Die Theorie, dass Sport im Kampf gegen die Adipositas wichtiger ist als die Ernährung, wird jetzt von Wissenschaftlern des Hunter College widerlegt.
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Eine Studie über Hazda, die auch heute noch als Jäger und Sammler leben, weist darauf hin, dass die Menge der benötigten Kalorien eine festgelegte menschliche Eigenschaft ist. Das legt nahe, dass Menschen der westlichen Welt eher durch übermässiges Essen fettsüchtig werden als durch eine bewegungsarme Lebensweise.
Laut BBC wird 2015 einer von zehn Menschen fettsüchtig sein. Laut Daten der Weltgesundheitsorganisation http://www.who.int betrifft das Thema Übergewicht zu diesem Zeitpunkt bereits einen von drei Menschen weltweit.
Nahrung versus Bewegung
Es wird allgemein angenommen, dass vor allem der Lebensstil der westlichen Welt für diese Übergewicht-Epidemie verantwortlich ist. Mehrere Faktoren spielen dabei eine Rolle. Dazu gehören Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Zucker und Fett, grosse Portionen und ein Lebensstil mit wenig Bewegung, bei dem Autos und Maschinen den Grossteil der körperlichen Arbeit abnehmen.
Das relative Gleichgewicht zwischen zuviel Nahrung und mangelnder Bewegung wird immer wieder diskutiert. Einige Experten schätzen, dass der Kalorienbedarf des Menschen seit der industriellen Revolution drastisch gesunken ist und daher einen grösseren Risikofaktor für Fettsucht darstellt als die Veränderung der Ernährung.
Urvolk unterscheidet sich nicht
Die aktuelle in PLOS ONE http://www.plosone.org veröffentlichte Studie hat diese Theorie überprüft. Das Team um Herman Pontzer konzentrierte sich dabei auf den Energieverbrauch der in Tansania lebenden Hazda. Die Mitglieder dieser Volksgruppe dienten dabei als Modell für einen urzeitlichen Lebensstil. Diese rund 1.000 Menschen jagen Tiere, sammeln Beeren, Wurzeln und Früchte und das alles zu Fuss. Sie verwenden Bögen, kleine Äxte und Grabstöcke. Die Hazda verwenden keine modernen Werkzeuge oder Waffen.
Ein Team aus Wissenschaftler aus Amerika, Tansania und Grossbritannien ermittelte für die Studie den Energieverbrauch von 30 Mitgliedern dieser Volksgruppe, die zwischen 18 und 75 Jahre alt waren. Es zeigte sich, dass sie körperlich viel aktiver waren. Wurden jedoch Grösse und Gewicht ebenfalls berücksichtigt, wurde klar, dass sich ihre Stoffwechselrate nicht von der in der westlichen Welt lebenden Menschen unterschied.
Pontzer betonte, dass alle angenommen hatten, dass die Jäger und Sammler jeden Tag Hunderte Kalorien mehr verbrauchen würden als Erwachsene in Amerika und Europa. Die Studienergebnisse waren daher laut dem Wissenschaftler eine Überraschung und zeigten wieder einmal die Komplexität des menschlichen Energieverbrauchs auf.
"Einfach zu viel Essen"
Der Experte betonte aber auch, dass körperliche Bewegung und Sport für die Gesundheit wichtig seien. "Für mich ist der Hauptgrund, dass die Menschen in der westlichen Welt fett werden, dass sie einfach zu viel essen und nicht dass sie sich zu wenig bewegen. Sport ist wichtig für die Gesundheit, aber das reicht nicht aus, um schlank zu bleiben. Da hilft nur eines: weniger essen." (Hunter College http://www.hunter.cuny.edu)
(gb)
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