Die Schweizer Schokoladehersteller blicken auf ein schwieriges 2009 zurück. Erstmals seit sechs Jahren übertrafen sie das Vorjahresergebnis nicht wegen Einbussen im In- und Ausland.
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Auch die im 2009 weniger hohen Tourismus-Frequenzen in der Schweiz haben wohl die Schokolade-Verkäufe geschmälert. Man nimmt an, dass circa 10% der Inlandkäufe von Touristen stammen.
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Die 18 Schweizer Schokoladehersteller mussten im Jahr 2009 erstmals seit sechs Jahren einen Rückgang
ihrer Verkäufe hinnehmen. Im Vorjahresvergleich gingen die abgesetzten Mengen um 5,9 % auf
174'109 Tonnen und der Branchenumsatz um 6,4 % auf 1'702 Mio. Franken zurück. Die gegenüber der
Mengenveränderung leicht überproportionale Umsatzverminderung ist ein Indiz für eine Nachfrageverlagerung
zu günstigeren Produkten. Die Gesamtproduktion wurde zu 60,7 % (Vorjahr: 60,3 %) im Ausland abgesetzt.
Die im Jahr 2009 in der Schweiz insgesamt gedämpfte Konsumentenstimmung hat sich negativ auf die
Nachfrage nach Schokoladeprodukten ausgewirkt. Zum Minderabsatz dürften auch die hohen Temperaturen
im Frühling sowie der zwar wechselhafte, insgesamt jedoch überdurchschnittlich warme Sommer beigetragen
haben. Ferner haben sich auch die gesunkenen Tourismusfrequenzen negativ auf die Verkäufe
ausgewirkt.
Die Inlandverkäufe der Schweizer Herstellerfirmen beliefen sich auf 68'375 Tonnen, was 6,9 %
unter Vorjahr liegt. Die grössten Zuwachsraten konnten mit Riegeln (3,0 %) sowie mit Festartikeln für Ostern
und Weihnachten (2,5 %) erzielt werden. Der Inlandumsatz sank um 2,7 % auf 870 Mio. Franken. Der
Anteil der Importschokoladen am Inlandkonsum erhöhte sich auf 33,6 % (Vorjahr 30,9 %). Tiefpreisige
Importprodukte dürften für diese Steigerung ausschlaggebend gewesen sein. Aus dem Inlandverbrauch an
Schokoladewaren von 91'330 Tonnen (inklusiv Importe, ohne Kakao- und Schokoladepulver) kann ein
gegenüber dem Vorjahr um 700 g auf 11,7 kg gesunkener durchschnittlicher Pro-Kopf-Konsum abgeleitet
werden.
Die Schweizer Schokoladeindustrie konnte das Volumen ihres Exportgeschäftes im Jahr 2009 im Gegensatz
zu den Vorjahren aufgrund der weniger kaufkräftigen Konsumenten auf den relevanten Märkten und
des anhaltend starken Schweizer Frankens nicht weiter ausbauen. Die Verkäufe ins Ausland erreichten
noch 105'734 Tonnen, was einer Abnahme von 5,2 % entspricht. Der wertmässige Umsatz sank um 9,9 %
und beläuft sich nun auf 832 Mio. Franken.
Stark rückläufig entwickelten sich etwa die Verkäufe von Schokoladetafeln.
Das grösste Wachstum bei Fertigprodukten wurde mit Branches und Prügeli (28,0 %) sowie
mit Pralinés (3,3 %) erzielt. Zulegen konnte die Branche aber auch beim Verkauf von Halbfabrikaten wie
Couverturen (10,8 %).
An der Spitze der über 140 Exportmärkte stand erneut Deutschland (13,8 % Exportanteil)
vor dem Vereinigten Königreich (12,8 %), Frankreich (10,8 %) und den USA (7,0 %). Die Verkäufe in
Länder der Europäischen Union (EU) gingen gegenüber Vorjahr mengen- und wertmässig um 2,2 % bzw.
8,0 % zurück. Diese Entwicklung ist zur Hauptsache auf einen erneuten Nachfrageeinbruch in Deutschland,
dem wichtigsten Exportmarkt zurückzuführen.
Die nach Deutschland gelieferten Mengen gingen gegenüber
Vorjahr um 9,7 % zurück und hatten eine Umsatzeinbusse von 13,0 % zur Folge. Bemerkenswerte
Zuwachsraten wurden mit Lieferungen nach Belgien (31,1 % mengen- und 34,1 % wertmässig) erreicht.
Ausserhalb der EU konnte die Branche in Australien, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Saudi-
Arabien, in Kuwait sowie in China beeindruckende Mehrverkäufe realisieren.
Im Jahr 2010 wollen die Schweizer Schokoladehersteller auf den Exportmärkten wieder ihr Vorjahresergebnis
erreichen und das auf dem Inlandmarkt verlorene Terrain zurückgewinnen. Mit Liebe zum Metier
entwickelte Produkte von hoher und konstanter Qualität sind weiterhin die entscheidenden Voraussetzungen
dafür.
Eckdaten der Schweizer Schokoladeindustrie 2009
Anzahl Unternehmungen: 18
Anzahl Mitarbeitende: 4'316
- davon Frauen 1'974
- davon Männer 2'342
Verkäufe in Tonnen: 174'109
- davon Inland 68'375
- davon Ausland 105'734
Verkäufe in Mio. Franken: 1'702
- davon Inland 870
- davon Export 832
Wichtigste Exportmärkte:(Anteil am Exportumsatz)
Deutschland 13,8 %
Vereinigtes Königreich 12,8 %
Frankreich 10,8 %
USA 7,0 %
Bedeutung Produktkategorien:(Anteil an den Verkaufsmengen)
- Tafeln 49,1 %
- Schokoladekonfiserie 21,7 %
- Halbfabrikate (inkl. Pulver) 19,6 %
- Kleinformate 4,9 %
- Übriges (Festartikel usw.) 4,7 %
(Text: Mitteilung Chocosuisse)
(gb)
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