Das Jahr 2010 stand für die Schweizer Schokoladeindustrie im Zeichen der Erholung. Nach dem
Rückgang im Jahr 2009 konnten die Schweizer Schokoladehersteller im letzten Jahr sowohl mengen-
wie auch wertmässig wieder moderat zulegen.
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Zum positiven Ergebnis haben die Inlandverkäufe etwas stärker als das Exportgeschäft beigetragen. Dazu gehören aber auch Verkäufe an Touristen wie im Bild bei der zu Läderach gehörenden Merkur-Kette.
Die 18 Schweizer Schokoladehersteller schreiben im Jahr 2010 nach den Einbussen des Jahres 2009
wieder positive Zahlen. Im Vorjahresvergleich stiegen die abgesetzten Mengen um 1,3 % auf 176'424 Tonnen
und der Branchenumsatz um 2,4 % auf 1'743 Mio. Franken. Die leicht überproportionale Umsatzsteigerung
dürfte teilweise auf Preisanpassungen zurückzuführen sein, die sich aufgrund stark gestiegener
Kosten für Rohstoffe aufdrängten. Die Gesamtproduktion wurde zu 60,4 % (Vorjahr: 60,7 %) im Ausland
abgesetzt.
Die insgesamt positive Konsumentenstimmung hat sich im Jahr 2010 in der Schweiz günstig auf die Nachfrage
nach Schokoladeprodukten ausgewirkt. Zum Mehrabsatz dürften auch der überwiegend regnerische
Frühsommer sowie der wechselhafte Spätsommer und Herbst beigetragen haben. Ferner haben sich auch
die gegenüber Vorjahr gesteigerten Tourismusfrequenzen positiv auf die Verkäufe ausgewirkt. Die Inlandverkäufe
der Schweizer Herstellerfirmen beliefen sich auf 69'829 Tonnen, was 2,1 % über Vorjahr liegt. Die
grössten Zuwachsraten konnten mit Branches und Prügeli (19,9 %) sowie mit assortierten Pralinés
(10,1 %) erzielt werden.
Der Inlandumsatz stieg um 3,3 % auf 898 Mio. Franken. Der Anteil der Importschokoladen
am Inlandkonsum nahm erstmals seit 9 Jahren ab. Er belief sich auf 33,2 % (Vorjahr 33,6 %).
Aus dem Inlandverbrauch an Schokoladewaren von 93'975 Tonnen (inklusiv Importe, ohne Kakao- und
Schokoladepulver) kann ein gegenüber dem Vorjahr um 300 g auf 12,0 kg gesteigerter durchschnittlicher
Pro-Kopf-Konsum abgeleitet werden.
Die Schweizer Schokoladeindustrie konnte ihr Volumen im Exportgeschäft im Jahr 2010 auf verschiedenen
wichtigen Märkten aufgrund einer verbesserten Konsumentenstimmung trotz des anhaltend starken
Schweizer Frankens wieder leicht steigern.
Die Verkäufe ins Ausland erreichten 106'595 Tonnen, was einer
Zunahme von 0,8 % entspricht. Der wertmässige Umsatz stieg dabei mit 1,5 % etwas stärker an und
beläuft sich nun auf 845 Mio. Franken. Das grösste Wachstum bei Fertigprodukten wurde mit Schokolade-
Kleinformaten (15,0 %) sowie mit massiven Tafeln ohne Zusätze (12,8 %) erzielt. An der Spitze der gegen
150 Exportmärkte stand erneut Deutschland (15,8 % Exportanteil) vor dem Vereinigten Königreich
(13,2 %), Frankreich (9,0 %) und Kanada (7,3 %).
Die Verkäufe in Länder der Europäischen Union (EU)
stiegen gegenüber Vorjahr mengen- und wertmässig um 6,2 % bzw. 2,7 % an. Diese Entwicklung ist zur
Hauptsache auf eine Erholung der Nachfrage in Deutschland, dem wichtigsten Exportmarkt, zurückzuführen.
Die nach Deutschland gelieferten Mengen stiegen gegenüber Vorjahr um 23,6 % an und generierten
einen Mehrumsatz von 16,8 %. Bemerkenswerte Zuwachsraten wurden ausserdem mit Lieferungen nach
Italien (25,5 % mengen- und 18,7 % wertmässig) erreicht.
Ausserhalb der EU konnte die Branche in Brasilien,
in Israel, in Kanada sowie in Saudi-Arabien beeindruckende Mehrverkäufe realisieren.
Im Jahr 2011 wollen die Schweizer Schokoladehersteller im Export weiter zulegen und ihren Anteil am auf
hohem Niveau gesättigten Inlandmarkt halten. Mit Liebe zum Metier entwickelte Produkte von hoher und
konstanter Qualität sind weiterhin die entscheidenden Voraussetzungen dafür.
Eckdaten der Schweizer Schokoladeindustrie
Anzahl Unternehmungen: 18
Anzahl Mitarbeitende: 4'241
- davon Frauen 1'916
- davon Männer 2'325
Verkäufe in Tonnen: 176'424
- davon Inland 69'829
- davon Ausland 106'595
Verkäufe in Mio. Franken: 1'743
- davon Inland 898
- davon Export 845
Wichtigste Exportmärkte (Anteil am Exportumsatz)
Deutschland 15,8 %
Vereinigtes Königreich 13,2 %
Frankreich 9,0 %
Kanada 7,3 %
Bedeutung Produktkategorien (Anteil an den Verkaufsmengen)
- Tafeln 50,1 %
- Schokoladekonfiserie 22,0 %
- Halbfabrikate (inkl. Pulver) 18,1 %
- Kleinformate 5,2 %
- Übriges (Festartikel usw.) 4,6 %
(Text: Chocosuisse 8.02.2011)
(gb)
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