Ein EU-Projekt entwickelt ein biotechnologisches Verfahren, das aus
Resten der Fischfiletproduktion wertvolle, natürliche Fischprodukte mit längerer Haltbarkeit ermöglicht.
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Fast ein Drittel hochwertigen Fangs geht bei der Produktion von Filet verloren. Dieser Fisch kann noch so gut sein – der geringste Fehler führt zur Wertminderung. Das ttz Bremerhaven und ISI Food Protection wollen die bisher deklassierten Abschnitte upgraden.
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Bei der Produktion von Fischfilet werden bis zu 30 Prozent des Fangs vergeudet. Der Fisch ist in diesen Fällen zwar geniessbar, weist aber häufig mechanische Beschädigungen auf oder ist zu dünn, um als Filet über die Ladentheke zu gehen. Verkauft wird nur das Kernstück - dabei sind die Abschnitte am Rand ebenso schmackhaft und von hoher Qualität. Landen diese wertvollen Filetstücke in der Tierfutterproduktion, verliert die Lebensmittelwirtschaft erhebliche Potentiale und die Chance ganzheitlich zu wirtschaften.
Das ttz Bremerhaven, ISI Food Protection und vier weitere Einrichtungen entwickeln im EU-Projekt FishFermPlus eine Lösung für dieses Problem: Ein neuartiges Fermentationsverfahren soll hochwertige Fischreste in wertvolle Stoffe umwandeln. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen können so ihre Ressourceneffizienz und Wirtschaftlichkeit steigern.
Die wertvollen Filetreste werden nach der Fermentation entweder direkt verarbeitet oder zu einem Pulver getrocknet. So sollen zum einen antimikrobielle Stoffe entstehen, die die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängern und zum anderen Substanzen, die den Geschmack von Fischprodukten aller Art verbessern – und das auf ganz natürliche Art und Weise. Die kostengünstigen und schonenden Verfahren schützen die gesunden Bestandteile des Fisches und erhalten die hohe Produktqualität.
Das von FishFermPlus entwickelte Fermentationsverfahren wird es den fischverarbeitenden Unternehmen ermöglichen, das Filet optimal und ganzheitlich zu verwerten. Es wird eine ressourceneffiziente und nachhaltige Produktionsweise fördern und damit die Wertschöpfung in der Fischproduktion erhöhen. Darüber hinaus ergibt sich für die Hersteller ein weiterer Vorteil: Durch den Einsatz fischeigener Substanzen und den Verzicht auf Zusatzstoffe können sie ihre Produkte als Clean Label ausweisen.
Neben dem ttz Bremerhaven und dem Projektkoordinator ISI Food Protection sind die Unternehmen Quality Food & Products, Die Räucherei, BG Production und die dänische Technische Universität Partner im FishFermPlus-Projekt. Es wird mit knapp 900.000 Euro durch das siebte Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union gefördert und läuft von November 2012 bis Oktober 2014.
Das ttz Bremerhaven ist ein unabhängiges Forschungsinstitut und betreibt anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung. Unter dem Dach des ttz Bremerhaven arbeitet ein internationales Experten-Team in den Bereichen Lebensmittel, Umwelt und Gesundheit. (Text: ttz, www.ttz-bremerhaven.de)
(gb)
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