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Nachrichten

7.12.2010

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Erforscht: Abmagerungsdiät ohne Jojo-Effekt

Eiweissreiche Kost mit einem niedrigen Glykämischen Index, d.h. zum Bsp Vollkorn- statt helles Brot wirkt dem Jojo-Effekt entgegen, der mehr Übergewicht als bei Diätbeginn bewirkt.



Ein Vollkorn-Sandwich mit Bündnerfleisch oder fettarmem Rauchfisch und Magerquark sowie magerer Kochschinken mit Linsen sind Beispiele für eine zum dauerhaft abnehmen geeignete Diät. Die Ergebnisse einer grossen europäischen Ernährungsstudie weisen nun darauf hin, dass eine proteinreiche Ernährung mit magerem Fleisch, fettarmen Milchprodukten sowie Hülsenfrüchten und wenig raffinierten Stärkeprodukten wie beispielsweise Weissbrot dem Jojo-Effekt entgegen wirkt.

Vielen Erwachsenen und auch Kindern fällt es heute schwer, ihr Gewicht im Normalbereich zu halten und somit eine übermässige Gewichtszunahme zu verhindern. Besonders nach Gewichtsreduktionsdiäten nehmen die meisten schnell wieder zu und bringen dann sogar mehr Pfunde auf die Waage als vorher. Dieser Effekt ist auch als Jojo-Effekt bekannt.

Im Rahmen der Diogenes-Studie haben Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke DIfE unter der Leitung des Ernährungsmediziners Andreas F. H. Pfeiffer untersucht, welche Ernährungsfaktoren für eine Gewichtszunahme eine Rolle spielen. Ziel der Studie ist es, bestmögliche Ernährungsempfehlungen von ihren Ergebnissen abzuleiten.

Insgesamt nahmen 772 europäische Familien mit 938 übergewichtigen Erwachsenen und 827 Kindern teil. Zu Beginn der Diogenes-Studie mussten die übergewichtigen, erwachsenen Studienteilnehmer mit Hilfe einer achtwöchigen Reduktionsdiät (800 kcal/Tag) zunächst abnehmen. Von den 938 Studienteilnehmern beendeten 773 diese Gewichtsreduktionsphase.

Durchschnittlich verloren die Teilnehmer dabei etwa 11 Kilogramm Körpergewicht. Im folgenden Interventionsteil der Studie musste dann die gesamte Familie eine von fünf vorgegebenen Diäten für einen Zeitraum von sechs Monaten einhalten, die per Zufallsprinzip ausgewählt wurde. Zur Auswahl standen:
1. eine Kost mit erhöhtem Eiweissanteil (25 Prozent Eiweissanteil) und niedrigem Glykämischen Index,
2. eine Kost mit erhöhtem Eiweissanteil und hohem Glykämischen Index,
3. eine Kost mit normalem Eiweissanteil (13 Prozent Eiweissanteil) und niedrigem Glykämischen Index,
4. eine Kost mit normalem Eiweissanteil und hohem Glykämischen Index.

Bei der fünften Diät handelte es sich um eine „Kontroll-Diät“, die sich an den bestehenden Ernährungsempfehlungen orientierte.

Während der Studie unterstützten und berieten Ernährungswissenschaftler die Familien. Zudem sammelten die Forscher Blut- und Urinproben der Studienteilnehmer.

Von den ursprünglich 773 Teilnehmern beendeten 558 Teilnehmer die sechsmonatige Diätphase. Dies entspricht einer Erfolgsrate von ca. 72 Prozent. In den Gruppen, welche die proteinreichen und niedrig-glykämischen Kostformen verfolgten, gab es weniger Studienaussteiger als in den Gruppen, deren Diäten einen dreizehnprozentigen Proteinanteil und einen hohen Glykämischen Index aufwies.

Nach der Gewichtsreduktionsphase stieg innerhalb der nächsten sechs Monate das durchschnittliche Körpergewicht nur in der Gruppe signifikant wieder an, die eine Ernährungsform mit einem hohen Glykämischen Index und mit einem niedrigen Proteinanteil verfolgte. Das Gewicht erhöhte sich hier durchschnittlich um 1,67 Kilogramm.

Am günstigsten war die Kombination von niedrigem Glykämischen Index und hohem Proteinanteil. In dieser Gruppe war auch noch nach sechs Monaten kein Jojo-Effekt zu beobachten.

„Die Diogenes-Studie zeigt, dass die gegenwärtigen Ernährungsempfehlungen nicht ideal sind, um einer erneuten Gewichtszunahme übergewichtiger Personen vorzubeugen“, sagt Andreas Pfeiffer, Leiter der Abteilung Klinische Ernährung am DIfE.

„Eine Kostform mit einem etwas höheren Proteinanteil als der, der derzeit empfohlen wird, und einem niedrigen Glykämischen Index, erleichtert es übergewichtigen Personen nach einer Reduktionsdiät, ihr vermindertes Körpergewicht längerfristig beizubehalten. Zudem scheint es den Studienteilnehmern leichter zu fallen, ihre Ernährungsweise dauerhaft auf eine solche Kostform umzustellen“, erklärt Pfeiffer.

An der von der EU mit 14,5 Millionen Euro geförderten Diogenes-(Diet, Obesity, and Genes)-Studie sind acht europäische Forschungszentren beteiligt. Zu diesen zählt auch das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE). Die gesamte Diogenes-Studie wird von Wim H.M. Saris vom Maastricht University Medical Centre in den Niederlanden koordiniert. Arne Astrup von der Faculty of Life Sciences der Universität Koppenhagen in Dänemark koordiniert den Ernährungsstudienteil. Die Wissenschaftler publizierten ihre Daten in der renomierten Fachzeitschrift The New England Journal of Medicine (Larsen et al., 2010).

Hintergrundinformationen:

Der Glykämische Index ist ein Mass für die Blutzuckererhöhung, die durch kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel ausgelöst wird. Je höher er ist, desto grösser ist die Insulinausschüttung und desto stärker wird die Fettverbrennung gebremst. Lebensmittel mit einem niedrigen Glykämischen Index lassen den Blutzucker langsamer und auf einen niedrigeren Wert ansteigen als kohlenhydrathaltige Lebensmittel mit einem hohen Glykämischen Index.

Steigt der Blutzucker zu schnell an, sind unerwünschte Wirkungen die Folge, die sowohl den Stoffwechsel als auch die geistige Leistungsfähigkeit beeinflussen. Vollkornprodukte haben einen niedrigeren Glykämischen Index als beispielsweise Weissmehlprodukte. Daher sollten man möglichst Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Vollkornhaferflocken und Vollkornzerealien bevorzugen.

Lebensmittel wie mageres Fleisch, Geflügel, Fisch, Eier und fettarme Milchprodukte sind genau wie Hülsenfrüchte, Nüsse und Mandeln sehr eiweissreich. Proteine sättigen besser als Kohlenhydrate und Fett.

Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlene Proteinzufuhr liegt für Erwachsene bei 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Wird eine Energiezufuhr entsprechend der Richtwerte für Personen mit überwiegend sitzender Tätigkeit zugrunde gelegt, liegt der Anteil des Proteins an der Energiezufuhr bei Erwachsenen bei 9-11 Prozent, wobei eine Zufuhr von rund 15 Prozent der Energiezufuhr leichter zu realisieren und akzeptabel ist.

Für schädigende Wirkungen einer Proteinzufuhr über die empfohlene Menge hinaus liegen derzeit keine direkten experimentellen Nachweise vor. Es werden jedoch einige ernährungsphysiologisch ungünstige Effekte in Bezug auf eine zunehmende Proteinzufuhr diskutiert (Quelle DGE).

Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es erforscht die Ursachen ernährungsbedingter Erkrankungen, um neue Strategien für Prävention, Therapie und Ernährungsempfehlungen zu entwickeln. Forschungsschwerpunkte sind dabei Adipositas (Fettsucht), Diabetes und Krebs.

Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören zurzeit 86 Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung sowie vier assoziierte Mitglieder. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute arbeiten strategisch und themenorientiert an Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung.

Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen etwa 16.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon sind ca. 7.100 Wissenschaftler, davon wiederum 2.800 Nachwuchswissenschaftler. Näheres unter www.leibniz-gemeinschaft.de.

Quellen: DIfE / 1. “Diets with High or Low Protein Content and Glycemic Index for Weight-Loss Maintenance”. Thomas Meinert Larsen, PhD, Stine-Mathilde Dalskov, MSc, Marleen van Baak, PhD, Susan Ann Jebb, PhD, Angeliki Papadaki, PhD, Andreas F.H. Pfeiffer, MD, J. Alfredo Martinez, PhD, Teodora Handjieva-Darlenska, MD, PhD, Marie Kunešová, MD, PhD, Mats Pihlsgård, PhD, Steen Stender, MD, PhD, Claus Holst, PhD, Wim H.M. Saris, MD, PhD, and Arne Astrup, MD, DrMedSc, for the Diet, Obesity, and Genes (Diogenes) Project; New England Journal of Medicine, published online 25 Nov. 2010. (gb)


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