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Nachrichten

6.7.2010

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KURZNEWS 6. Juli 2010

Coop errhöht Milchproduktepreise / Abbau des Butterbergs / Bald Bündner Nüsse in Bündner Nusstorten? / Acrylamid bei Kartoffelchips, löslichem Kaffee und Kaffeeersatz angestiegen


Coop hebt Preise für 150 Milchprodukte an

05.07.2010 - (lid) – Coop unterstützt die Richtpreiserhöhung für Milch. Diese Einstandspreiserhöhung wirkt sich teilweise auf die Preise für Milchprodukte aus. Die Branchenorganisation Milch (BOM) hatte per 1. Juli den Milchpreis um drei Rappen pro Liter angehoben. Als Mitglied der BOM unterstütze Coop die Erhöhung zu Gunsten der Produzenten, schreibt der Detaillist in einer Medienmitteilung vom 5.Juli. Dies wirkt sich auch auf die Verkaufspreise aus. Von über 1'500 Produkten sind jedoch nur rund 150 von leichten Erhöhungen betroffen. Die Preise würden nur um genau so viel erhöht, wie Coop den Milchproduzenten mehr bezahle, heisst es weiter.

Coop hält die Preiserhöhung zu Gunsten der Produzenten aufgrund der leicht verbesserten Marktsituation für vertretbar, fordert jedoch, dass die beschlossenen Massnahmen zum Abbau des Butterberges von allen Betroffenen rasch vorangetrieben werden.



Mehlzoll-Senkung torpediert Richtpreis für Knospe- Brotgetreide

(Biosuisse 2. Juli 2010) - Ende Mai gab Bio Suisse bekannt, dass die bisherigen Produzentenrichtpreise für Knospe-Brotgetreide auch für die Ernte 2010 unverändert gültig bleiben. Dies, sofern bis zum 30. Juni 2010 die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht angepasst würden. Nun hat das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) kurzfristig am 29. Juni – also nur zwei Tage vor Inkrafttreten der neuen Richtpreise – den Zoll auf Mehleinfuhren gesenkt. Da dies eine Veränderung der rechtlichen Rahmenbedingungen bedeutet, stehen die Richtpreise für Knospe- Brotgetreide erneut zur Diskussion. Nächsten Dienstag werden sich deshalb Vertreter der Fachkommission Ackerkulturen von Bio Suisse mit Vertretern der Verarbeiter treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Ein entsprechendes Treffen im konventionellen Sektor blieb am 1. Juli 2010 ergebnislos. Die Branche konnte sich nicht auf einen Richtpreis für konventionelles Brotgetreide einigen. Zu erwarten ist, dass nun die heimischen Verarbeiter die Mehlzollsenkung als Anlass nehmen werden, um Druck auf die Getreidepreise auszuüben.

Bio Suisse betont, dass der Mehlzoll in erster Linie ein Schutz für die heimische Verarbeitungsindustrie ist und bei Knospe-Brotgetreide keinen direkten Einfluss auf den Preis des inländischen Bio-Getreides haben darf: Gemäss der Import-Politik der Bio Suisse wird auch künftig kein Knospe-Mehl in die Schweiz importiert, und - im Gegensatz zum Mehlzoll - bleibt der Getreidezoll unverändert. Zudem weist Bio Suisse darauf hin, dass die Knospe-Bauern mit unverändert hohen Produktionskosten für einen unverändert hohen Mehrwert des Schweizer Knospe-Getreides sorgen – Getreide, das notabene in der Schweiz weiterhin sehr gesucht ist.

Bio Suisse bedauert die Senkung des Mehlzolls und bemängelt, dass damit der Bund die Branche insgesamt schwächt. Die Vereinigung Schweizer Biolandbau-Organisationen sieht der zunehmenden Marktkonzentration bei den nachgelagerten Stufen mit Besorgnis entgegen. Zudem fordert sie vom BLW künftig eine frühere Kommunikation solcher marktrelevanter Entscheide.



Situation Milchmarkt: Abbau des Butterbergs

Die Branchenorganisation Milch (BO Milch) hat an ihren Sitzungen vom 6. Mai und 18. Juni 2010 wichtige Beschlüsse im Bereich Butterentlastung, Richtpreis und "Schoggi-Gesetz"-Intervention getroffen. Aktuell sind die Milcheinlieferungen saisonal zurückgegangen und die Mengensituation hat sich dadurch etwas entschärft. Dies darf aber nicht über das grundlegende Problem hinwegtäuschen, dass die bestehenden Altlasten noch nicht vollständig abgebaut sind. Dennoch hat die BO Milch an zwei Sitzungen im Mai und Juni wichtige Beschlüsse gefasst, um die Situation zu bereinigen. Die definitiven und vor allem in der Praxis auch umsetzbaren Massnahmen zur künftigen Ausregulierung des Milchmarktes sollen an einem zweitägigen Seminar anfangs September gemeinsam erarbeitet werden.

Aufgrund der bereits im letzten fial-Letter dargestellten schwierigen Umsetzung der bisherigen Mengenkürzungsbeschlüsse durch die BO Milch hatte der Vorstand am 6. Mai 2010 entschieden, den Markt direkt über den Export von 3'000 Tonnen Butter zu entlasten. Die Mittel von total 15 Mio. Franken, die hierzu notwendig sind, wurden gleichmässig und nach dem Verursacherprinzip auf die Milchproduzenten und die Verarbeiter aufgeteilt. Auch die Produzenten der gewerblichen Milchverarbeitung leisten für die silofreie Milch pauschal einen Beitrag von 4 Mio. Franken.

Die vereinbarte verursachergerechte Aufschlüsselung der verbleibenden 11 Mio. Franken auf die "Mehrmengen" resp. die alten Basismengen bot noch einige Probleme, konnte mittlerweile aber bereinigt werden. Die Rechnungen für diese Massnahme wurden verschickt und erste Zahlungen sind eingegangen.

Aufgrund des gestiegenen Molkereimilchpreisindexes sowie im Hinblick auf die gefundene Lösung zur Regelung der Altlasten im Butterbereich hat die BO Milch an der Vorstandssitzung vom 18. Juni 2010 entschieden, den Richtpreis für Industriemilch um 3 Rp. anzuheben. Der neue Richtpreis liegt somit bei 65 Rp. pro kg Milch für das sogenannte A-Milch-Segment. Klar festgehalten wurde im Entscheid der BO Milch, dass aufgrund der besonderen Situation beim Käse (offene Grenzen, Eurokurs etc.) keine Preiserhöhungen möglich sind. Dasselbe wurde für den Industriesektor festgehalten. Preiserhöhungen lassen sich im Bereich der Frischprodukte realisieren, welche im Detailhandelskanal abgesetzt werden. (fial 1.7.2010)



Bald Bündner Nüsse in Bündner Nusstorten?

Alpinavera 30.6.2010 - Die Nüsse in den Bündner Nusstorten stammen heute grösstenteils aus den USA, Frankreich und Bulgarien. Trotzdem stammen meist mehr als 80% der Zutaten aus der Schweiz, was der Swissness-Vorlage entspricht. Andererseits ist gerade die namensgebende Zutat in der Nusstorte nicht aus der Schweiz und schon gar nicht aus Graubünden. alpinavera empfindet diese Situation als unbefriedigend. So hat sich alpinavera entschlossen anhand einer Machbarkeitsstudie zu prüfen, ob es möglich ist, den Wallnussanbau in Graubünden rentabel zu betreiben.

Mit der Organisation regioViamala, deren Region sich gut für den Wallnussanbau eignet, hat alpinavera einen Partner für das Projekt gefunden. Zusammen reichten Sie 2009 den Antrag für eine Machbarkeitsstudie beim Amt für Wirtschaft und Tourismus ein, das kurz darauf einen Beitrag im Rahmen der neuen Regionalpolitik sprach. Zur Umsetzung der Studie wurden Rolf Hug vom LBBZ Plantahof und Ueli Heinrich von Bio-Grischun beigezogen. Im Juni 2009 fiel der Startschuss des Projekts, dessen Leitung bei alpinavera lag. Basis der Studie waren eine schriftliche Erhebung bei Bündner Landwirten und bei den Verarbeitern, sprich den Bäckern, sowie Forschungsergebnisse bisheriger Arbeiten und Betriebsbesichtigungen in der Schweiz und in Frankreich.

Die Studie hat gezeigt, dass es möglich ist, den Walnussanbau und die Verarbeitung der Walnüsse rentabel zu betreiben. Voraussetzungen sind, dass die Anbaufläche mindestens 20 Hektar beträgt, mindestens 55 Tonnen Nüsse verarbeitet werden können und die Investitionen mit einem hohen Anteil an Subventionen unterstützt werden. Der Preis für Bündner Nussbruch (geschälte Nüsse) würde bei kostendeckender Verarbeitung bei ca. Fr. 30 liegen. Dies würde bspw. den Verkaufspreis einer Nusstorte um ca. 14% erhöhen, was als für den Markt tragbar erachtet wird, zumal das zusätzliche Verkaufsargument der

Regionalität herangezogen werden kann. Die Umfrage bei den Landwirten hat ergeben, dass es in Graubünden ca. 15 Betriebe gibt, die an einer Nussanlage interessiert sind. Die Bewirtschaftung von 20 ha Anbaufläche für diese Anzahl Betriebe ist realistisch. Aus der Umfrage bei den Bäckereien geht hervor, dass sich ca. 80% vorstellen können, bei entsprechendem Angebot Bündner Nüsse für Nusstorten, Birnbrote und Spezialbrote zu verwenden.

In Kürze sollen in einem Workshop die Bauern bestimmt werden, die den Walnussanbau realisieren wollen. Parallel werden für die Verarbeitungsanlage Standorte geprüft, wobei v.a. bestehende Gebäude bei Organisationen oder bei Bauern in Frage kommen, deren Infrastruktur mit genutzt werden kann. Bis zum Frühling 2011 soll ein Businessplan erarbeitet werden, auf dessen Grundlage bis Herbst 2011 geprüft wird, ob die Finanzierung sicher gestellt werden kann.

Wenn diese Phase erfolgreich verläuft, soll ab Herbst 2011 mit der Realisierung des Projektes begonnen werden. Ziel ist, dass ältere Bäume gepflanzt werden können, um die Zeit bis zur ersten Ernte (Alter der Bäume zwischen 8 und 10 Jahren) zu verkürzen. In der Zwischenzeit kann die Verarbeitungsanlage gebaut und in Betrieb genommen werden. Natürlich können in der Anlage auch die Nüsse getrocknet und geknackt werden, die bereits heute für den Eigenbedarf oder die Direktvermarktung geerntet werden.



Acrylamid bei Kartoffelchips, löslichem Kaffee und Kaffeeersatz angestiegen

Die EFSA hat einen zusammenfassenden Bericht über Acrylamidmengen veröffentlicht, die im Jahr 2008 in Proben unterschiedlicher Lebensmittel gefunden wurden. Der Bericht basiert auf 3 400 Ergebnissen, die von 22 Mitgliedstaaten der Europäischen Union und von Norwegen zur Verfügung gestellt wurden. Die höchsten durchschnittlichen Acrylamidmengen wurden in der Lebensmittelgruppe „Kaffeeersatz“ gemeldet, zu denen kaffeeähnliche Getränke auf der Basis von Getreide, wie Gerste oder Zichorie, gehören. Es wurden bei 22 Lebensmittelgruppen Proben entnommen, und die geringsten Durchschnittsmengen fanden sich bei nicht näher spezifizierten Brotprodukten.

Insgesamt schienen die für das Jahr 2008 gemeldeten Acrylamidmengen unter denen des Vorjahres zu liegen. Dies traf jedoch nicht auf alle Lebensmittelgruppen zu, und einige wiesen im Jahr 2008 höhere Acrylamidwerte auf, wie z. B. Kartoffelchips, löslicher Kaffee und Kaffeeersatz. Der allgemeine Trend wird sich im Laufe der nächsten Jahre genauer abzeichnen, sobald neue Ergebnisse vorliegen.

Acrylamid ist ein Stoff, der in bestimmten Lebensmitteln, typischerweise stärkehaltigen Produkten, bei Garprozessen mit hohen Temperaturen wie Braten, Backen und Rösten entstehen kann. In einer Stellungnahme der EFSA aus dem Jahr 2005 wird bestätigt, dass Acrylamid sowohl krebserregend als auch genotoxisch ist (d. h., es kann das Genmaterial von Zellen schädigen).

Dies ist der zweite von drei Berichten der EFSA (für die Jahre 2007, 2008 und 2009), der der Europäischen Kommission und den EU-Mitgliedstaaten dabei helfen soll, festzustellen, ob freiwillige Massnahmen der Lebensmittelindustrie zur Reduzierung von Acrylamid in Lebensmitteln erfolgreich waren oder nicht.

Im kommenden Jahr wird die EFSA unter Berücksichtigung der Daten aus den Jahren 2007 bis 2009 eine Expositionsabschätzung durchführen, um festzustellen, wie sich Änderungen der Acrylamidmengen in verschiedenen Lebensmitteln auf die insgesamt von den Verbrauchern aufgenommene Menge von Acrylamid auswirken.

Acrylamid ist ein Stoff, der in Lebensmitteln, vor allem in stärkehaltigen Produkten wie Kartoffelchips, Pommes Frites, Brot und Knäckebrot, bei Garprozessen wie Braten, Backen und Rösten bei Temperaturen ab 120 °C entstehen kann. Acrylamid ist ein bekanntes Karzinogen bei Versuchstieren, weshalb Anstrengungen unternommen werden sollten, um die Exposition aus allen Quellen einschliesslich der Nahrung auf ein Mindestmass zu reduzieren.

Eine erhebliche Anzahl internationaler Forschungsvorhaben ist durchgeführt worden, um die Acrylamidproblematik besser zu verstehen und den Fragen nachzugehen, wie es in Lebensmitteln entsteht, welche Risiken für die Verbraucher bestehen und wie die Belastung gesenkt werden kann. Die Europäische Kommission hat entsprechende Forschungsvorhaben finanziert, und der ehemalige Wissenschaftliche Ausschuss für Lebensmittel (SCF) der EU gab im Jahr 2002 ein Gutachten zu Acrylamid ab, kurz nachdem die erste Studie über Acrylamid in Lebensmitteln veröffentlicht worden war.

Seit der Entdeckung von Acrylamid in Lebensmitteln im Jahr 2002 hat die Industrie nach Wegen gesucht, um die Entstehung von Acrylamid in Lebensmitteln zu reduzieren. Da Acrylamid durch gängige Garverfahren in Lebensmitteln gebildet wird, sind die Menschen wahrscheinlich bereits seit längerer Zeit Acrylamid in der Nahrung ausgesetzt. Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung sowie das Vermeiden des Übergarens von Lebensmitteln tragen dazu bei, die Aufnahmemengen von Acrylamid zu verringern.

Im Mai 2009 hat das für Datenerhebung und Expositionsabschätzung zuständige „DATEX“-Referat der EFSA auf der Grundlage von Daten aus den Mitgliedstaaten einen Bericht über Acrylamidmengen in verschiedenen Lebensmitteln erstellt und veröffentlicht. Dabei handelte es sich um den ersten von drei Berichten, welche die Jahre 2007, 2008 und 2009 zum Gegenstand haben.

Das DATEX-Referat ist zu der Schlussfolgerung gelangt, dass von einem Trend zu niedrigeren Acrylamidgehalten ausgegangen werden kann, obwohl dies nicht für alle Gruppen der untersuchten Lebensmittel beobachtet wurde. Darüber hinaus war es noch zu früh, um die Wirksamkeit des Vorgehens durch die Anwendung der sogenannten „Acrylamid-Toolbox“ zu bewerten; dieses Instrumentarium war von Seiten der Lebensmittelindustrie zur Verringerung der Exposition gegenüber Acrylamid entwickelt worden. Die Veröffentlichung der zwei anderen Berichte steht für die Jahre 2010 bzw. 2011 an.

Im Jahr 2005 hatte das EFSA-Gremium für Kontaminanten in der Lebensmittelkette (CONTAM-Gremium) einen Bericht des Gemeinsamen FAO-/WHO-Sachverständigenausschusses für Lebensmittelzusatzstoffe (Joint FAO/WHO Expert Committee on Food Additives — JECFA) geprüft. In der damaligen Stellungnahme pflichtete das CONTAM-Gremium den Schlussfolgerungen des JECFA bei, wonach Acrylamid ein Gesundheitsrisiko für den Menschen darstellt, weshalb Massnahmen getroffen werden sollten, um die Exposition zu verringern. Die EFSA verfolgt die Entwicklungen in der wissenschaftlichen Forschung weiterhin und trägt aktiv zu einem besseren Verständnis der Problematik von Acrylamid in Lebensmitteln bei. Die EFSA erstellt in Zusammenarbeit mit nationalen Behörden für Lebensmittelsicherheit in den Mitgliedstaaten eine europaweite Datenbank über die Acrylamidbelastung einer Reihe von Lebensmitteln.

Im Jahr 2002 stellten schwedische Forscher erstmals fest, dass in Produkten aus Kartoffeln und Getreide durch gängige Garmethoden wie Backen, Braten und Rösten bei hohen Temperaturen (über 120 °C) Acrylamid entstehen kann. Bis dahin war Acrylamid nur als hochreaktive Industriechemikalie bekannt, die beispielsweise in niedrigen Konzentrationen im Tabakrauch vorkommt. Zu jener Zeit war die Neurotoxizität von Acrylamid beim Menschen aufgrund von Fällen hoher berufs- und unfallbedingter Exposition beim Einsatz von Acrylamid in industriellen Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen und anderen Materialien bekannt. Studien an Tieren hatten gezeigt, dass Acrylamid Krebs auslöst und auch die Fortpflanzung beeinträchtigt.

Im Februar 2005 führte der Gemeinsame FAO-/WHO-Sachverständigenausschusses für Lebensmittelzusatzstoffe — JECFA — eine Sicherheitsbewertung von Acrylamid in Lebensmitteln durch und kam zu dem Ergebnis, dass die Thematik ein Gesundheitsrisiko für den Menschen beinhaltet. Diese Schlussfolgerung stimmte mit einem vom Wissenschaftlichen Ausschuss für Lebensmittel (SCF) im Jahr 2002 veröffentlichten Gutachten überein.

Aufgrund nach wie vor bestehender Unklarheiten war der JECFA der Ansicht, dass die Sicherheit von Acrylamid unter Berücksichtigung weiterer Forschungsergebnisse erneut beurteilt werden sollte und Anstrengungen unternommen werden sollten, um die Acrylamidbelastung von Lebensmitteln zu verringern. Im April 2005 schloss sich das CONTAM-Gremium der EFSA in einer Stellungnahme den wichtigsten Schlussfolgerungen und Empfehlungen des JECFA an.

Expositionsdaten, die erforderlich sind, um den Zusammenhang zwischen Acrylamid und Krebs zu beurteilen, bestanden anfänglich nur in sehr begrenztem Umfang. Ab dem Jahr 2002 erhob die Europäische Kommission Daten über die Acrylamidbelastung von Lebensmitteln. Im Jahr 2006 übernahm die EFSA diese Aufgabe in Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten.

Ein breites Spektrum von Akteuren einschliesslich der nationalen Behörden für Lebensmittelsicherheit in den EU-Mitgliedstaaten, Hochschulwissenschaft und Lebensmittelhersteller wirken darauf hin, die Acrylamidproblematik besser zu verstehen und die Belastung von Lebensmitteln zu verringern. Zahlreiche Länder tragen weiterhin zu den zunehmenden Forschungsaktivitäten bei und erweitern das verfügbare Datenmaterial. Tagungen zu diesem Thema wurden im Jahr 2003 von der EFSA und im Jahr 2006 von der Europäischen Kommission gemeinsam mit dem Verband der europäischen Lebensmittel- und Getränkeindustrie (CIAA) veranstaltet. Lebensmittelhersteller haben Rezepte und Verfahren geändert, um die Acrylamidbelastung von Lebensmitteln wie z. B. Pommes Frites, Snacks und Chips zu senken.

Der CIAA veröffentlichte eine sogenannte „Acrylamide Toolbox“ (Acrylamid-Instrumentarium), die sich auf den aktuellen Wissensstand in der Lebensmittelindustrie stützt und regelmässig aktualisiert wird. Die Europäische Kommission hat eine Reihe von Forschungsvorhaben, unter anderem das HEATOX-Projekt zur Erforschung von durch Hitze erzeugten Lebensmittelgiften, insbesondere Acrylamid, mit Schwerpunkt auf der Erkennung, Charakterisierung und Minimierung von Risiken finanziert. Im Frühjahr 2008 führte die EFSA eine wissenschaftliche Fachtagung unter Teilnahme aller interessierter Kreise — einschliesslich des JECFA und von Mitgliedern des HEATOX-Projekts — durch, um den weiteren Beitrag der EFSA zur wissenschaftlichen Beratung über Acrylamid und seine gesundheitliche Bedeutung zu erörtern.

Die EFSA wird die Entwicklungen in der wissenschaftlichen Forschung weiter verfolgen. Es bestehen nach wie vor Unklarheiten in Bezug auf den Zusammenhang zwischen Acrylamid und dem Krebsrisiko bei Menschen: einige Forschungsergebnisse deuten auf einen Zusammenhang zwischen der Belastung von Menschen und Krebs hin, während andere wiederum eine solche Schlussfolgerung nicht untermauern. (Europaticker 6.5.2010)



EXKUSIONSTIPP: Passmärkte 2010: alpine Spezialitäten entdecken

Alpinavera 1.7.2010 - Die Passmärkte 2008 und 2009 auf dem Oberalp-, dem Lukmanier- und dem Klausenpass stiessen bei den Marktfahrern und den Besuchern grösstenteils auf ein sehr positives Echo. Die grosse Vielfalt an alpinen Spezialitäten sowie handwerklichen Produkten in Kombination mit dem einmaligen Bergpanorama der Passhöhen kommt bei Gästen und Einheimischen sehr gut an. Auch diesen Sommer präsentieren zahlreiche Marktfahrer auf vier Passmärkten ihre an Alp- und Bergspezialitäten.

Auf den drei Passmärkten Oberalp, Lukmanier und Klausen erzielten die bäuerlichen und handwerklichen Produzenten 2009 mit rund 90 Marktständen einen Umsatz von knapp 80'000 CHF. Mit diesem Resultat war alpinavera und die Marktteilnehmer sehr zufrieden. Dieses Geld floss direkt in die Landwirtschaft der Bergregionen, womit die Passmärkte eine attraktive Absatzplattform für einheimische Produkte darstellen. Im August 2010 kommt ein weiterer Passamarkt auf dem Gotthard hinzu.

Bereits über 120 Anmeldungen bäuerlicher und handwerklicher Produzenten aus den Kantonen Graubünden, Uri, Glarus und Tessin sind für die vier Passmärkte eingetroffen, womit alle Passmärkte vollständig besetzt sind (ca. 30 Teilnehmende pro Passmarkt). Für die Produzenten stellen die Passmärkte eine Möglichkeit dar, ihre hochwertigen Produkte einer breiten Kundschaft zugänglich zu machen. Mit den Passmärkten fördert alpinavera den direkten Absatz regionaler Produkte aus dem Berggebiet. Mittlerweile haben sich die Passmärkte als Regionalmärkte etabliert und als Ausflugsziel für Gäste und Einheimische positioniert. Zudem unterstützen die Passmärkte die interkantonale Zusammenarbeit landwirtschaftlicher Akteure der Kantone Glarus, Uri, Graubünden und Tessin.

Am 28. August 2010 wird der erste Passmarkt auf dem Gotthard durchgeführt. Initiator für diesen Passmarkt war der Regionalstellenleiter Uri von alpinavera. Die Idee stiess bei den Urner Partnern, den Gastronomieunternehmen auf dem Gotthard und bei den Tessiner Produzenten, mit denen alpinavera in Kontakt ist, auf positives Echo. alpinavera und der Kanton Tessin können damit die Zusammenarbeit, die mit dem Gotthard-Treck im Jahr 2009 begonnen hat, dieses Jahr zu Gunsten der Produzenten von regionalen, alpinen Spezialitäten fortführen.

Fünfzig Millionen Menschen leben im Umfeld des Rheins. Diesen Menschen will die Ferienregion Disentis Sedrun die Herzen mit der Sehnsucht füllen, einmal im Leben den Ursprung ihres Flusses zu besuchen. Mit der offiziellen Eröffnung des „Infocenters Rheinquelle“, im Rahmen des Passmarkts am Oberalppass, realisieret Sedrun Disentis Tourismus die erste Etappe seiner Vision „Rheinquelle“. Die Ferienregion begeistert am 4. Juli 2010 die Besucher des Markts mit spannenden Eröffnungshighlights.

Daten der Passmärkte 2010
• Oberalppass: Sonntag, 04. Juli 2010, 10.00-16.00 Uhr
(findet definitiv an diesem Datum statt)
• Lukmanierpass: Sonntag, 18. Juli 2010, 10.00-16.00 Uhr
Verschiebedatum: 25. Juli 2010
• Klausenpass: Sonntag, 08. August 2010, 10.00-16.00 Uhr
Verschiebedatum: 15. August und 22. August 2010
• Gotthard: Samstag, 28. August 2010, 10.00-16.00 Uhr
Verschiebedatum: 4. September 2010
www.alpinavera.ch (gb)


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9.2.2016
Wenn das Essen die Gene verändert
Mütter beeinflussen mit ihrer Ernährung den Fett- und Zuckerstoffwechsel der Nachkommen durch epigenetische Veränderungen.
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8.2.2016
KURZNEWS 8. Februar 2016
Olivenöl-Preise um 20 Prozent gestiegen / Desinfektionsmittelrückstände in Lebensmitteln nachgewiesen / 23 Mio. Europäer pro Jahr erleiden Lebensmittel-Infektionen
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4.2.2016
KURZNEWS 4. Februar 2016
Micarna-Gruppe übernimmt Gabriel Fleury SA / Tête de Moine erhält eigenes Fest / Weichmacher fördern Übergewicht
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2.2.2016
KURZNEWS 2. Februar 2016
Lidl steigert Export von Schweizer Lebensmitteln / Täuschungen mit geschützten Bezeichnungen GUB / GGA / Zu viel Milch produziert / Warum schützt Rohmilch vor Allergien und Asthma?
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1.2.2016
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Der geringe Käseexportzuwachs von +0.3% im 2015 wurde dank einer Exportsteigerung ausserhalb der EU erzielt. Mengenmässig wurde 1.5% weniger in die EU exportiert.
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