Proviande will die Fettqualität bei Mastschweinen verbessern, neue Kriterien und Grenzwerte erarbeiten sowie inländische Futtermittel fördern.
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Die heutige Messmethode der Fettqualität (Fettzahl) und die festgelegten Grenzwerte sollen aufgrund der neusten wissenschaftlichen und technischen Erkenntnisse überprüft werden.
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Die Produktion von Schweinefleisch erfolgt in der Schweiz auf einem sehr hohen Qualitätsniveau. Neben den Standards bezüglichTierwohl und Umwelt wurde die Produktqualität im engeren Sinne durch die seit Jahrzehnten konsequent auf Fleischqualität ausgerichtete Zucht und unter Einbezug der Fettqualität im Bezahlungssystem (Fettzahl) seit über zwanzig Jahren auf ein hohes Niveau gebracht.
Seit der Einführung der heute gängigen Messmethode und der festgelegten Grenzwerte für die Fettzahl wurden sowohl auf technischer als auch auf wissenschaftlicher Ebene neue Erkenntnisse gewonnen, so dass sich eine Überprüfung des heutigen Systems aufdrängt.
Zudem führte die erfolgreiche Zucht auf geringen Fettansatz der Schweine zu erhöhten Anforderungen an die Mastfutter und zu einer zunehmend geringeren Verwendung von inländischenFuttermitteln (Gerste, Hafer, Mais, Mühlennebenprodukte, tierische Fette) in den Futterrezepturen. Im Gegenzug werden fettarme Erzeugnisse wie Bruchreis und Stärkeprodukte aus dem Ausland eingesetzt, was zu höheren Futtermittelpreisen und zu einer aus ökologischer Sicht unbefriedigenden Situation führt.
Fettsäuretypenmuster als neues Kriterium
Sowohl in der Praxis als auch auf wissenschaftlicher Ebene wurde festgestellt, dass sich die Fettsäurenanteile als Kriterien für die Qualitätsbestimmung des Schweinefettes besser eignen und eine differenziertere Bewertung der Fettqualität erlauben würden. Die Erhebung der Fettqualität mittels Bestimmung des Fettsäuretypenmusters und eine entsprechende Definition der Grenzwerte werden es voraussichtlich ermöglichen, künftig wieder vermehrt Inlandgetreide in der Fütterung einsetzen zu können. Gleichzeitig wäre die Herstellung von qualitativ hochstehenden Fleischprodukten weiterhin gewährleistet.
Die Fachgruppe Schweinefleischqualität von Suisseporcs beantragte der Kommission Märkte und Handelsusanzen von Proviande, den Wechsel von der Fettzahl zum Fettsäuretypenmuster als Beurteilungskriterium für die Schweinefettqualität in breit angelegten Praxisversuchen zu analysieren und zu begleiten. Die Kommission hat dem Antrag zugestimmt und eine branchenübergreifende Arbeitsgruppe mit Vertretern aus der Forschung, von Futtermittelherstellern, Schweineproduzenten, Fleischverarbeitern und Getreideproduzenten für diesen Themenkomplex eingesetzt.
Umfassende Überprüfung
In einem ersten Schritt hat die Arbeitsgruppe den Projektplan verabschiedet. Als Projektziel sollen die neuen Bewertungskriterien und Grenzwerte definiert werden. Im Rahmen von Fütterungsversuchen sollen insbesondere die Fütterungseinflüsse auf die Fettqualität, die Optimierung der Analysemethode sowie die Herstellung von Fleischprodukten zur Prüfung der Verarbeitungsqualität des Fettes untersucht werden.
Der Schwerpunkt des Projektes liegt im Bestreben, inländische Futtermittel uneingeschränkt in Rationen für Schweizer Mastschweine einsetzen zu können. Parallel zu den Fütterungsversuchen wird von der SUISAG ein Verfahren entwickelt, mit welchem die Fettqualität durch züchterische Massnahmen verbessert werden kann.
Das Projekt wird von der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft SHL begleitet und dauert voraussichtlich von Herbst 2011 bis Ende 2013. Die Finanzierung wird zu einem grossen Teil durch diebetroffenen Branchenpartner sowie durch einen Beitrag des Bundesamtes für Landwirtschaft gewährleistet.
(Proviande 28.9.2011)
(gb)
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