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27.9.2011

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KURZNEWS 27. September 2011

SMP treten aus Branchenorganisation aus / EHEC: Bundesrat zahlt 2,9 Mio an Gemüseproduzenten / Emmentaler Käsereien sterben / Neue Eckwerte für Wurstkälber / Wie viel Lebensmittel landen im Müll?


SMP treten aus Branchenorganisation aus

27.09.2011 - (lid) – Die Schweizer Milchproduzenten (SMP) haben an ihrer heutigen Vorstandsitzung beschlossen, aus der Branchenorganisation Milch (BOM) auszutreten. Die von der BOM beschlossene Senkung des Milch-Richtpreises um vier Rappen gab dazu den Ausschlag. Der Entscheid zum Austritt aus der BOM sei einstimmig gefallen, schreiben die SMP in einer Medienmitteilung.

Laut SMP ist die Richtpreissenkung vom Markt her nicht gerechtfertigt und angesichts der Einkommenssituation der Milchbauern nicht haltbar. Mit der Senkung gehe Wertschöpfung verloren, ohne dass der Markt wirklich entlastet werde. Die BOM hatte die Senkung mit der aktuellen Marktsituation, der Wechselkursproblematik und zunehmendem Importdruck begründet. Die SMP behalten sich jegliche Massnahmen vor, wenn die in der BOM beschlossenen Preissenkungen effektiv umgesetzt werden.



Bauernverband zeigt Unverständnis über Milchpreissenkung

27.09.2011 - (lid) Für den Schweizerischen Bauernverband (SBV) steht fest, dass die Branchenorganisation Milch (BOM) die nötige Stabilisierung des Milchmarktes nicht gewährleisten kann. Es sei widersprüchlich, in der jetzigen Phase des Marktaufbaus den Richtpreis der Milch zu senken, kritisiert der SBV den Entscheid der BOM. Eine weitere Preissenkung sei für die Produzenten unhaltbar. Die BOM als unzureichend funktionierende Branchenorganisation erfülle die Grundvoraussetzungen nicht, um solche Entscheidungen zu fällen. Es müssten dementsprechend dringend Massnahmen ergriffen werden.



Investorentag der ORIOR bei Pastinella und Le Patron

Rund 30 institutionelle Investoren fanden sich am 23. September 2011 in den Kompetenzzentern Pastinella in Oberentfelden und Le Patron in Böckten ein. Sie folgten der Einladung der ORIOR AG zu ihrem erstmals durchgeführten Investorentag. Die Geschäftsleitung der ORIOR AG gab den Teilnehmenden Einblick in zwei unterschiedlich aufgestellte Gesellschaften des führenden Herstellers von Frisch-Convenience Food Nischenprodukten. Dabei wurden einerseits die Produkte sowie die Produktionsbetriebe der Pastinella und Le Patron vor Ort vorgestellt, andererseits wurde vertieft Einblick in die Unternehmensstrategien und Geschäftsphilosophien dieser beiden Kompetenzzentern gewährt.

In der 1988 gegründeten und seit 1996 zur ORIOR AG gehörenden Pastinella werden täglich über 30 Tonnen frische und gekühlte Teigwaren - gefüllt und ungefüllt - der Marken Pastinella, Ticinella, Rapelli und Traiteur Seiler hergestellt. Damit ist Pastinella der Marktleader für Frischpasta in der Schweiz. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Qualitätskontrolle zu, wie Qualitätsmanagerin Nadine Hauser ausführte: „Neue Technologien und Innovationen bilden bei uns die Basis für nachhaltiges Wachstum. Der Risikobewertung neuer Rohstoffe und Prozesse sowie deren Einfluss auf die bestehenden Produkte gilt deshalb unser höchstes Augenmerk.“ Die ORIOR AG kennt grundsätzlich jeden ihrer Lieferanten persönlich und führt standardmässig interne und externe Audits durch.

75 000 - 80 000 Menus werden jeden Tag in den Grossküchen von Le Patron in Böckten gekocht. Im Juli wurden alleine für die Sportler der Gymnaestrada in Lausanne 16 000 Mahlzeiten pro Tag geliefert. Und das alles frisch, ohne Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker. „Wir kochen wie zu Hause, nur in grösseren Mengen“ betont Geschäftsführer Urs Aebi. Das Kompetenzzenter ist hervorragend positioniert, um rasch auf neue Trends im stark wachsenden Food Service Markt reagieren zu können bzw. um diese mit innovativen Dienstleistungen selber zu setzen. (ORIOR AG 26. September 2011)



11. Schweizer Genusswoche im Rückblick

Die 11. Ausgabe der Genusswoche ist am 25. September 2011 zu Ende gegangen. 1200 Veranstaltungen haben im ganzen Land stattgefunden, von denen 56% für Kinder und junge Leute bestimmt waren. Die Schweizer Genusswoche ist zu einem Höhepunkt der Volksausbildung zum „gut Essen“ geworden. Die Schweizer hängen mehr und mehr an ihrer Nahrungssouveränität: Sie nehmen sich gern Zeit fürs Essen und wenden sich wieder den Saisonprodukten aus der Nähe zu. Angesichts der Standardisierung der Produkte treten viele Schweizer für die Freude am Genuss ein. Nach Bellinzona (TI) wird 2012 Lausanne (VD) die Stadt der Genüsse sein. Die Schweizer Genusswoche 2012 findet vom 13. bis 23. September 2012 statt. Im März 2012 wird der „Schirmherr der Genusswoche 2012“ bekanntgegeben. (APG)



EHEC: Bundesrat zahlt 2,9 Mio an Gemüseproduzenten

23.09.2011 - (lid) – Der Bundesrat entschädigt die von der EHEC-Krise betroffenen Gemüseproduzenten mit 2,9 Millionen Franken. Der Betrag deckt 50 Prozent der im Juni erlittenen Einkommensausfälle für Gurken und Tomaten. Heute hat der Bundesrat für die Entschädigung von Gemüseproduzenten, die von der EHEC-Krise betroffen wurden, einen Beitrag von 2,9 Millionen Franken verabschiedet, schreibt das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement. Weil die Branche keine Schuld an der EHEC-Krise trifft und die Verluste das Unternehmerrisiko übersteigen, stellt der Bund die Hälfte des anerkannten Schadens zur Verfügung.

Der Verband schweizerischer Gemüseproduzenten (VSGP) bedauert, dass die Gemüseproduzenten keinen höheren Betrag erhalten, so der VSGP in einer Medienmitteilung. Für die erlittenen Ausfälle bei Salaten und Sprossen hätte der Bundesrat kein Gehör. Zudem seien nur die durch EHEC bedingten Ausfälle erfasst worden. Der Markt ätte sich viel langsamer als erwartet erholt, weshalb es auch in den Folgemonaten zu Einkommensverlusten gekommen sei.



Salmonellen infizieren Pflanzen und Menschen auf gleiche Weise

Salmonellose ist die häufigste Lebensmittelvergiftung, die durch Bakterien der Gattung Salmonella verursacht wird. Jährlich infizieren sich 100 Millionen Menschen weltweit. Sie ist auch die häufigste Ursache für Gastro-Enteritis und Typhus. In den letzten Jahren konnten Forscher wissenschaftlich nachweisen, dass eine Lebensmittelvergiftung durch das Bakterium Salmonella typhimurium nicht nur durch den Verzehr von Eiern oder rohem Fleisch, sondern auch von kontaminiertem rohem Obst und Gemüse hervorgerufen werden kann. Bakterien können also in der gesamten Nahrungsmittelkette vorkommen. Wie das Bakterium Pflanzen infiziert, war bisher allerdings unbekannt.

Forscher des INRA [1], des CNRS [2] und der Universitäten in Evry (Frankreich), Gießen (Deutschland) und Wien (Österreich) haben gezeigt, dass Salmonellen die Verteidigungssysteme der Pflanzen durch einen ähnlichen Mechanismus wie beim Menschen hemmen. Dieses Problem bedeutet eine neue Herausforderung für die Ernährungssicherheit und den Gesundheitsschutz.

Salmonellen greifen die Pflanze an, indem sie sich an die Oberfläche der Pflanzenzellen heften und dann bis in die Poren der Blätter wandern, um so in die Pflanze einzudringen. Beim Menschen spritzt das Bakterium mit einem stachelförmigen Appendix einen Protein-Cocktail ein, der das Immunsystem blockiert und die Vermehrung des Bakteriums im Körper anregt. Die Forscher konnten das gleiche Phänomen bei Pflanzen beobachten. Die Ergebnisse wurden am 6. September 2011 in der Fachzeitschrift PLoS ONE veröffentlicht [3].

Trotz allem sind Menschen und Pflanzen den Salmonellen nicht schutzlos ausgeliefert. Sie haben Sensoren entwickelt, die den Angriff der Bakterien erkennen und das jeweilige Immunsystem aktivieren. Die Infektion erfolgt in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit und der Intensität der Immunantwort des Wirtes. Einige Pflanzensorten sind sehr widerstandsfähig gegen eine Salmonellen-Infektion, während andere besonders anfällig sind.
[1] INRA - Französisches Institut für Agrarforschung - http://www.inra.fr
[2] CNRS - Französisches Zentrum für wissenschaftliche Forschung - http://www.cnrs.fr
[3] PLoS ONE 6. September 2011 - http://dx.plos.org/10.1371/journal.pone.0024112
(INRA 23. September 2011)



Marché International erhält Culinary Excellence Award

Im Rahmen des 12. European Foodservice Summit in Zürich ist Marché International vor versammelten Top-Managern der internationalen Gastronomie-Branche mit dem Culinary Excellence Award ausgezeichnet worden. Der Preis wurde zum ersten Mal überhaupt verliehen – für herausragende Leistungen im Bereich Catering.

Die Auszeichnung war für Oliver Altherr, CEO Marché International und sein Team eine unvorhergesehene und freudige Überraschung. Aus der Hand von Gretel Weiss, der Chefredaktorin von „Food Service“ und Laudator Paul Bringmann von der niederländischen Gastro-Gruppe „La Place“ erhielt er den Preis als Anerkennung für die spektakuläre Catering-Leistung, die das Unternehmen jedes Jahr anlässlich der exklusiven Foodservice Boot Party auf dem Zürichsee abliefert. Dieses Jahr bereits zum achten Mal.

„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung und sind natürlich enorm stolz. Ob auf einem relativ kleinen Boot oder an der Front in unseren Restaurants, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter praktizieren unser Frische-Konzept überall auf höchstem Niveau“, sagte Oliver Altherr. Seit seiner Entstehungsgeschichte ist es erst der dritte Preis, den der Food Service Summit vergibt. Die ersten zwei Awards gingen für herausragende Lebensleistungen an Mövenpick-Gründer Ueli Prager und an den Briten Tony Hughes von Mitchells & Butlers.

Paul Bringmann würdigte in seiner Laudatio die Arbeit des Marché® Teams als „State of the Art. Was da geboten wird, darf als Spitzenleistung in der Champions League von Food und Food Service betrachtet werden.“ Seit 1999 zählt der European Foodservice Summit, der in Zusammenarbeit mit dem Zürcher Gottlieb Duttweiler Institut und aktuell mit der Boston University durchgeführt wird, zu den renommiertesten Branchentreffs der internationalen Gastronomie-Szene. In diesem Jahr waren unter anderen prominente Redner wie Starbucks-Gründer Howard Schultz oder auch Lord Sebastian Coe, Chef-Organisator der Olympischen Spiele London 2012, in Zürich vor Ort.

Am Vorabend genossen die Teilnehmer des Gastronomie-Gipfels mit dem ausgezeichneten Marché® Catering an der Foodservice Boot Party auf dem Zürichseeschiff „Linth“ höchste sinnliche und kulinarische Erlebnisse im Hinblick auf Frische, Front Cooking und Kreativität – Erlebnisgastronomie auf höchstem Niveau. Zubereitet wurden unter anderem heiss über Buchenholz geräuchertes Kalb, Dim Sum mit Zürichsee-Fisch, Kalbsbratwurst am Stock, gegrillt über Apfelholz oder Fondue, am Tisch zubereitet und aus dem Baumstamm serviert. Für erfrischende Drinks sorgte der kanadische Starmixer Nishantha Nepulangoda.

Marché International ist ein Unternehmensbereich der Mövenpick Gruppe. Unter den Marken Marché®, Cindy’s Diner sowie Mövenpick Restaurants betreibt Marché International gastronomische Betriebe an Autobahnen, Flughäfen und weiteren Hochfrequenzlagen und erzielte im Jahr 2010 einen Umsatz von CHF 413.3 Millionen. Das Unternehmen ist in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Slowenien, Norwegen, Ungarn, Kroatien, Singapur, Indonesien, Südkorea, Malaysia und Kanada tätig und beschäftigt rund 4’000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. (Marché International)



Emmentaler Käsereien sterben

Der einstige Käse-König steckt in der Krise. Traditionsreiche Käsereien gehen zu Dutzenden zu. Doch die Bereinigung hat erst begonnen. Branchenvertreter sprechen von über einem Drittel der noch bestehenden 170 Emmentaler-Betriebe, die schliessen müssen. «Die Situation ist schlimm», sagen betroffene Käser.

Schwacher Euro, Preiszerfall und Überkapazitäten sind nur einige der Probleme. Die Emmentaler finden trotz Tiefstpreisen nicht mehr Käufer - im Gegenteil, der Absatz sinkt, die Lager sind übervoll. 6500 bis 7000 Tonnen Käse stapeln sich, wie ein Händler sagt. Normal sind 5000 Tonnen. Die Situation ist so dramatisch, dass der Luzerner Milchkonzern Emmi den Bauern das Angebot machte, die Milch statt in den Emmentaler-Kanal in den Industriekanal zu liefern, dies zum besten A-Milchpreis, wie Betroffene sagen.

Es gibt Anzeichen, dass sich die zerstrittene Branche doch noch einigen will, und zwar auf eine Mengensteuerung oder einen zentralen Einkauf durch die Sortenorganisation. Die Diskussionen laufen, heisst es. Kenner gehen aber davon aus, dass man mit Massnahmen noch zuwarten will, um die überfällige Marktbereienigung nicht zu stoppen. (Handelszeitung)



Argentiniens Rindfleischsektor erholt sich langsam

21.09.2011 - (lid) – Für 2011 wird in Argentinien mit eine Rückgang der Rindfleischproduktion um rund 100‘000 Tonnen gerechnet. Nächstes Jahr soll die Produktion aber wieder leicht steigen. 2011 soll die Rindfleischproduktion 2,5 Millionen Tonnen (Schlachtgewicht) betragen, wie Agra Europe schreibt. Für 2012 wird dann wieder mit einem Anstieg auf rund 2,6 Millionen Tonnen gerechnet. Nach einem Dürrejahr 2009 und darauf folgenden Exportbeschränkungen hatten Produzenten ihre Herden verkleinert. Erst nächstes Jahr wird wieder mit einer Steigerung der Produktion gerechnet. Der Wiederaufbau der Herden gestaltet sich aber harziger als zunächst erwartet wurde.



Neue Eckwerte für Wurstkälber

Die Schweizer Kälberproduktion steht vor einigen Herausforderungen. Deshalb haben die Branchenpartner unter Federführung des Kälbermästerverbands (SKMV) und des Bauernverbands (SBV) neue Möglichkeiten gesucht, um Kälber mit schlechter genetischer Voraussetzung für Fleischigkeit wirtschaftlich sinnvoll und unter Beachtung von ethischen Grundsätzen zu nutzen. Unterdessen sind Eckwerte für Produktion und Verwertung definiert, um diese Tiere künftig als so genannte Wurstkälber zu verwerten. Um ethischen Ansprüchen gerecht zu werden, müssen Wurstkälber mindestens 50 Tage alt sein. Proviande publiziert deren Preise ab Kalenderwoche 40.

Die Rindviehhaltung ist in der Schweiz von der Milchproduktion geprägt. Dies führt dazu, dass viele Kälber mit Milchgenetik und entsprechend schlechten genetischen Voraussetzungen für Fleischigkeit auf den Schlachtviehmarkt gelangen. Diese Kälber sind schwierig zu verwerten und finden daher in gewissen Phasen nur schwer einen Absatz. Im Ausland werden solche Kälber teilweise unmittelbar nach der Geburt getötet. Um einer ähnlichen Entwicklung in der Schweiz zuvorzukommen, hat die Branche im Jahr 2010 im Rahmen eines Praxisversuches sinnvolle und ethisch vertretbare Verwertungsmöglichkeiten für diese Kälber gesucht.

Sie hat sich nun darauf verständigt, daraus Wurstkälber zu machen. Um ethischen Ansprüchen gerecht zu werden, sollen die Kälber bei der Schlachtung mindestens 50 Tage alt sein. Die Milchproduzenten sollen Kälber, die nicht zur Nachzucht eingesetzt werden und die sich nicht für die Bankkälberproduktion eignen, bis zum Alter von mindestens 50 Tagen auf dem Betrieb behalten und sie dann als Wurstkälber vermarkten. Die Preise für die Wurstkälber werden künftig in der Wochenpreistabelle der Proviande publiziert. Das fördert die Transparenz bei der Preisbildung. Erhoben werden die Preise mittels Umfrage bei Marktakteuren. Bei Bedarf kann der Preis der Wurstkälber mit einer Marktentlastungsmassnahme gemäss geltender Schlachtgewichtsverordnung gestützt werden.

Die Branchenpartner erhoffen sich von den definierten Vorgaben zur Wurstkälberproduktion neben der Sicherung von ethischen Grundsätzen in der Kälberproduktion auch eine Stärkung der Qualität bei den Bankkälbern sowie eine Glättung der saisonalen Preiseinbrüche. Auf der Website des Kälbermästerverbands ist ein Merkblatt zu den Wurstkälbern aufgeschaltet. (Medienmitteilung des Kälbermästerverbands und des Schweizerischen Bauernverbands vom 19. September 2011)



Wie viel Lebensmittel landen im Müll?

Seit Monaten laufen in den Medien zwei Themen um die Wette: Die Hungerkatastrophe in Ostafrika und die weltweite Lebensmittelverschwendung. Der Film „Taste The Waste“ bringt die Dekadenz auf den Punkt. Allein die Deutschen werfen jährlich 15 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll. Und das Essen, das alle Europäer zusammen wegwerfen, würde gleich zweimal reichen - für alle Hungernden dieser Welt.

Das Bundesverbraucherministerium (BMELV) hat jüngst eine Forsa-Umfrage über das Wegwerfverhalten der Deutschen in Auftrag gegeben, mit schockierenden Ergebnissen. 58 Prozent der Befragten geben an, dass sie regelmässig Lebensmittel wegschmeissen, und das aus mehreren Gründen: In 84 Prozent der Fälle ist das Haltbarkeitsdatum abgelaufen und die Ware verdorben, 19 Prozent nennen zu grosse Verpackungen als Hauptgrund. 16 Prozent schmeissen Lebensmittel weg, die ihnen nicht schmecken, und zumindest 69 Prozent haben dabei ein schlechtes Gewissen. Ausführliche Verbraucher-Informationen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen gibt es übrigens im Internet unter www.jedesmahlwertvoll.de.

Die Recherchen für den Film erwiesen sich als schwierig, da es in Deutschland keine Untersuchungen gebe, die die Dimension der Verschwendung wissenschaftlich belegten, sagt Regisseur Valentin Thurn im Interview mit dem Deutschlandfunk: „Zunächst mal gab es diese Thematik in Deutschland nicht, die wurde nicht diskutiert, bei keiner Behörde, aber auch nicht bei den Verbänden“.

Das Bundesverbraucherministerium lässt derzeit eine Untersuchung erstellen, die erstmals konkrete und belastbare Zahlen über die Art und Menge der Nahrungsmittel liefern soll, die in Deutschland Jahr für Jahr auf dem Müll landen. Bis Ende des Jahres sollen erste Ergebnisse vorliegen. Das EHI-Retail Institute hat zwischenzeitlich im deutschen Lebensmittelhandel jährlich einen Verderb in Höhe von rund einer Milliarde Euro oder 300.000 Tonnen ermittelt. Ein Wert, der deutlich geringer ist als alle bisher veröffentlichten Zahlen. Der Wert sei gleichzeitig sehr zuverlässig, da die Daten nicht geschätzt sind, sondern das EHI Unternehmen direkt befragt hat.

Auch die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) meldet sich zu Wort: Die Unternehmen der Ernährungsindustrie seien darum bemüht, stärker mit dem Handel zusammenzuarbeiten, um den Lebensmittelverderb zu reduzieren. Man optimiere unter anderem die Warenwirtschaftssysteme, um es zu ermöglichen, das Lebensmittelangebot bedarfsgenau zu steuern.

Der stetig zunehmende Anteil von Frischwaren verlange von Lebensmittelhändlern eine neue Art des Denkens und stelle sie vor grosse Herausforderungen, bestätigt Tudor Andronic, Director Global Retail Solutions beim baden-württembergischen Unternehmen Bizerba. „Warenströme müssen zentral verwaltet, in Echtzeit gesteuert und an die jeweiligen lokalen Verkaufsbedingungen angepasst werden“. Das schaffe man erst mit modernen Warenwirtschaftssystemen, die den Händlern die Verkaufszahlen in Echtzeit übermitteln, so dass diese mit Preisänderungen reagieren und somit den Verderb reduzieren können.

Wir müssen etwas an unsere Einstellung ändern. Die Süddeutsche Zeitung bringt es auf den Punkt: Der Grossteil der Lebensmittel schaffe es nicht ins Regal, weil ihre Eigenschaften unserem Nachfrageverhalten zuwiderliefen. Kartoffeln müssten klein, rund und ebenmässig sein, Äpfel mit einem Durchmesser unter fünf Zentimeter seien von vornherein Abfall. (KLARTEXT ONLINE 14.9.2011) (gb)


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9.2.2016
Wenn das Essen die Gene verändert
Mütter beeinflussen mit ihrer Ernährung den Fett- und Zuckerstoffwechsel der Nachkommen durch epigenetische Veränderungen.
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8.2.2016
KURZNEWS 8. Februar 2016
Olivenöl-Preise um 20 Prozent gestiegen / Desinfektionsmittelrückstände in Lebensmitteln nachgewiesen / 23 Mio. Europäer pro Jahr erleiden Lebensmittel-Infektionen
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4.2.2016
KURZNEWS 4. Februar 2016
Micarna-Gruppe übernimmt Gabriel Fleury SA / Tête de Moine erhält eigenes Fest / Weichmacher fördern Übergewicht
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2.2.2016
KURZNEWS 2. Februar 2016
Lidl steigert Export von Schweizer Lebensmitteln / Täuschungen mit geschützten Bezeichnungen GUB / GGA / Zu viel Milch produziert / Warum schützt Rohmilch vor Allergien und Asthma?
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1.2.2016
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Der geringe Käseexportzuwachs von +0.3% im 2015 wurde dank einer Exportsteigerung ausserhalb der EU erzielt. Mengenmässig wurde 1.5% weniger in die EU exportiert.
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28.1.2016Hopfenextrakt als natürliches Konservierungsmittel
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21.1.2016Regelmässiges Streicheln beschleunigt Kälbermast
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