigen die Betroffenen meist eine kirschrot-gesunde Hautfarbe, die den wahren Gesundheitszustand verschleiert. Besonders wenn Alkohol getrunken wurde, wird die Situation häufig falsch eingeschätzt. Doch es besteht hier Lebensgefahr, und die Betroffenen müssen so schnell wie möglich vom Notarzt durch Sauerstoffgabe und Beatmung behandelt werden.
Im Jahr 2008 wurden dem BfR im Zuge der ärztlichen Meldungen von Vergiftungen leichte und mittelschwere Fälle von Kohlenmonoxid-Vergiftungen gemeldet. Die in den vergangenen Wochen angezeigten Todesfälle zeigen jedoch, dass unsachgemäss verwendete Holzkohlegrills im Innenraum ein weiteres, möglicherweise nicht erkanntes, Gefahrenpotenzial bergen. Sogar die Nutzung der Restwärme des verlöschenden Holzkohlegrills im Innenraum kann lebensbedrohliche Vergiftungen verursachen.
Seit wenigen Jahren sind kohlebeheizte Tischgrills im Handel, die auch für die Nutzung im Innenraum beworben werden und den Eindruck erwecken, dass offene Feuerstellen im Innenraum ohne direkten Abzug ungefährlich sind. Zur Verharmlosung der Gefahren können auch Werbemassnahmen beitragen, die Grillparties im Wohnzimmer zeigen. Recherchen des BfR lassen vermuten, dass in einigen Fällen die Betroffenen durch solche Spots angeregt wurden, bei Regen ihre eigenen Grillparties nach innen zu verlegen und die Restwärme des Grills zum Heizen zu nutzen.
Das BfR weist nachdrücklich daraufhin, dass Holzkohlegrills wegen der erheblichen Vergiftungsgefahr durch Kohlenmonoxid nicht im Innenraum verwendet werden dürfen. Das gilt auch, wenn Türen und Fenster geöffnet sind, weil die Belüftung nicht ausreicht. (Mitteilung BfR)
(gb)
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