Herr und Frau Schweizer haben im vergangenen Jahr für Essen und Trinken ausser Haus über 26 Mia. Schweizer Franken ausgegeben, rund 3,3 Mia. mehr als im Vorjahr.
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Der Stellenwert der
schnellen, preisgünstigen Verpflegung hat insbesondere bei den
jüngsten Gästen weiter zugenommen, während die herkömmliche
Gastronomie insgesamt leichte Umsatzeinbussen verzeichnete.
Die Ausgaben von Herrn und Frau Schweizer für Essen und Trinken
ausser Haus sind im Jahr 2010 weiter gestiegen. Diese Zunahme beruht
auf verschiedenen Faktoren: der Zunahme der Beschäftigung (+0,8% im
Vorjahresvergleich), einer leichten Teuerung (+0,9%) und der Zunahme
der ständigen Wohnbevölkerung (+1%) auf 7,8 Millionen. Sie
widerspiegelt aber auch die gute Konsumentenstimmung, die sich nach
den überwiegend pessimistischen Einschätzungen in den vergangenen
zwei Jahren wieder erholt hat und sich im Jahre 2010 erfreulich
entwickelte.
Wie GastroSuisse-Direktor Dr. Bernhard Kuster ausführte, hat das
Alter einen grossen Einfluss auf die Verpflegungsgewohnheiten. Bei
den jüngsten Gästen stehen jedoch nicht etwa die
Fast-food-Restaurants an erster Stelle, sondern die Betriebs- und die
Gemeinschaftsverpflegung. Das ändert sich mit zunehmendem Alter.
Bereits ab 25 Jahren sind die meisten erwerbstätig, verfügen also
über mehr Geld und kehren am häufigsten in der herkömmlichen
Gastronomie ein. Über die Hälfte des Umsatzes in der Gastronomie wird
in der Mittagszeit, zwischen 11 und 15 Uhr, getätigt, verpflegt sich
doch der Grossteil der berufstätigen Bevölkerung tagsüber ausser
Haus. Umso stossender ist die steuerliche Benachteiligung des
Gastgewerbes gegen-über dem Detailhandel.
Im Vergleich mit dem letzten Jahr zeigt sich, dass die
Infrastruktur im Gastgewerbe namhaft ausgebaut wurde. Die
überwiegende Mehrheit der Beherbergungsbetriebe verfügt heute über
Nichtraucherzimmer und Fernseher im Zimmer. Auch in Internetzugänge
wurde investiert.
In das Wohlbefinden der Gäste haben auch die Restaurationsbetriebe
investiert: So verfügen immer mehr Betriebe über Kinderangebote, eine
Terrasse, einen separaten Saal und sind behindertengerecht ausgebaut.
Besonders interessant zu sehen ist, wie sich die Betriebe auf die
neue Rauchergesetzgebung eingestellt haben. Gesamtschweizerisch sind
4,6 Prozent der Betriebe Raucherlokale. 10,9 Prozent verfügen über
ein bedientes und 5,7 Prozent über ein unbedientes Fumoir.
Das Thema Passivrauchschutz hat das Jahr 2010 geprägt und stellte
vor allem kleine und getränkegeprägte Betriebe vor grosse Probleme.
"Die drohende Veränderung weiterer Rahmenbedingungen für das
Gastgewerbe bereitet uns Sorgen", stellte
GastroSuisse-Zentralpräsident Klaus Künzli fest.
Die Revision des
Alkoholgesetzes und jene des Lebensmittelgesetzes haben beide
gemeinsam, dass sie dem Bürger die Selbstverantwortung immer mehr
absprechen. "Diesem verstärkten Drang zur Bevormundung und damit zur
Regulierung und Normierung dürfen wir nicht Raum geben", so Klaus
Künzli.
Im Zentrum des Kampfs um bessere Rahmenbedingungen für die Branche
und für gleiche Spiesse gegenüber Mitbewerbern steht die erste
eidgenössische Volksinitiative von Gastro-Suisse "Schluss mit der
MwSt-Diskriminierung des Gastgewerbes!". "Bei diesem wichtigen
politischen Geschäft sind die Weichen momentan richtig gestellt",
verkündete GastroSuisse-Vizepräsident Ernst Bachmann.
Die nötigen
Unterschriften für die Volksinitiative wurden in Rekordzeit
gesammelt. Es liegen derzeit knapp 115'000 bescheinigte
Unterschriften vor. Die Chancen stehen gut, dass die steuerliche
Benachteiligung des Gastgewerbes aufgehoben wird. Sowohl das vom
Nationalrat anvisierte Zweisatzmodell als auch der vom Ständerat
favorisierte Einheitssatz würden das Problem lösen.
Des
Schweizers liebstes Gericht bestand 2010 aus Rindfleisch mit Pommes
Frites und Salat, wobei die Romands mehr Fisch konsumierten als die
Deutschschweizer.
Ebenfalls gut unterwegs ist GastroSuisse mit ihrer
Hotelklassifikation. Seit Bekanntgabe des richtungweisenden
Bundesgerichtsurteil im Januar 2011 steht fest: GastroSuisse darf
ebenfalls Sterne verwenden. Das Sterne-Monopol der hotelleriesuisse
ist gefallen. Der Gast profitiert in der Folge von mehr Wettbewerb
und einer deutlich grösseren Angebotstransparenz und Vielfalt.
"Nach
dem Wegfall der mehrjährigen juristischen Blockade haben unsere über
3000 Hotel-Mitglieder nun endlich auch die Möglichkeit, sich
entsprechend im Markt zu präsentieren", stellte Daniel C. Jung,
Leiter Berufsbildung und Dienstleistungen, fest. "Unser Sterne-Logo,
das ganz auf Swissness, Zuverlässigkeit und Qualität setzt, kommt
sehr gut an. Es gibt dem Gast eine wichtige Orientierung; dieser
weiss, was ihn erwartet." Stern ist Stern.
Auch wenn es zwei Anbieter
gibt, die Unterschiede sind nicht relevant. Beide Systeme basieren
auf den gleichen europäischen Standards, den Normen des europäischen
Hotel- und Restaurantverbandes HOTREC.
Das Schweizer Gastgewerbe, Hotellerie und Restauration, ist - mit
234'000 Beschäftigten, 12'000 Auszubildenden und 26'000
gastgewerblichen Unternehmen mit insgesamt 28'000 Arbeitsstätten -
ein sehr bedeutender Wirtschaftszweig und gehört zu den grössten
Arbeitgebern der Schweiz. GastroSuisse ist mit 20'536 Mitgliedern der
grösste nationale Arbeitgeberverband für Hotellerie und Restauration. (Text: Gastrosuisse 19. April 2011)
(gb)
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