foodaktuell.ch
Internetmagazin für die Lebensmittelbranche Freitag, 29. März 2024
Fleisch & Delikatessen
Aktuell: Sensation beim Trockenfleisch-Test
Report:
Frischeverlängerung mit Vakuum oder Schutzgas?


Tipps & Wissen: IFFA 2016: Metzgerei-Trends
Backwaren & Confiserie
Aktuell: Innovationen an der ISM 2016: Rückblick
Report:
Neue Stevia-Generation ohne Bitterkeit


Tipps & Wissen: Undeklarierte Allergene in Broten beanstandet
Gastronomie
Aktuell: Kantonslabor Basel prüft Restaurant-Hygiene
Report:
Metzgereiprodukte in der Patientenernährung?


Tipps & Wissen: Geschmacks-Trends von morgen
Inhalt
Home
Nachrichten
Fleisch & ...
Backwaren & ...
Gastronomie
Über uns, Werbung
Archiv, Suche
Impressum
3.2.2016
Messetipp: IFFA 2016 in Frankfurt

„Fleischindustrie 4.0“ nimmt Fahrt auf
anzeigen...

Partner/Sponsoren

Cash+Carry Angehrn: Frische für Profis an neun Standorten in der Deutschschweiz.
Direkt zur CCA-Website:
www.cca-angehrn.ch


Empfohlene Links:

Fachschule für Bäckerei,
Konditorei, Confiserie:
www.richemont.cc


Fachschule für Metzgerei:
www.abzspiez.ch


Internationale Privat-Fachschule für Koch-Profis: European Culinary Center DCT in Vitznau LU
Deutsch: http://german.dct.ch
English: www.culinary.ch


Internet- und Socialmedia-Auftritte:
www.chrisign.ch







Schweizerischer Bäckerei- und Konditorei-Personal-Verband


Nachrichten

20.7.2011

Druckansicht
Molkenproteine als Verpackungsmaterial

Das EU-Forschungsprojekt WHEYLAYER entwickelt nachhaltige Verpackungsmaterialien aus Molkenproteinen zwecks Molkenverwertung und Vermeiden von nicht-recycelbarem Kunststoff.




Ökologische und recycelbare Verbund-verpackung auf der Basis von Molkeproteinen.


In der Produktion wird Wert auf effiziente und kostengünstige Verpackungsmaterialen gelegt. Umweltbelastungen durch nicht-recycelbare Kunststoffe werden oft in Kauf genommen. Doch es geht auch anders. Im Jahr 2008 setzten sich die Partner des EU-Forschungsprojekts „WHEYLAYER“ die Entwicklung einer ökologischen und leicht recycelbaren Verbundverpackung auf der Basis von Molkeproteinen zum Ziel.

Um Nahrungsprodukte vor raschem Verderb und Qualitätsverlust zu schützen, ist die Verwendung von Verbundverpackungen aus synthetischen Polymeren üblich. 14 Partner aus sieben Ländern entwickeln im EU-Projekt WHEYLAYER eine recyclingfähige Barriereschicht, die Verpackungsschichten aus Kunststoff ersetzen soll. Unter Nutzung von Molkeproteinen gelang es, herkömmliche und teure Polymere wie Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer (EVOH) bei Lebensmittelverpackungen zu ersetzen.

Molke fällt bei der Käseherstellung als Nebenprodukt an. Durch die Aufbereitung der Molke werden nicht nur Entsorgungskosten gespart, sondern auch eine ganzheitliche Verwertung von Milch erreicht. Der Molkeproteinfilm enthält nicht nur natürliche antimikrobielle und antioxidantive Wirkstoffe, sondern zeichnet sich darüber hinaus durch seine biologische Abbaubarkeit aus.

Das vom 7. Rahmenprogramm (RP7) der EU geförderte Projekt (GA Nr.: 218340) umfasst Unternehmen und Verbände der Verpackungs-, Recycling- und Milchindustrie sowie Forschungseinrichtungen. Das Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV in Freising ist einer der 14 WHEYLAYER-Projektpartner. Das Institut gewann bei der Verarbeitung der Molkeproteine zunächst reine Proteinisolate. Durch die Modifikation der Molkeproteine und die Entwicklung von Molkeproteinformulierungen mittels chemischer Modifizierungen, enzymatischer Partialhydrolyse bzw. Hochdruckverfahren optimierte das IVV die filmbildenden Eigenschaften der Molkenproteine.

Durch Zugabe von Weichmachern und anderen Additiven wurde eine Beschichtung entwickelt, die mechanischen Belastungen standhält und eine hohe Barrierewirkung der Beschichtung erzielt. Eine Coronabehandlung erhöhte die Oberflächenenergie der zu beschichtenden Produkte, wodurch eine optimale Haftung erreicht wurde.

In einem Scale-Up beschichtete das Fraunhofer IVV mit einer Lackier- und Kaschieranlage verschiedene konventionelle Substrate im Walzenauftragverfahren. Anschliessend wurden die Produkte durch Heissluftkonvektion getrocknet und ausgehärtet. Die so entstandene, mit Molkeproteinen beschichtete Folie wurde anschliessend mit einem konventionellen Kunststoff laminiert, um Verbundverpackungen herzustellen.

Die Universität Pisa prüfte die Recycelbarkeit, biologische Abbaubarkeit, Kompostierbarkeit und Toxizität der WHEYLAYER-Verbundverpackung. Lebensmittelverpackungen bestehen aus mehreren Schichten. Mit dem Einsatz von WHEYLAYER sind die vorher nicht-trennbaren Schichten lös- und deshalb wiederverwertbar. Die Barrierebeschichtung kann rückstandslos vom Substrat entfernt werden. Produziert werden die Proteinfolien beim slowenischen Verpackungshersteller Lajovic Tuba Embalaza, das Design der Prototypen wird vom Projektkoordinator IRIS (Innovacio i Recerca Industrial i Sostenible) festgelegt.

Der Forschungsdienstleister ttz Bremerhaven führte eine Validierung des vom Fraunhofer IVV produzierten WHEYLAYER-Films durch. So wurde die entwickelte Verbundverpackung mit herkömmlichen Materialien verglichen. Das ttz Bremerhaven hat Butterkäseproben in drei unterschiedlichen Folientypen vakuumverpackt: Eine von zwei auf WHEYLAYER basierende Verpackungsfolien enthielt eine antimikrobielle Schicht. Bei der dritten getesteten Folie handelte es sich um eine Referenzverpackung, die ähnliche Eigenschaften wie die WHEYLAYER-Proteinfolie hat und üblicherweise in der Industrie eingesetzt wird.

Die Haltbarkeit des Käses betrug 45 Tage bei einer Lagerung zwischen 8 und 10 °C. 84 Tage lang analysierte das ttz Bremerhaven im einwöchigen Abstand die Produktqualität durch unterschiedliche mikrobiologische, chemische und sensorische Tests. Mikrobiologische Messungen der Produkte in Referenz- beziehungsweise antimikrobiell beschichteter WHEYLAYER-Folie zeigten in Bezug auf das Bakterienwachstum an der Käseoberfläche nach 45 und 84 Tagen keine signifikanten Unterschiede. Aufgrund der massiven Eigenflora von Käseprodukten und der reinen Oberflächenwirkung der antimikrobiellen Schicht ist ein direkter Nachweis schwierig.

Die Säurezahl und Peroxidwerte, die Indikatoren für die Ranzigkeit und Oxidation des Produkts sind, wichen kaum voneinander ab. Der antimikrobiell beschichtete WHEYLAYER-Film hatte in diesem Fall keinen direkten Einfluss auf das Testlebensmittel. Mit dem Japanischen Standard Test konnte hingegen ein antimikrobieller Effekt nachgewiesen werden. Die Verbundverpackung mit integrierter Molkeschicht, die als Sauerstoff- und Wasserdampfbarriere dient, steht anderen industriellen Verpackungsmaterialen in seinen Eigenschaften also in nichts nach.

Das ttz Bremerhaven führte zudem eine Sensorikanalyse durch. Sechs geschulte Testpersonen (Panel) mit geprüfter Eignung absolvierten eine Profilierung und einen Dreieckstest. Getestet wurde zum einen frischer Käse, zum anderen fanden mehrere Analysen von Butterkäse statt, der über einen unterschiedlich langen Zeitraum gelagert wurde. Die Tester bewerteten verschiedene Eigenschaften wie das Aussehen, den Geruch, den Geschmack oder das Mundgefühl des Käses auf einer Skala zwischen 0 (nicht vorhanden) und 5 (stark ausgeprägt).

Die Profilierung des Butterkäses nach einer Lagerung von 84 Tagen zeigt, dass die Veränderungen am stärksten das Mundgefühl betreffen. Das Produkt wurde durch seine Nachreifung als cremiger und weich schmelzend empfunden, während sich das gummiartige Gefühl verminderte. Die sensorische Profilierung zeigt, dass der Käse, der in einem antimikrobiell beschichteten WHEYLAYER-Film verpackt war, als weniger sauer und weniger bitter empfunden wurde.

Der WHEYLAYER-Film hat also sowohl mit als auch ohne antimikrobielle Beschichtung keinen signifikanten Einfluss auf die chemischen oder mikrobiologischen Eigenschaften der Testprodukte. Auf WHEYLAYER basierende Verpackungsschichten sind in ihrer Funktion genauso effizient wie konventionelle Verpackungen. Das ttz Bremerhaven wird in Zukunft ähnliche Sensoriktests mit frischen Pastascheiben durchführen. Die Verpackung der Pasta wird auf WHEYLAYER basieren und von einem Antioxidationsmittel umhüllt sein.

Das ttz Bremerhaven ist ein Forschungsdienstleister und betreibt anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung. Unter dem Dach des ttz Bremerhaven arbeitet ein internationales Experten-Team in den Bereichen Lebensmittel, Umwelt und Gesundheit. (Text und Bild: ttz Bremerhaven. www.ttz-bremerhaven.de) (gb)


__________________________________________


9.2.2016
Wenn das Essen die Gene verändert
Mütter beeinflussen mit ihrer Ernährung den Fett- und Zuckerstoffwechsel der Nachkommen durch epigenetische Veränderungen.
weiter...

8.2.2016
KURZNEWS 8. Februar 2016
Olivenöl-Preise um 20 Prozent gestiegen / Desinfektionsmittelrückstände in Lebensmitteln nachgewiesen / 23 Mio. Europäer pro Jahr erleiden Lebensmittel-Infektionen
weiter...

4.2.2016
KURZNEWS 4. Februar 2016
Micarna-Gruppe übernimmt Gabriel Fleury SA / Tête de Moine erhält eigenes Fest / Weichmacher fördern Übergewicht
weiter...

2.2.2016
KURZNEWS 2. Februar 2016
Lidl steigert Export von Schweizer Lebensmitteln / Täuschungen mit geschützten Bezeichnungen GUB / GGA / Zu viel Milch produziert / Warum schützt Rohmilch vor Allergien und Asthma?
weiter...

1.2.2016
Schwieriges 2015 für Schweizer Käseexporte
Der geringe Käseexportzuwachs von +0.3% im 2015 wurde dank einer Exportsteigerung ausserhalb der EU erzielt. Mengenmässig wurde 1.5% weniger in die EU exportiert.
weiter...

28.1.2016Hopfenextrakt als natürliches Konservierungsmittel
26.1.2016KURZNEWS 26. Januar 2016
21.1.2016Regelmässiges Streicheln beschleunigt Kälbermast
19.1.2016KURZNEWS 19. Januar 2016
18.1.2016Migros mit stabilem Umsatz im 2015
14.1.2016Wurstwaren wegen Deklarationsmängeln beanstandet
12.1.2016KURZNEWS 12. Januar 2016
8.1.2016Coop im 2015 mit weniger Umsatz
6.1.2016KURZNEWS 6. Januar 2016
5.1.2016Kaffee wirkt entzündungshemmend und zellschützend
30.12.2015fial gegen Nahrungsmittel-Spekulation-Initiative
28.12.2015KURZNEWS 28. Dezember 2015
24.12.2015KURZNEWS 24. Dezember 2015
22.12.2015Alternativen zum abzuschaffenden Schoggigesetz
17.12.2015KURZNEWS 17. Dezember 2015
15.12.2015KURZNEWS 15. Dezember 2015
8.12.2015KURZNEWS 8. Dezember 2015
3.12.2015KURZNEWS 3. Dezember 2015
1.12.2015KURZNEWS 1. Dezember 2015
30.11.2015Offiziell beste Jung-Metzgerin: Manuel Riedweg
26.11.2015KURZNEWS 26. November 2015
24.11.2015Ernst Sutter: offiziell beste Schweizer Metzgerei
19.11.2015KURZNEWS 19. November 2015
17.11.2015KURZNEWS 17. November 2015
11.11.2015Erforscht: Zartheit von vakuum-gegartem Fleisch

Eine vollständige Liste aller älteren Nachrichten finden Sie im Archiv


Die Redaktion empfiehlt:

Archiv der Nachrichten

Archiv der Varia-Beiträge

foodaktuell.ch-Newsletter

foodaktuell Journal (Print)

Delikatessen-Führer delikatessenschweiz.ch






Copyright Codex flores, Huobstr. 15, CH-8808 Pfäffikon (SZ)