Orior hat den Reingewinn im 2011 auf CHF 28.2 Mio. gesteigert und einen leicht reduzierten Umsatz verzeichnet aufgrund von Preisnachlässen im Detailhandel aber im Export einen Sprung um +50%.
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Vegetarische Convenience-Produkte (im Bild: Quorn-Hamburger) waren im 2011 Export-Hits von Fredag.
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(Orior 23.2.12) - Die in den Bereichen Frisch-Convenience Food und Fleischveredelung führende Schweizer Lebensmittelgruppe ORIOR hat sich 2011 in einem anspruchsvollen Marktumfeld gut behauptet. Zwar ging der Nettoerlös als Folge des Preisdrucks auf dem Sortiment leicht zurück. Der EBITDA konnte hingegen auf Vorjahresniveau gehalten werden und der Reingewinn stieg auf CHF 28.2 Mio.
ORIOR hat bei wichtigen Produkten Marktanteile gewonnen. Strategiekonform wurden kleinere Unternehmen akquiriert, welche das Sortiment ergänzen und deren Vertrieb mehrheitlich schon bisher über ORIOR abgewickelt wurde. Gestützt auf das weiter gestärkte Kerngeschäft, die hohe Innovationskraft und das erneuerte Führungsteam ist ORIOR für die Zukunft gut aufgestellt.
2011 standen die Absatzmärkte der ORIOR im Zeichen der Frankenstärke. Die Umsätze im Detailhandel wurden durch den Preisdruck auf den Sortimenten und den Einkaufstourismus in den Grenzregionen belastet. Auch die Gastronomie in den Tourismusgegenden litt unter den Auswirkungen des starken Frankens. Vor diesem Hintergrund hat sich die ORIOR Gruppe im Geschäftsjahr 2011 gut behauptet. Zwar ging der Nettoerlös als Folge der Minusteuerung auf dem Sortiment um 1.8% auf CHF 496.6 Mio. geringfügig zurück.
Der EBITDA konnte hingegen mit CHF 53.9 Mio. auf Vorjahresniveau gehalten werden, was einer Verbesserung der EBITDA-Marge von 10.7% auf 10.8% entspricht. Der Reingewinn stieg auf CHF 28.2 Mio. Das entspricht einem Zuwachs von 4.5% gegenüber dem Vorjahr.
Mit einer Eigenkapitalquote per 31. Dezember 2011 von 47.3% (31.12.2010: 43.8%) verfügt die ORIOR Gruppe über eine solide Basis für die künftige Entwicklung.
Marktposition ausgebaut, Boom im Exportgeschäft
Besonders erfreulich verlief die Entwicklung im Geschäftsjahr 2011 bei ORIOR Refinement. Der auf Fleischveredelung spezialisierte Konzernbereich gewann mit seinen Flaggschiff-Marken Rapelli, Ticinella und Spiess weitere Marktanteile. Das Absatzvolumen stieg markant. Nach Berücksichtigung der Minusteuerung als Folge der preisgünstigeren Rohstoffe resultierte für 2011 immer noch eine Steigerung des Nettoerlöses um 0.6% auf CHF 302.3 Mio. Die EBITDA-Marge konnte erneut verbessert werden, von 8.5% im Vorjahr auf 9.4%.
Der auf Frisch-Convenience-Produkte spezialisierte Konzernbereich ORIOR Convenience weist für das Berichtsjahr einen Nettoerlös von CHF 189.8 Mio. aus. Das entspricht einem Minus von 6.2% gegenüber dem Vorjahr. Die EBITDA-Marge reduzierte sich von 15.6% im Vorjahr auf 15.3%. Verantwortlich für die Abschwächung waren ein im ersten Halbjahr auslaufender Liefervertrag, der in der zweiten Jahreshälfte nicht vollständig kompensiert werden konnte, sowie die stark verminderte Aktionstätigkeit von Grosskunden.
Das Exportgeschäft entwickelte sich sehr erfolgreich und steigerte den Nettoerlös in Franken um 49.8% gegenüber Vorjahr. Zwar haben sich die Margen als Folge der Wechselkursproblematik reduziert, ORIOR konnte jedoch die Präsenz ihrer strategischen Produktlinien – insbesondere Bündnerfleisch und vegetarische Convenience-Produkte – im französischen und auch im deutschen Markt markant stärken.
Kleinakquisitionen zur Arrondierung des Produktportfolios
In Einklang mit der Strategie, das Kerngeschäft durch qualitativ hochwertige Produkte in ausgewählten Marktnischen zu verstärken, hat ORIOR im Berichtsjahr zwei kleine Akquisitionen getätigt. Im Januar 2011 hat das Kompetenzzentrum Rapelli das Kleinunternehmen Keller mit der Marke Val Mara übernommen und so die Palette von authentischen, tradi-tionell hergestellten Tessiner Spezialitäten erweitert.
Um die Marktführerschaft im vegetarischen Bereich des Fleischersatzes zu sichern, wurde im April 2011 der führende Tofu-Produzent Bernatur übernommen und in das Kompetenzzentrum Fredag integriert. Der Produktvertrieb wurde schon bisher mehrheitlich über ORIOR abgewickelt, so dass die Übernahmen weitgehend umsatzneutral sind.
Übernahme von Möfag
Die jüngste Akquisition betrifft das Unternehmen Möfag, einen profilierten Hersteller von Fürstenländer Fleischspezialitäten wie Mostbröckli und Schinken. Das familiengeführte Unternehmen mit 55 Mitarbeitenden ist in der Region Ostschweiz gut verankert und bedient sowohl Gastronomie-Handel als auch Detailhandel. Mit seiner Produktpalette, der sympathischen Marke sowie der starken Stellung im Discountbereich ist Möfag eine ideale Ergänzung des Konzernbereichs Refinement. Möfag wird ab 1. März 2012 unter der Leitung des bisherigen Inhabers und mit dem bisherigen Führungsteam als eigenständige Unit in die ORIOR Gruppe integriert.
Fokus auf Innovation und Effizienzsteigerung
ORIOR hat ihre hohe Innovationskadenz auch im Berichtsjahr aufrechterhalten. In allen Konzernbereichen wurden zahlreiche neue, auf die Wünsche der Konsumenten ausgerichtete Produkte lanciert. Dazu gehören unter anderem ein auf der Alp Piora im Tessin gereifter, hochwertiger Rohschinken von Ticinella, in Barolo eingelegtes Bündnerfleisch von Spiess oder von der Fredag exklusiv in der Schweiz angebotene Black Tiger Crevetten, die mit der Bioknospe zertifiziert sind.
Nicht zuletzt konnte ORIOR im Berichtsjahr auch mehrere Effizienzsteigerungsinitiativen abschliessen wie die automatische Mehlzufuhr in der Pasta-Produktion oder die Optimierung der internen Logistik bei Fredag. Diese Initiativen verbessern die Kostenpositionen der ORIOR Gruppe.
Kontinuität an der Unternehmensspitze
Im Geschäftsjahr 2011 wurden innerhalb der ORIOR Gruppe verschiedene Führungspositionen neu besetzt. Remo Hansen, bisher Leiter der Kompetenzzentren Fredag und Pastinella und Mitglied des Management Board, wurde per 1. Mai 2011 zum CEO der ORIOR Gruppe ernannt. Mit Blick auf die Kontinuität an der Führungsspitze übernahm der langjährige CEO und Delegierte, Rolf U. Sutter, das Präsidium des Verwaltungsrats.
Weitere Neuberufungen betreffen Stefan H. Jost, der Mitte Jahr die Verantwortung für den Export, die Logistik und die Unternehmensentwicklung übernommen hat, sowie die Ernennung des langjährigen Rapelli Geschäftsführers, Bruno de Gennaro, zum Leiter des Konzernbereichs Convenience sowie des Kompetenzzenters Fredag per Anfang 2012.
Rapelli wird neu vom Tessiner Glauco Martinetti geleitet, der bisher für Marketing und Verkauf verantwortlich war. Die Leitung des Kompetenzzenters Pastinella hat der langjährige Leiter Marketing und Verkauf, Michel Nick, übernommen.
Albert Spiess, der seit rund 40 Jahren die Spiess AG führt, wird per Mitte 2012 in den Ruhestand treten. Mit Bruno Bürki, der vom Migros-Genossenschafts-Bund zur ORIOR stösst, konnte ein kompetenter Fleischfachmann mit fundierter Detail-handelserfahrung als Nachfolger gewonnen werden.
Ausblick: stetige Weiterentwicklung
Die Konjunktur in den für ORIOR relevanten Märkten dürfte sich im laufenden Jahr weiter abkühlen, während die Problematik des Einkaufstourismus beim gegenwärtigen Frankenkurs bestehen bleibt. Dennoch ist ORIOR für 2012 optimistisch. Die Gruppe ist mit ihren Produkten und Marken für Detailhandel und Gastronomie bestens positioniert. ORIOR bekräftig die Zielsetzung eines mittel- bis langfristigen organischen Wachstums von 1% bis 2%.
Auch im laufenden Jahr wird ORIOR die Produktinnovationen mit hoher Kadenz vorantreiben und in den Konzernbereichen Refinement und Convenience zahlreiche Neuprodukte lancieren. Zudem konnten mit der neusten Akquisition gewisse Absatzkanäle gestärkt werden. Beim Exportgeschäft steht nach dem Wachstumssprung im Berichtsjahr eine Konsolidierung an. Nicht zuletzt wird ORIOR die Effizienzsteigerungsinitiativen fortsetzen, um ihre Kostenstrukturen wettbewerbsfähig zu halten.
Kennzahlen der ORIOR Gruppe 2011
in Tausend Franken
Nettoerlös: 496626
EBITDA: 53872
in % vom Nettoerlös 10.8%
EBIT: 39215
in % vom Nettoerlös 7.9%
Reingewinn: 28161
in % vom Nettoerlös 5.7%
Nettoverschuldung Dritte: 73124
Nettoverschuldung / EBITDA Quote: 1.36x
Eigenkapital: 186’980
Eigenkapitalquote: 47.3%
Bilanzsumme: 395.’ 419
Reingewinn je Aktie: CHF 4.76
Ausschüttung je Aktie: CHF 1.93
Durchschnittlicher Personalbestand: 1257
(gb)
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