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1.9.2011

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Fleischkäufe ennet der Grenze steigen stark

Für fast 1 Mia Franken kaufen Schweizer ennet der Grenze Fleisch. Dies ist das Fazit einer vom Fleisch-Fachverband SFF in Auftrag gegebene Studie an der Fachhochschule Nordwestschweiz.



SFF-Präsident und Ständerat Rolf Büttiker heute vor den Medien: «Der Einkaufstourismus der Schweizer ennet der Grenze geht unseren Metzgereien ans Mark». Die Fleischbranche leidet am meisten, weil beim Fleisch die Vorteile des Einkaufs in der EU am grössten sind: die Kilopreise sind verglichen mit andern Frischwaren hoch, die Preisunterschiede enorm und der tägliche Bedarf gross. Fleisch steht daher zuoberst auf den Poschtizetteln zusammen mit alkoholischen Getränken.


Die zunehmenden Fleischeinkäufe (Frischfleisch inkl Fleisch- und Wurstwaren) von Schweizer Tagestouristen ennet der Grenze veranlassten den Schweizer Fleisch-Fachverband (SFF), deren Umfang genauer abschätzen zu lassen. Die Abklärungen im Rahmen der Bachelor-Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz (Autor: Markus Steiner) zeigten jedoch, dass kaum statistisches Material zum Kaufkraftabfluss durch den Grenztourismus verfügbar ist. Man entschied sich daher, die Schätzung des Umfanges der grenznahen Fleischeinkäufe aufgrund einer bereit abgestützten Recherche auf der Basis von drei Szenarien vorzunehmen.

Seit Einführung der ersten Einkaufstourismusstudie von Coop im Jahr 1990 hat der Einkaufstourismus bei Lebensmittel und Gütern des täglichen Bedarfs sukzessive zugenommen. Der Wert des Einkaufs von Fleisch im Ausland betrug damals noch 200 Millionen Franken pro Jahr.

Bedingt durch den schwachen Euro nehmen die Grenzeinkäufe im Ausland seit 2009 bei Fleisch zu. Schweizer Haushalte kaufen im 2011 für schätzungsweise 900 bis 1000 Millionen Franken im Ausland Fleisch ein, was einer Zunahme im Bereich von 50 bis 60% alleine für die letzten zwei Jahre entspricht.

Die Frankenstärke trifft die Schweiz besonders hart, weil diese nicht nur die Margen von exportorientierten Unternehmen minimiert, sondern auch die Anreize für die Konsumentinnen und Konsumenten zum vermehrten Einkaufen im grenznahen Ausland erhöht.

Auswege von der immer breiter werdenden Einbahn

Angesichts der aktuellen Ausnahmesituation fordert der Schweizer Fleisch-Fachverband (SFF) ein Paket von Massnahmen, das die aufgrund der bereits einseitig offenen Grenzen äusserst angespannte Situation der Fleischbranche zu entspannen vermag. Dieses Massnahmenpaket muss einerseits kurzfristig einen massiven Abbau der administrativen Hürden im Inland und beim Export wie auch die Umsetzung der vorgeschlagenen Optimierung des Importsystems Fleisch beinhalten.

Andererseits wird es mittelfristig keine Alternative zu einer verträglichen Marktöffnung geben. Diese hat sowohl den Warenfluss in die Schweiz hinein wie auch denjenigen aus der Schweiz hinaus zu berücksichtigen und muss zwingend mit entsprechenden Übergangsfristen zwecks Anpassung und Neuausrichtung der einheimischen Unternehmen erfolgen. Aus Sicht des SFF ist es daher von grösster Bedeutung, dass der Bundesrat den Abbau der derzeit bestehenden Hindernisse mit der EU – unter Wahrung der Kerninteressen der schweizerischen Volkswirtschaft – in erster Priorität vorantreibt.

Das Korsett wird immer enger

Mit dem immer stärker werdenden Schweizer Franken nimmt der schon heute beträchtliche Druck auf die schweizerische Fleischbranche massiv zu. Die im Vergleich zum Ausland deutlich höheren Fleischpreise stellen das Ergebnis von diversen Kostenfaktoren dar, wobei v.a. die höheren Aufwendungen für das Rohmaterial, für die Arbeit sowie für diverse gesetzliche Auflagen ins Gewicht fallen. Im zunehmend härter werdenden internationalen Umfeld ist es nicht mehr tragbar, dass die Schweizer Fleischwirtschaft durch Importabgaben von netto 130 bis 150 Mio. Franken pro Jahr sowie durch die noch immer zunehmenden behördlichen Auflagen weiterhin ungleichen Spiessen ausgesetzt wird.

Beispiele: Thurgau und Waadtländer Jura

Im Kanton Thurgau stellen die Fleischeinkäufe im benachbarten Deutschland v.a. für die grenznahen Fleischfachgeschäfte ein zunehmendes Problem dar, während die etwas weiter entfernten Betriebe von einem gewissen Distanzschutz profitieren. Es ergeben sich aber nicht nur Umsatzeinbussen durch die Einkäufe ennet der Grenze, auch die in- und ausländischen Touristen kaufen weniger in den Schweizer Fleischfachgeschäften ein.


Das Shoppingcenter Lago in Konstanz mit dem Harddiscounter Aldi und der Metzgerei Otto Müller ist immer öfter ein Ziel von Schweizern, die dort den täglichen Fleischbedarf decken.


Als Gegenmassnahmen sind daher zwingend ein Abbau der übermässigen Regulierungsdichte sowie des entsprechenden Vollzuges in der Praxis wie auch ein Wegkommen vom vorauseilenden Gehorsam beim Nachvollzug von Gesetzen gegenüber der EU vonnöten. Gefragt ist eine Stärkung der Eigenverantwortung der einzelnen Betriebe, die ein unternehmerisches Handeln auch in Zukunft ermöglicht.

Die grenznahen Fleischeinkäufe stellen nicht nur in Basel und in Kreuzlingen zunehmend ein existenzielles Problem für die betroffenen Unternehmen dar, auch der Waadtländer Jura ist von der Problematik stark betroffen. Der Kostenvergleich mit den Metzgern im französischen Jura zeigt Unterschiede in der Kostenstruktur von Faktor 2 bis 3 auf. Unter derartigen Vorzeichen ist die Wettbewerbsfähigkeit für die einheimischen Metzger äusserst schwierig aufrecht zu erhalten. Nur durch die Kombination von hoher Produktequalität, besonders kundenfreundlichen Dienstleistungen sowie längeren Arbeitszeiten ist die derzeitige Frankenstärke überhaupt auszuhalten. (Text: SFF)

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